The Night - Es gibt keinen Ausweg
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BEWERTUNG |
10.08.2021 von MarSOb der iranische Horrorfilm The Night - Es gibt keinen Ausweg trotz simpler Ausgangslage überzeugen kann, das erfahrt Ihr in unserer Kritik. So viel vorab: Ein Blick lohnt sich...
Inhalt
Auf dem Heimweg von einem gemütlichen Abend bei Freunden geraten Babak (Shabab Hoseini) und seine Frau Neda (Niousha Jafarian) in einen Streit, denn Babak hat getrunken und sollte eigentlich nicht mehr am Steuer sitzen. Die beiden entscheiden, sich zum Wohle ihrer Tochter Shabnam ein Zimmer zu suchen, was sie schließlich zum Hotel Normandie führt. Nach einer kurzen Begrüßung durch den etwas seltsamen Nachtportier landen sie in der letzten noch verfügbaren Suite des Hotels, und freuen sich auf eine kurze, aber erholsame Nacht. Doch als aus den anderen Zimmern plötzlich Klopfgeräusche zu hören sind, und Neda von einem mysteriösen Jungen mit dessen Mutter verwechselt wird, ist dies nur der Auftakt zu einem nicht enden wollenden, unheimlichen Alptraum...
Ein altes Hotel, wahlweise auch ein altes Haus, eine Villa oder gerne mal eine Irrenanstalt, in denen es nicht mit rechten Dingen zugeht. Das Haunted-House Genre ist ebenso alt wie verbraucht, und bringt mittlerweile nur noch selten einen gelungenen Vertreter hervor, der sich durch eigene Ideen oder neuartige Facetten von der Masse abheben kann. The Night - Es gibt keinen Ausweg liefert damit gleich zwei Ausnahmen. Zum einen sind Filme aus dem Iran grundsätzlich schon einmal kein alltäglicher Anblick. Zum anderen ist The Night ein Film, der seine banale Grundlage geschickt in atmosphärische, überraschende Bahnen zu lenken weiß, und dabei bewusst auf plumpe Jumpscares oder ausgiebige Gewaltszenen verzichtet. Stattdessen setzt die Inszenierung auf eine absolut gelungene Gruselatmosphäre, vor allem aber auf das Spiel mit der Wahrnehmung, verschachtelt gleich mehrere Erzählebenen ineinander, und stellt damit den Zuschauer vor die gleiche Herausforderung, wie die Hauptfiguren: Zu bestimmen, was Realität, und was Fiktion ist. Unterstützt wird das Ganze unterdessen von einem hervorragenden, treibenden, stellenweise regelrecht bizarren Score, der die vorhandene Surrealität der Szenen perfekt unterstreicht. So mancher Moment weckt dabei im Verlauf Erinnerungen an die Werke David Lynchs mit einer Prise Kubrick, während andere schließlich wieder einem ganz klassischen Horrorfilm gleichen. Welches Geheimnis am Ende allerdings wirklich hinter den Ereignissen steckt, das sollte jeder selbst herausfinden, obwohl das Finale auch in diesem Bereich Spielraum für ganz eigene Interpretationen lässt.
Details der Blu-ray
Die Blu-ray ist technisch leider nicht wirklich perfekt. In den wenigen helleren Szenen zeigt das Bild eine sehr gute Schärfe, dunklere Passagen offenbaren allerdings ein deutliches Rauschen. Das Kontrastverhältnis ist im Gesamtbild ausgewogen, aber auch hier wirken einige Sequenzen etwas schwammiger. Die Tonspur ist gut ausbalanciert und erzeugt eine schöne Atmosphäre, konzentriert sich aber auf den vorderen Bereich der Surroundanlage, ohne die umliegenden Boxenbereiche nennenswert mit einzusetzen. Effekte und Dialoge sind dank guter Kanaltrennung dennoch sauber ortbar und unterstützen damit schön die Gruselatmosphäre. Cover & Bilder © Koch Films GmbH Das Fazit von: MarS
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