Turn me on

Turn me on

Originaltitel: Fa meg pa, for Faen
Genre: Komödie • Coming-of-Age
Regie: Jannicke Systad Jacobsen
Hauptdarsteller: Helene Bergsholm • Matias Myren
Laufzeit: DVD (73 Min) • BD (76 Min)
Label: Capelight Pictures
FSK 12

Turn me on   07.08.2015 von Born2bewild

6374 Kronen - so hoch ist Almas Telefonrechnung, weil sie eine Sex-Hotline angerufen hat. Der Trailer zu Turn me on verspricht eine norwegische Art  von American Pie,  und ob er überzeugen kann, erfahrt Ihr in unserem Review …

 

Alma (Helene Bergsholm) lebt in einem sehr überschaubaren Dorf Skoddenheim in Norwegen. Egal wo man hinsieht gibt es Langeweile, öde Straßen, leere Felder, ein ausgestorbener Supermarkt und jeden Tag quasi dasselbe. Jedes Mal wenn sie am Ortsschild vorbeifährt, zeigt sie ihm hochachtungsvoll den Mittelfinger. Sie ist mitten in ihrer Pubertät und das führt zu einem großen Problem: Sie hat ununterbrochen Lust auf Sex. So telefoniert sie dauernd mit einer Sex-Hotline oder kriegt immer wieder Sexphantasien, vorzugsweise mit ihrem Schwarm: Artur (Matias Myren).

 

Eines Tages ist sie zusammen mit ihrer Mädchenclique bestehend aus ihrer besten Freundin Sara (Malin Bjørhovde) und ihrer Schwester Ingrid (Beate Støfring) auf einer Party im sogenannten Jugendzentrum. Als Alma das Rumgesitze zu langweilig wird, geht sie mit ihrem Bier nach draußen. Einen Moment später kommt Artur ebenfalls raus und stellt sich neben sie. Wortlos guckt er sie an, öffnet seine Hose und stupst sie mit seinem *** an. Glücklich erzählt sie ihren Freundinnen von der Begegnung, woraufhin die Lip-Gloss-Abhängige Ingrid das Ganze nicht glauben kann. Sie ist auch in Artur verliebt und posaunt das pikante Geheimnis heraus - aber so, dass alle Alma für verrückt halten, den Artur gibt natürlich nicht zu, das er sie gepiekt hat.

 

Schwanz-Alma, wie sie von nun an von jedem genannt wird, wird ihres Lebens nicht mehr froh, da sie von nun an von allem ausgeschlossen wird. Nicht nur in der Schule, was schon schlimm genug ist, auch im Dorf spricht sich die Geschichte schnell herum. Hinzu kommt, dass ihre Mutter (Henriette Steenstrup) augrund der horrenden Telefonrechnung auf die Schliche kommt. Die Mutter ist mit ihrer sexuell aufblühenden und pubertierenden Tochter völlig überfordert. Beide Seiten tragen nicht unbedingt dazu bei, dass das Tochter-Mutter-Verhältnis inniger wird. Alma fühlt sich alleine gelassen und sieht nur noch einen Ausweg …

 

Bildergalerie von Turn me on (9 Bilder)

Turn me on ist ein sehr interessanter Film. Das liegt auf der einen Seite daran, das er aus Skandinavien kommt und daher einen sehr eigenen Stil hat. Er ist eher trist und düster gehalten und viele Passagen des Films sind ohne Musik und sogar zum Teil sehr still. Hinzu kommt, dass es dank Almas Phantasien relativ viel nackte Haut zu sehen gibt. Auf der anderen Seite sind alle jugendlichen Darsteller Laiendarsteller, was das Ganze sehr authentisch wirken lässt.

 

Soundtechnisch gibt es nicht viel zu sagen, aber auch keine Klagen. Das Bild ist leider zum Teil etwas verrauscht, passt aber insgesamt recht gut zur Atmosphäre. Als Extras gibt es ein Interview mit der Autorin und Regisseurin Jannicke Systad Jacobsen, was zar interessant, aber leider etwas trocken ist. Des Weiteren gibt es insgesamt vier entfallene Szenen und den Trailer in deutscher, originaler und amerikanischer Fassung. Hier ist vor allem der Unterschied zwischen der US-Fassung und den anderen sehr interessant und vorallem amüsant.



Cover & Bilder © capelight pictures OHG


Das Fazit von: Born2bewild

Born2bewild

Alex:

Ich hatte mir beim Trailer eine Art American Pie Abklatsch erwartet, dass ist es allerdings nicht. Turn me on porträtiert auf sehr gute Weise die Entwicklung der jungen Alma, die gerade ihr sexuelles Ich entdeckt. Hinzu kommt dann noch das ernste Thema Mobbing. Vielleicht gerade weil die jugendlichen Darsteller keine Profis sind, wirkt alles sehr authentisch. Insgesamt hat der Film auch durch seine fast durchgehende Stille eine sehr düstere Stimmung und irgendwie erwartet man mehr oder weniger, dass sich Alma irgendwann das Leben nimmt, weil sie keinen anderen Ausweg sieht. Für mich ein sehr gelungener Film, der aber auch sehr Geschmackssache ist. Daher vergebe ich hier recht gute 7 Punkte. Ein Geheimtipp für Fans skandinavischer Filmkunst.


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