Unearth

Unearth

Originaltitel: Unearth
Genre: Horror • Thriller
Regie: John C. Lyons • Dorota Swies
Hauptdarsteller: Adrienne Barbeau • Marc Blucas
Laufzeit: DVD (90 Min) • BD (94 Min)
Label: Busch Media Group
FSK 16

Unearth   25.09.2021 von MarS

Mit Unearth präsentiert Busch Media Group einen ungewöhnlichen Genremix, der seine Stärken erst sehr spät entfaltet. Mehr dazu erfahrt ihr in unserer Kritik...

 

Inhalt

 

Die Wirtschaftskrise macht dem Automechaniker George Lomack (Marc Blucas), der nach dem Tod seiner Frau die Bewirtschaftung seiner Farm aufgegeben hat, schwer zu schaffen. Als eines Tages der Öl- und Gaskonzern Patriot Exploration mit einem lukrativen Deal lockt, lässt sich George deshalb darauf ein, sein Land für Fracking zu verpachten. Auch die Farm der befreundeten Familie Dolan wirft kaum noch Erträge ab, doch Familienoberhaupt Kathryn (Adrienne Barbeau) würde niemals ihr Land verkaufen. Georges Entscheidung provoziert schließlich einen Streit zwischen den Familien, denn Kathryn befürchtet schwerwiegende Auswirkungen auf das Ackerland. Doch unter der Erde lauert eine viel größere Gefahr...

 

SPOILERWARNUNG! Die Folgende Kritik könnte Informationen enthalten, die möglicherweise den persönlichen Eindruck bei der Sichtung des Films beeinflussen könnten. Wer also vorhat, Unearth eine Chance zu geben, der sollte vielleicht direkt zum Fazit beziehungsweise der Bild- und Tonbewertung übergehen.

 

Unearth beginnt zunächst wie ein simples Familiendrama - und lässt sich dafür sehr, sehr viel Zeit. Die Familienverhältnisse, Sorgen und Probleme zweier befreundeter Familien werden beleuchtet, Charaktere ausführlich eingeführt, sogar heimliche Liebesbeziehungen offenbart. Nach dieser ersten Phase des Films fügt Unearth dann noch eine ökologische Komponente mit ein, die jedoch zu diesem Zeitpunkt bereits kein Geheimnis daraus macht, dass sich das Geschehen schon bald in eine neue Richtung entwickeln wird. Diese Richtung lässt aber erneut auf sich warten, während die Atmosphäre innerhalb der Familiengeschehnisse immer angespannter wird und durch geschickt eingestreute Hinweise auf die möglichen Konsequenzen des Frackings direkt vor der eigenen Tür die Spannung stetig erhöht wird. Die Luft ist von Staub getrübt, Wasser wird zur potentiellen Gefahrenquelle, und ein anfänglich noch leichter Husten der Figuren kündigt schließlich an, was in der letzten halben Stunde auf den Zuschauer wartet. Dann nämlich wechselt Unearth plötzlich ins Horrorgenre und sorgt damit für die lange erwartete Eskalation der Ereignisse. Mit massivem und extrem ekligem Bodyhorror gelingt es dem Film, den Zuschauer zu verstören und kompromisslos durch äußerst unbequeme Bilder an die Belastungsgrenze zu führen - und das ohne dabei auf unnötigen CGI-Einsatz zurückzugreifen, denn hier ist wirklich jeder Effekt handgemacht. Das Problem, dass sich dabei offenbart: Die lange, ausführliche Einleitung samt zahlreichen Nebenhandlungen hat auf das zweifellos bemerkenswerte Finale eigentlich überhaupt keinen nennenswerten Einfluss, manche vorab eingeführten Elemente entpuppen sich sogar als absolut unnötig.

 

Bildergalerie von Unearth (6 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Das Bild der Blu-ray wird von einer deutlich stilisierten Farbgestaltung dominiert. Braune und graue Töne beherrschen das Bild, während die übrige Farbpalette - wenn überhaupt vorhanden - sehr reduziert ausfällt. Das passt nicht nur hervorragend zur Atmosphäre, sondern bildet auch gemeinsam mit dem sehr ansprechend ausbalancierten Kontrast- und Schwarzwert sowie der ordentlichen Grundschärfe einen tollen Look. Highlight ist hier aber klar die Tonspur, die durch eine stetige Einbindung aller Surroundkanäle für Effekte und Umgebungsgeräusche ein wunderbares akustisches Erlebnis zaubert. Dialoge sind innerhalb dieses starken Soundteppichs dennoch stets klar zu verstehen und differenziert im Raum zu orten.



Cover & Bilder © Busch Media Group GmbH


Das Fazit von: MarS

MarS

Unearth hat so seine erzählerischen Schwächen und braucht sehr lange, bis es zum Genre-Umbruch kommt und das Geschehen seine eigentliche Bestimmung offenbart. Die hat es aber zweifellos in sich und entschädigt durchaus für den sehr zähen, in weiten Teilen sogar unnötigen Einstieg. Wer kleinen, ein wenig bizarren und effekttechnisch ekligen Filmen - wie beispielsweise Die Farbe aus dem All - Color Out of Space - gerne mal eine Chance gibt, der sollte bei Unearth auf jeden Fall einen Blick riskieren.


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