Son

Son

Originaltitel: Son
Genre: Horror • Thriller
Regie: Ivan Kavanagh
Hauptdarsteller: Andi Matichak • Emile Hirsch
Laufzeit: DVD (94 Min) • BD (98 Min)
Label: Capelight Pictures
FSK 18

Son   16.09.2021 von MarS

Wenn die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen, verschwimmen oftmals auch die Grenzen zwischen den Genres eines Films. Ähnlich gestaltet es sich bei dem Horrorthriller Son, in dem es eine alleinerziehende Mutter mit dem leibhaftigen Bösen zu tun bekommt...

 

Inhalt

 

Acht Jahre sind vergangen, seitdem die damals schwangere Laura (Andi Matichak) aus den Fängen einer Sekte fliehen konnte. Inzwischen lebt sie gemeinsam mit ihrem Sohn David (Luke David Blumm) ein ruhiges Leben, arbeitet als Grundschullehrerin und hat erfolgreich ihre Vergangenheit verdrängt. Das ändert sich, als eines Nachts eine Gruppe Fremder in Davids Zimmer auftaucht und Laura damit an ihre eigenen Qualen erinnert. Allerdings findet die Polizei keinen Beweis für ein Eindringen ins Haus, und auch David scheint unverletzt zu sein, weshalb lediglich der Ermittler Paul (Emile Hirsch) Lauras Geschichte Glauben schenkt. Als David jedoch plötzlich von einer mysteriösen Krankheit befallen wird, machen sich Laura und Paul auf die Suche nach der Wahrheit, die in Lauras Vergangenheit zu stecken scheint und offensichtlich im Zusammenhang mit der geheimnisvollen Sekte steht, die sie hinter sich gelassen hatte...

 

Bereits in seinen vorherigen Produktionen, wie beispielsweise dem Neo-Western Never Grow Old (übrigens auch mit Emile Hirsch besetzt), hat der irische Regisseur und Drehbuchautor Ivan Kavanagh bewiesen, dass in vermeintlicher Idylle und Harmonie großes Potential für menschliche Abgründe und schreckliche Ereignisse steckt. Auch mit Son bleibt er dieser Linie treu, nur ist es dieses Mal eine alleinerziehende Mutter, die sich den Dämonen stellen muss. Welche das nun tatsächlich sind, und in welcher Form die Geschehnisse aus Vergangenheit und Gegenwart überhaupt zusammenhängen, das ist eine der großen Fragen, die als treibende Elemente den Spannungsbogen aufrechterhalten und den Zuschauer ein ums andere Mal auf falsche Fährten locken. Sind die Ereignisse real, oder nur Ausgeburten einer überstanden geglaubten Psychose, begründet durch ein über Jahre entwickeltes Trauma? Selbst die Figuren wissen lange Zeit keine Antwort auf diese Frage. Bemerkenswert dabei ist allerdings, dass die Antwort auf diese Frage und somit der finale Schlusstwist nicht nur für Genrekenner eigentlich die ganze Zeit über komplett vorhersehbar ist, denn Kavanagh gelingt es dennoch, im Verlauf nichts von der fesselnden Spannungskurve oder dem atmosphärischen Geschehen einzubüßen. Zum einen liegt dies natürlich an den zentralen Figuren. Während Emile Hirsch hier unerwartet wenig zum Handlungsverlauf beizutragen hat und auf Grund der Stellung seiner Rolle nur selten zeigen kann, was er tatsächlich kann, verblasst er völlig neben dem großartigen Zusammenspiel von Andi Matichak und Luke David Blumm. Was diese beiden abliefern ist wirklich überzeugend und sorgt dank hoher Glaubwürdigkeit für ein intensives Erlebnis. Auf der anderen Seite lebt Son aber auch vom audiovisuellen Stil der Inszenierung. Hier bilden Sounddesign, Score und stellenweise regelrecht künstlerisch choreografierte visuelle Effekte eine homogene Einheit, die das Geschehen perfekt unterstützen, während einige wirklich knackige Gewaltspitzen für zusätzliches Frösteln sorgen. 

 

Bildergalerie von Son (6 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Die Blu-ray bietet grundsätzlich ein recht scharfes, ansprechendes Bild. In dunklen Szenen fällt die solide Grundschärfe allerdings immer wieder etwas ab, während das Bild deutlich körniger und weicher wird. Die Farbdarstellung bleibt unterdessen ein wenig zurückhaltend, aber stets natürlich, das Kontrastverhältnis ist die meiste Zeit über gut ausbalanciert. Der Schwarzwert ist gut eingestellt, wirkt in manchen Bildbereichen aber eher wie ein dunkles Grau. Die Tonspur profitiert neben ihrer dynamischen Abmischung von einem effektiven Einsatz aller Surroundkanäle, wodurch sich das tolle Sounddesign des Films perfekt entfalten kann. Dialoge sind gut verständlich und differenziert ortbar, die einzelnen Kanäle sind sauber voneinander getrennt. 



Cover & Bilder © capelight pictures OHG


Das Fazit von: MarS

MarS

Son ist ein fieser Horrorthriller, der dank starker audio-visueller Inszenierung, einer dichten Atmosphäre und hervorragenden Darsteller trotz inhaltlicher Vorhersehbarkeit auf ganzer Linie überzeugen kann. Wohliges Gruseln, heftige Gewaltspitzen und ein gelungenes Spiel mit den Grenzen zwischen Realität und Wahnvorstellungen machen Son zu einem Kind, mit dem man es nicht zu tun haben möchte, aber auch zu einem Film, mit dem man als Genrefan absolut nichts falschmachen kann. 


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