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Squirm - Invasion der Bestien
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BEWERTUNG |
01.12.2018 von MarSJe kleiner die Monster, desto ekliger sind sie. Geht es um Creature-Horror, dann trifft diese Aussage definitiv zu. Koch Films veröffentlicht in der Creature Feature Collection #8 den 1976 entstandenen Squirm - Invasion der Bestien, der einstmals sogar auf dem Index sein Dasein fristete und bislang nur als geschnittene VHS in Deutschland erhältlich war, ungeschnitten in seiner neuen 16er Freigabe...
Ein verheerendes Unwetter hat im beschaulichen Südstaaten-Städtchen Fly Creek die gesamte Stromversorgung lahmgelegt. Doch als wäre das für die Bewohner noch nicht genug, hatte der Sturm auch viel gravierende Auswirkungen. Ein umgestürzter Mast hat nämlich das örtliche Sumpfgebiet unter Strom gesetzt und damit die dortigen Bewohner, für den Fischfang geeignete Würmer, in fiese Bestien verwandelt. Die machen sich nun über die Hinterwäldler her, während der sture Sheriff und einige andere Bewohner versuchen, der Lage Herr zu werden. Aber wie gewinnt man einen Kampf gegen einen Feind, der zahlenmäßig so überlegen ist und keine Gnade kennt...?
Creature-Horrorfilme lassen sich grundsätzlich meist in eine von zwei Kategorien einordnen. Da wären auf der einen Seite die knackigen Horrorstreifen, gut zu erkennen an ihrer überwiegend ernsten, düsteren Aufmachung und einer ordentlichen Anzahl an Gewaltspitzen. Auf der anderen Seite findet man die Horrorkomödie, teilweise nicht weniger blutrünstig, dafür aber gespickt mit skurrilen Figuren, schwarzem Humor und einem hohen Fun-Faktor. Squirm - Invasion der Bestien hingegen gehört zu einer dritten, weit weniger verbreiteten Kategorie, die sich irgendwo in der Grauzone dazwischen bewegt und nicht unbedingt für einen verbesserten Unterhaltungswert spricht. Zwar hat der Streifen ein paar wirklich eklige Magenreizer mit an Bord, die auch nach der Sichtung noch für einen gewissen Würgereflex sorgen, ansonsten aber tut man sich mit dem deutlich in die Jahre gekommenen Film allerdings extrem schwer. Dabei ist es weniger die absurde Story selbst, die hier Probleme bereitet, denn ein Creature-Film braucht nicht immer einen glaubwürdigen Hintergrund, um zu funktionieren. Viel eher sind es die schwachen Charaktere und die damit zusammenhängenden hölzernen Dialoge, aber auch einige völlig sinnbefreite und unlogische Handlungen, die dem Film hier das Genick brechen. Nachdem die eigentlichen Szenen mit dem Wurm drin eher spärlich gesät sind, nehmen die im Gegenzug den größten Anteil der Inszenierung in Anspruch, und sorgen so neben gelangweiltem Kopfschütteln auch immer wieder für unfreiwillige Komik, die so gar nicht in die Erzählung passen will. Die wiederum nimmt sich nämlich selbst viel zu ernst. Effektiv betrachtet lebt Squirm - Invasion der Bestien somit tatsächlich rein von seinen Horrorelementen, die wirklich überzeugend ausgefallen sind und auch heutzutage ihre widerwärtige Wirkung entfalten, ansonsten hat der Film aber leider nicht viel zu bieten.
Details der Blu-ray
Die Blu-ray des inzwischen über 40 Jahre alten Films liefert ein unerwartet gutes Bild mit ansprechender Schärfe und angenehmer Kontrastierung. Weiche oder unscharfe Momente fallen kaum ins Gewicht, vor allem in Nahaufnahmen spielt das Bild seine Stärken aus. Stetiges Filmkorn ist vorhanden, fällt jedoch nie störend aus. Die Tonspur kann da selbstredend nicht ganz mithalten, was der üblichen Abmischung in 2.0 geschuldet ist. Dadurch entwickelt der Ton keinerlei Dynamik und wirkt im Dialogbereich etwas dumpf, insgesamt sind jedoch sowohl Sprachausgabe als auch sonstige Effekte klar und gut zu verstehen. Die bisher fehlenden Szenen der Uncut-Fassung wurden übrigens zwar in den Film eingesetzt, sind jedoch nur im Originalton mit deutschen Untertiteln zu finden - eine Nachvertonung wäre allerdings auch kaum umsetzbar gewesen. Auf diese Weise bekommt man als Zuschauer aber auch einige nette Ekeleffekte zusätzlich, auf die man bei den bisherigen Veröffentlichungen verzichten musste. Ein großes Lob geht an Koch Films für das umfangreiche Bonusmaterial, das von Audiokommentaren über Interviews und Making Of bis hin zur deutschen und englischen Super 8 - Fassung des Films reicht. Das Fazit von: MarS
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