Und alles hat den Tod

Und alles hat den Tod

Genre: Thriller • Drama
Regie: Daniel Alvarenga
Hauptdarsteller: Matthias Volz
Laufzeit: DVD (27 Min)
Label: Alvarenga Productions

Und alles hat den Tod   30.01.2016 von MarS

Der 28 Jahre junge Filmemacher Daniel Alvarenga aus Regensburg hat durch kleinere Spaßprojekte im Freundeskreis wie beispielsweise den 2014 entstandenen Franzenstein seine Liebe zum Film entdeckt. Für sein erstes größeres Projekt hat er sich gleich viel vorgenommen, denn dieses entwickelte sich rasch zu einer geplanten Kurzfilm-trilogie mit dem Namen Geister. Die ersten beiden Teile sind bereits aus eigener Tasche finanziert und abgedreht, für den Abschlussfilm mit dem Titel Alles auf Anfang läuft aktuell die entsprechende Crowdfunding-Kampagne. Wir hatten das Glück uns die beiden ersten Filme schon jetzt anschauen zu dürfen, den Anfang macht an dieser Stelle Und alles hat den Tod.

 

Ein Mann sitzt verzweifelt an seinem Schreibtisch und verfasst einen Abschiedsbrief für seine Lieben. Doch eigentlich möchte er gar nicht sterben, denn dafür sorgt der Killer, der plötzlich aus dem Hintergrund das Geschehen betritt. Dies ist nur der Anfang einer ganzen Serie von Morden, allesamt in Auftrag gegeben von einer geheimnisvollen Organisation, die den Killer offensichtlich in der Hand hat. Opfer um Opfer fordert seine Auftraggeberin ein und er erledigt jeden Job ohne mit der Wimper zu zucken. Doch der letzte Auftrag stellt ihn vor eine Herausforderung, welcher der Killer vielleicht nicht gewachsen sein könnte...

 

Ein nicht sehr gesprächiger, eiskalter Killer, eine namenlose Organisation und eine tödliche Schuld - das sind die Grundzutaten für das völlig in schwarz-weiß gefilmte und mit minimalistischen Dialogen auskommende Erstlingswerk von Daniel Alvarenga. Unterstützt von größtenteils klassischen Klängen zeigt Und alles hat den Tod eine Abfolge von tödlichen Aufeinandertreffen, die sich nach und nach als Bezahlung einer alten Schuld offenbaren. Das Geschehen bleibt dabei stets unblutig und zieht seine Spannung aus der vorhandenen Atmosphäre, dem gemächlichen und eiskalten Ablauf der Morde sowie der Tatsache, dass die Inszenierung dem Zuschauer viel Luft für eigene Interpretationen lässt. So lässt Daniel Alvarenga einen völlig im Dunklen über die Hintergründe der Schuld sowie der Organisation und präsentiert ein Finale, welches zunächst für Fragezeichen über dem Kopf sorgt und dazu führt, sich den Film direkt noch einmal anschauen zu wollen. Doch auch eine zweite Sichtung bringt keine Klarheit, und so sind Diskussionen über den wirklichen Ablauf der Ereignisse vorprogrammiert. Eine interessante und mutige Entscheidung des Regisseurs, mit der vielleicht der ein oder andere seine Probleme haben könnte.

 

Schauspielerisch wird hier solide Arbeit geboten. Auf Grund der minimalistischen Dialoge, die weitestgehend von einer einzigen Person gesprochen werden, reduziert sich das Schauspiel der Darsteller auf Mimik und Gestik, was in den meisten Fällen auch sehr gut funktioniert. Kleinere etwas unecht und aufgesetzt wirkende Momente wie beispielsweise ein bis zwei der Sterbeszenen kann man als Zuschauer leicht verschmerzen. Die Schnitte im Film sind an mancher Stelle etwas hart, was aber eine Sache der persönlichen Entwicklung ist und bei einem Erstlingswerk auch nicht angekreidet werden sollte, noch dazu wo fast alles im Film aus einer Hand stammt. 

 

Bildergalerie von Und alles hat den Tod (8 Bilder)

Bild und Ton bleiben auf Grund des vorliegenden MPG-Screeners ohne Bewertung.



Cover & Bilder © Alvarenga Productions


Das Fazit von: MarS

MarS

Mit Und alles hat den Tod hat der Filmemacher Daniel Alvarenga bewiesen, dass er ein talentierter Newcomer ist, der sich nicht vor mutigen Entscheidungen scheut. Finanziert und umgesetzt aus eigener Tasche zeigt der Film in schön gefilmten schwarz-weiß Bildern eine spannende Geschichte, die durch ihr offenes Ende und die fehlenden Erklärungen viel Spielraum für eigene Interpretationen lässt, ohne das Gesehene sinnlos erscheinen zu lassen. Ich freue mich jedenfalls schon auf die Sichtung des zweiten Teils der Trilogie und hoffe, dass die Crowdfunding-Kampagne für den dritten Teil ein Erfolg wird - verdient hätte es der Regisseur definitiv.

 

Wer selbst einen Beitrag zum vielversprechenden Projekt Alles auf Anfang und damit dem Abschluss der Geister-Trilogie leisten möchte findet die Kampagne übrigens hier: https://www.startnext.com/geister.


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