Terrifier
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BEWERTUNG |
14.12.2018 von Beef SupremeClowns taugen immer als Alptraumfutter. Sei es als Endboss-Untoter in Zombieland oder der ikonische Pennywise in seinem Gully. Jetzt möchte auch Art der Clown mal mitspielen, konnte er wohl in der Kurzfilmsammlung All Hallow’s Eve aus dem Jahr 2013 wohl die richtigen Leute überzeugen, um in Spielfilmlänge auf unbedarfte Opfer losgelassen zu werden. Sein neustes Erstrahlen am Psychokiller-Himmel hört auf den Namen Terrifier. Und eins kann man schon mal festhalten: Art braucht auf alle Fälle eine umfassende Zahnsanierung.
Inhalt
Die Geschichte von Terrifier ist schnell erzählt. Es gibt nämlich nicht so wirklich eine. Halloween, die zwei Mädels Tara und Dawn schleppen sich nach einer durchsoffenen Nacht zu ihrer Karre. Beide zu voll zum Fahren, treffen sie auf einen unheimlichen Clown. Auftritt Art und in einem Gastspiel: Chloroform. Tara und Dawn erwachen in einem heruntergekommenen Keller und ab sofort gehört die Bühne ganz Art. Und der weiß durch kreativ-pantomimische Darstellung, der Clown verliert im gesamten Film keinen einzigen Laut, ein abendfüllendes Blutbad für die ganze Familie zu zelebrieren. Und da zwei hübsche Mädels allein keine 90-minütigen Gewaltfantasien befriedigen können, verirren sich nach und nach immer mehr nichtsahnende Opferlämmer des Nachts an Halloween in eine bestenfalls zwielichtige Gegend. Willkommen zum diesjährigen Halloween. Durch den Abend schleift Sie Art der Clown!
Zugegeben, mit Logik hat’s der Film nicht, das wird von Anfang an klar. Zwei schicke Mädels mit nur dem Nötigsten an Stoff am Leib, in der Nacht und sie kommen nicht heim. Auf die Idee, ein Taxi zu rufen kommt natürlich keine der Beiden, da sie zu sehr mit Selfies knipsen beschäftigt sind. Solche und andere hirnrissigen Entscheidungen ziehen sich durch den gesamten Film, um das geplante Massaker in gewünschter Form herbeizuführen. Wenigstens sind allesamt gleichmäßig dumm, sodass man jedem gleichermaßen das Messer in die Rippen sehnt. Der Film lässt sich auch nicht lange lumpen und beginnt gleich in den ersten Minuten mit einem saftigen, rundum gelungenen Mord, der allerdings in der FSK-18-Fassung nicht in Gänze zu sehen ist. Terrifier war unseren Jugendschützern insgesamt zu hart, weswegen er so einiges an Federn lassen musste. Es bleibt aber immer noch genug übrig um vor der Kreativität Arts entweder den Clownshut zu ziehen oder bei der Umsetzung den Kopf zu schütteln, sich fragend was bei manchen Kreaturen auf dieser Erde falsch gelaufen ist. Und das, was zu sehen ist, kann mit Fug und Recht als krank tituliert werden. Art führt einen umfangreichen Werkzeugkasten mit sich und das meiste kommt auch schön grafisch zum Einsatz. Dabei macht der nette Psychoclown von nebenan eine sehr gute Figur. Bleiben die übrigen Figuren blass, metzelt sich Art in die Erinnerung der Zuschauer. Keiner grinst irrer, das steht mal fest. Sieht Pennywise noch knuffig aus und möchte man Violator, der Kinderschreck aus Spawn, am liebsten knuddeln, verursacht Art durch sein Auftreten durchaus ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. Spätestens wenn er mit seinem Parodontose-Grinsen die Säge an den Start bringt.
Details der Blu-ray
Man sieht auf den ersten Blick, dass hier nicht besonders viel Bares zur Verfügung stand. Allerdings wurde das Beste draus gemacht, denn das Bild ist auch unter widrigen Lichtverhältnissen durchaus klar und ansehnlich, auch wenn das leichte Trash-Flair nie ganz abgeschüttelt werden kann. Das Setting versprüht zwar Hinterhofcharme und manchmal wundert es, dass der Mond so stark leuchtet wie Vegas bei Nacht, doch das sind verschmerzbare Mankos. Das worauf es ankommt, Tod und Gemetzel nämlich, macht der Film absolut richtig. Durchweg handgemachte Effekte und es wird nicht mit Gedärm und Schweineblut gegeizt. Terrifier liefert ordentlich rote Suppe pro Euro und wirkt dabei keineswegs billig. Beim Sound hingegen muss man Abstriche hinnehmen. Die Synchro ist bestenfalls annehmbar und beim Score wurde sich auch kein Bein ausgerissen. In Anbetracht der Preisklasse, in der sich der Film bewegt, kann man aber auch mal ein Auge ausdrücken. Cover & Bilder © Tiberius Film Das Fazit von: Beef Supreme
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