Taboo - Die komplette erste Staffel
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BEWERTUNG |
12.04.2017 von MarS
Mit Taboo - Die komplette erste Staffel erscheint eine weitere BBC-Serie vor historischem Hintergrund. Produziert wurde diese unter anderem von Ridley Scott und Tom Hardy, welcher auch die Hauptrolle übernahm. Wir haben uns nach London begeben um zu sehen, ob die Serie nur eine unter vielen ist oder doch eigene Akzente setzen kann...
1814: Als der für tot erklärte James Delaney nach zehn Jahren in Afrika ins heimische London zurückkehrt, findet er dort seine geliebte Schwester verheiratet und seinen Vater tot vor. Dennoch möchte er das Erbe seines Vaters antreten und das Schifffahrtsunternehmen der Familie wieder auf Vordermann bringen, sehr zum Unmut der East India Company, denn zum Erbe gehört auch ein für den Handel unentbehrliches Landstück an der Grenze Kanadas, für welches sich sowohl die Briten als auch die Amerikaner interessieren. Doch James weigert sich, dieses einfach zu verkaufen, und stellt sich damit nicht nur gegen die mächtige East India Company, sondern auch gegen die Krone selbst. Jetzt gilt es neben dem Familienbetrieb auch das eigene Leben zu retten, während dunkle Geheimnisse aus der Vergangenheit die Ereignisse überschatten. Denn eigentlich verfolgt James ganz andere Ziele...
Taboo - Die komplette erste Staffel unterscheidet sich deutlich von anderen BBC-Produktionen, denn hier stehen nicht die historischen Fakten im Vordergrund, sondern diese bilden nur den Hintergrund für eine düstere Geschichte rund um Familiendramen, Intrigen, Verrat, Rache und inzestuöse Liebschaften. Die gesamte Inszenierung ist dabei finster, schmutzig und beklemmend, was sich auch in der hervorragenden Ausstattung wiederspiegelt, welche einen Mix aus geschichtlich fundierten Aspekten sowie Steampunk- und Gothic-Elementen darstellt. Untermalt wird das Ganze vom absolut stimmigen, melancholisch energetischen Score, der das Geschehen perfekt unterstützt. Dreh- und Angelpunkt von Taboo - Die komplette erste Staffel ist ganz klar Tom Hardy als undurchsichtige, vom Schicksal gezeichnete Hauptfigur, der mit seiner stetigen Gratwanderung an der Schwelle zum Wahnsinn erneut zeigt was in ihm steckt. Echte Sympathieträger oder Identifikationsfiguren sucht man hier allerdings vergeblich, denn jeder Charakter hat etwas auf dem Kerbholz und ist nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht, was im Gegenzug sehr gut mit der visuellen Aufmachung und Ausrichtung der Geschichte harmonisiert. Insgesamt ist die ganze Inszenierung sehr ruhig und dialoglastig aufgebaut, was zwar der Entwicklung der Charaktere sowie der Spannung innerhalb der Story zuträglich ist, hin und wieder aber auch zähe Passagen und kleinere Längen aufkommen lässt. Einige Gewaltspitzen, gut verteilt und deshalb umso intensiver, rechtfertigen nicht nur deutlich die Freigabe ab 16 Jahren sondern bieten in Taboo - Die komplette erste Staffel stets auch einen unbequemen und kraftvollen Ausbruch aus dem übrigen Verlauf.
Die technische Seite der Blu-ray ist hervorragend. Das Bild ist glasklar und extrem scharf und lässt dabei selbst feinste Details erkennen, während die triste, dunkle Farbgebung perfekt die vorherrschende Atmosphäre unterstützt. Kontrastreich und mit einem sauberen, satten Schwarzwert versehen liefert das Bild tolles HD-Feeling ohne Mängel. Auch der Ton kann überzeugen und liefert eine stetige, atmosphärische Surroundeinbindung bei durchwegs klaren und verständlichen Dialogen. Der stimmige, düster melancholiche Score fügt sich nicht nur sehr schön ins Geschehen ein, sondern unterstützt dieses perfekt.
Auf einen Episodenguide wird an dieser Stelle verzichtet, da die einzelnen Folgen lediglich fortlaufend durchnummeriert und nicht mit Titeln versehen wurden. Cover & Bilder © Concorde Home Entertainment GmbH Das Fazit von: MarS
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