The Mermaid
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BEWERTUNG |
17.11.2017 von MarSWenn das Volk der Meeresbewohner von den Menschen bedroht wird, dann schreiten diese zum Gegenangriff. Klingt komisch? Ist aber so. Zumindest im neuesten Streich des chinesischen Filmemachers Stephen Chow, der in The Mermaid gehörig mit den üblichen Ansichten über Meerjungfrauen aufräumt. Wir sind für Euch abgetaucht und haben uns das quietschbunte Vergnügen angesehen...
Liu Xuan ist ein Geschäftsmann und Selfmade-Milliardär, für den Geld an erster Stelle steht. Seine neueste Investition ist die Quingluo-Bucht, die er künstlich auffüllen möchte um neues Bauland zu erschließen. Die ansässigen Delphine des Naturschutzreservats hat er bereits mit Hilfe modernster Technik vertrieben, doch es leben dort auch noch andere Meeresbewohner, die sich nicht so leicht verscheuchen lassen. Angeführt von Eight, einem Wesen halb Mann, halb Oktopus, wollen die Bewohner der See Liu Xuan an den Kraken, um ihre Heimat zu schützen. Zu diesem Zweck wurde die schöne Meerjungfrau Shan als Attentäterin ausgesandt, doch die ist weder besonders talentiert noch ist das Glück auf ihrer Seite. Und so schlagen die Mordversuche ein ums andere Mal Fehl, während die naive Shan Gefühle entwickelt, die sie vorher nicht kannte...
Was für ein abgedrehter Spaß. Regisseur Stephen Chow (Kung Fu Hustle, Shaolin Kickers) hat einfach sichtlich Freude daran, völlig absurde Geschichten zu erzählen, die von total überdrehten Figuren und durchgeknalltem Humor geprägt sind. Und so bietet auch The Mermaid jede Menge Spaß, vorausgesetzt man weiß vorher genau, auf was man sich hier einlässt. Wer in diesem Unsinn einen tiefere Bedeutung sucht oder gar auf anspruchsvolle Unterhaltung aus ist, der macht hier auf jeden Fall etwas falsch, denn Chow will mit seinem neuesten Werk wie immer einfach nur jede Menge gute Laune verbreiten, was ihm mühelos gelingt. Ok, wollen wir die Handlung nicht gänzlich als sinnlos abtun, denn eine ökologische Botschaft ist selbstredend auf Grund der Thematik ebenfalls vorhanden, auch wenn diese extrem oberflächlich und mit dem Holzhammer behandelt wird. Ansonsten aber präsentiert sich The Mermaid als wahnwitzige Mixtur aus (Slapstick-)Komödie, bewusst unschönem CGI-Overkill, Action und obligatorischem Liebesgeplänkel. Nicht jeder Gag sitzt, einiges an Humor dürfte hier auch dem westlichen Kulturverständnis zum Opfer fallen, aber im Gesamtbild ist der Film ein riesen Spaß, insofern man in der Lage ist, sein Hirn auszuschalten und sich von der Masse an absurden Ideen berieseln zu lassen. Schauspielerisch ist The Mermaid durchzogen von typischem Overacting, was hier perfekt ins Geschehen passt und die surreale Atmosphäre sowie die überzogenen Figuren optimal unterstützt.
Das Bild der Blu-ray ist hervorragend. Auch wenn es in CGI-überladenen, rasanten Momenten hin und wieder zu Bewegungsunschärfen kommt, sind sowohl Grundschärfe als auch Detailreichtum auf sehr hohem Niveau. Der Kontrast ist sehr kräftig und bringt damit die kunterbunte Optik des Geschehens perfekt zur Geltung. Auch die Tonspur leistet tolle Arbeit und zeigt sich dynamisch sowie kräftig abgemischt. Die Surroundkanäle werden gezielt mit eingebunden, während die Dialoge klar und differenziert ortbar wiedergegeben werden.
Die 3D-Version von The Mermaid zeigt mal wieder, dass die chinesischen Filmemacher ihr Handwerk im dreidimensionalen Bereich hervorragend beherrschen. Jeder, der Gefallen an der Technik hat, kommt an asiatischen Filmen eigentlich kaum vorbei, denn wie bereits bei Die Chroniken des Geistertempels oder auch dem Nachfolger Mojin - The Lost Legend liefert die 3D-Variante einen deutlichen Mehrwert gegenüber der 2D-Fassung des Films. Einige Effekte wirken in der 3D-Version besser und harmonischer, während das Bild insgesamt sehr plastisch erscheint und über eine tolle Tiefenwirkung verfügt. Auch ein paar nette Popout-Effekte lassen sich bewundern.
Details zum Steelbook
Das Steelbook beinhaltet neben dem Film auf Blu-ray auch die 3D-Fassung von The Mermaid auf einer separaten 3D Blu-ray. Auf der Vorderseite zeigt das Steelbook ein alternatives Cover zu den übrigen Veröffentlichungen mit einer Meerjungfrau auf einem Felsen und einer riesigen Flosse im Meer. Es verfügt über einen geprägten Titelschriftzug im unteren Bereich. Die Rückseite zeigt ein Bild der lächelnden Shan in Detailaufnahme. Ein Hochglanzfinish rundet den ansprechenden optischen Eindruck ab. Eine lose J-Card auf der Rückseite liefert wie gewohnt alle Details zu Handlung und zum Inhalt der Discs. Im Frontbereich befindet sich das FSK-Logo, das somit zusammen mit der J-Card vom Steelbook verschwindet. Der Innendruck besteht aus einem schwarz-weiß Bild des Oktopus-Wesens Eight, das sich über beide Seiten des Steelbooks erstreckt. Cover & Bilder © capelight pictures OHG Das Fazit von: MarS
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