Summit Fever

Summit Fever

Originaltitel: Summit Fever
Genre: Drama • Abenteuer
Regie: Julian Gilbey
Hauptdarsteller: Freddie Thorp • Hannah New
Laufzeit: DVD (111 Min) • BD (115 Min)
Label: Plaion Pictures
FSK 16

Summit Fever   06.02.2023 von MarS

Bereits im Jahr 2011 hatte Regisseur und Drehbuchautor Julien Gilbey seine persönliche Leidenschaft für das Bergsteigen genutzt, um mit A Lonely Place to Die einen stimmungsvollen Thriller vor der Kulisse der schottischen Highlands zu präsentieren. Nun kehrt er mit dem Bergsteigerdrama Summit Fever erneut zurück zum Extremsport...

 

Inhalt

 

Eigentlich wollte der junge Engländer Michael (Freddie Thorp) endlich einmal etwas für seine Zukunft tun, doch auf Drängen seines kletterbegeisterten Freundes JP (Michel Biel) kündigt er schließlich doch seinen Job als Versicherungsvertreter im Büro seines Vaters, um gemeinsam die sogenannten "Großen Drei" zu bezwingen. Begleitet vom amerikanischen Bergführer Leo (Ryan Phillippe) wollen sie das Matterhorn, die Eiger Nordwand sowie den Mont Blanc besteigen, und damit nicht nur ihre eigenen Grenzen zu überwinden, sondern wenn möglich auch einen der von Profiklettern begehrten Sponsorenverträge zu ergattern. Während der adrenalinsüchtige JP allerdings über jegliche Gefahren hinwegsieht und sich immer wieder unnötigen Risiken aussetzt, löst die Freeriderin Isabelle (Mathilde Warnier) in Michael schon bald Zweifel hinsichtlich ihres Vorhabens aus. Lohnt es sich tatsächlich, für etwas Ruhm und Ansehen jeden Tag aufs Neue sein Leben zu riskieren...?

 

Nutzte Julien Gilbey für seinen Thriller A Lonely Place to Die den Klettersport noch als Kulisse für die eigentliche Geschichte, so konzentriert er sich im Drama Summit Fever nun gänzlich auf die Welt des Extremkletterns. Dank persönlichem Bezug zur Thematik gelingt ihm dabei ein fesselndes, visuell beeindruckendes sowie durchaus authentisches Gesamterlebnis, das nicht nur die Leidenschaft für den Sport und die Faszination für die Natur, sondern auch die Schattenseiten exzessiven Extremsports und der mutwilligen Überschreitung persönlicher Grenzen zeigt. Wer die Augen vor den unzähligen Gefahren des Bergsteigens verschließt, und nur nach dem nächsten Adrenalinkick sucht, der spielt unweigerlich mit seinem Leben, und in den meisten Fällen auch mit dem Leben anderer. Während allerdings auf der einen Seite ein fesselndes Bergsteigerdrama lockt, bleibt Summit Fever im Übrigen ein eher klischeehaftes Abenteuerfilmchen, dessen Handlung sich nur wenig einfallsreich gestaltet, und von klassischen Rivalitäten über die obligatorische Liebesgeschichte bis hin zur typischen Rollenverteilung kaum Eigenständigkeit bietet. Immerhin ist die Romanze hier sehr sympathisch und realistisch inszeniert wie auch harmonisch in die Handlung integriert, was unter anderem der stimmigen Chemie zwischen Freddie Thorp und Mathilde Warnier zu verdanken ist, wogegen der Spannungsbogen beziehungsweise die Dramaturgie der übrigen Erzählung nicht nur durch die vielen Ortswechsel immer wieder ins Stocken geraten. Der Fokus liegt hier aber am Ende ohnehin ganz klar auf den spektakulären Szenen, in denen tatsächlich geklettert wird, und die sich in Bezug auf Örtlichkeiten, Schwierigkeitsgrad und Witterungsverhältnisse als äußerst abwechslungsreich und immer wieder aufs Neue als ebenso furchteinflößend wie beeindruckend erweisen - noch dazu wo Summit Fever in weiten Teilen an Originalschauplätzen gedreht wurde. Wer also auf eine ausgeklügelte Geschichte verzichten kann, und sich an leidenschaftlichen, authentischen Kletterszenen sowie spektakulären Landschaftsaufnahmen erfreuen will, der wird mit Summit Fever bestimmt seinen Spaß haben und dabei auch noch prima unterhalten.

 

Bildergalerie von Summit Fever (4 Bilder)

Details der 4K UHD

 

Die 4K UHD zeigt sich insgesamt ordentlich, schafft es jedoch meist nur bei den spektakulären Landschaftsaufnahmen zu einem hochauflösenden Erlebnis. Schärfe und Detailreichtum sind sehr schön ausgeprägt, und auch der Kontrastumfang ist hervorragend, jedoch wirken Farben mitunter etwas zu schwach. Immer wieder wird das Bild unruhig und körnig, was den klaren und beinahe klinisch sauberen Panoramen deutlich entgegensteht. Auch der Schwarzwert bleibt oftmals in schwammigem Grau hängen, wobei die üblicherweise etwas dunklere 4K UHD hier einen eher aufgehellten Eindruck hinterlässt. Die Tonspur ist gelegentlich etwas zu zurückhaltend was die Kraft und Dynamik der ansonsten schön im Raum verortbaren Effekte und Umgebungsgeräusche anbelangt, bietet insgesamt aber ein harmonisches und atmosphärisches Gesamtbild. Dialoge werden stets verständlich und mangelfrei wiedergegeben.



Cover & Bilder © Plaion Pictures


Das Fazit von: MarS

MarS

Summit Fever glänzt nicht gerade durch eine einfallsreiche Handlung, bietet aber im Gegenzug authentische Klettererlebnisse, spektakuläre Naturaufnahmen und einen gelungenen Einblick in die Welt des Extremsports. Zusätzlich bietet die Erzählung eine sympathische Romanze mit zwei wunderbar harmonierenden Darstellern sowie ein paar dezente kritische Ansätze in Bezug auf obsessives Klettern, wobei Letztere dann doch eher oberflächlich behandelt werden. Das alles ist inhaltlich nichts Besonderes, weiß am Ende aber trotz stellenweise etwas holpriger Erzählung fast zwei Stunden lang prima zu unterhalten. 


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