Veronica - Spiel mit dem Teufel
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BEWERTUNG |
30.10.2017 von MarS
Der spanische Regisseur Paco Plaza dürfte Fans des Horrorgenres wohl ein Begriff sein, zeigte er doch mit der [REC] - Reihe bereits seine Qualitäten für eindringlichen Horror. Wir haben uns angesehen ob er auch bei Veronica - Spiel mit dem Teufel, der auf einer realen Begebenheit beruht, wieder sein Händchen nutzen konnte...
Madrid, 1991: Die 15-jährige Veronica muss sich nach dem Tod ihres Vaters jeden Tag um ihre drei kleineren Geschwister kümmern und den Haushalt erledigen, da ihre Mutter als alleinerziehende Frau jede Minute bis spät in die Nacht auf der Arbeit verbringt. Eine schwere Bürde für einen Teenager, doch Veronica hat sich mit ihrem Schicksal abgefunden, auch wenn sie ihren Vater schmerzlich vermisst. Während sich eines Tages alle Lehrer und Schüler auf dem Dach befinden um eine totale Sonnenfinsternis zu beobachten, schleicht Veronica schließlich mit zwei Freundinnen in den Keller der Schule, um dort mit Hilfe eines Ouija-Bretts Kontakt mit ihrem Vater aufzunehmen. Doch es ist nicht Veronicas Vater, der ihr antwortet...
Mit Veronica - Spiel mit dem Teufel hat Regisseur Paco Plaza erneut einen beklemmenden, extrem atmosphärischen Horrortrip auf den Zuschauer losgelassen. Auch wenn man im ersten Moment denken mag, dass man bereits genug Ouija-Seancen mit bösartigem Ausgang im Genre gesehen hat, so gelingt es dem Spanier mühelos, einen schnell eines Besseren zu belehren. Plaza nutzt das bekannte Holzbrett lediglich als Ausgangspunkt für eine unheimliche, angsteinflößende Heimsuchung, die weniger auf große Schockeffekte oder Jumpscares und dafür mehr auf eine intensive, dichte Atmosphäre setzt, die sich im Verlauf des Films immer mehr steigert und zunehmend bedrohlicher wird. Unterstützt wird die Inszenierung dabei zum einen von den Jungdarstellern, die nahezu die gesamte Screentime für sich verbuchen und dabei jede Menge Sympathie zu erschaffen wissen, aber auch vom großartigen Soundtrack, der sich als Mix aus spanischen Rocksongs (Stichwort: Heroes del Silencio) und Oldschool-Synthesizer-Sound präsentiert. Auch das Flair der 90er Jahre wurde in Veronica - Spiel mit dem Teufel hervorragend eingefangen und sorgt für zusätzliche Authentizität, angefangen bei den Klamotten über diverse Details bei Spielzeug und Einrichtung bis hin zum obligatorischen Walkman. Passend zur Platzierung der Handlung strahlt der Film überhaupt einen hohen Grad an Oldschool-Flair aus und verzichtet deshalb auch bewusst auf großes Effektgewitter. Dafür steckt er allerdings mit seiner Atmosphäre und dem daraus resultierenden Horror so einige neuere Genre-Vertreter locker in die Tasche.
Das Bild der Blu-ray ist ordentlich, obgleich auch kleinere Mängel vorhanden sind. Alles ist nur bedingt scharf und recht kontrastarm, bleibt dabei aber immerhin frei von Unruhen oder starkem Filmkorn. Der Schwarzwert ist solide, fällt aber hin und wieder leicht ab. Die Farbgebung ist trist aber meist natürlich, bei Nachtszenen bzw. während der Gruselsequenzen ist ein bläulicher Schleier auszumachen, der passend die Stimmung unterstreicht. Wirklich hervorragend ist im Gegenzug die Tonspur, die über einen hohen Grad an Dynamik verfügt und sowohl den Soundtrack als auch die Effekte perfekt und gezielt einzusetzen weiß. Hier überträgt sich die Atmosphäre dank weitläufiger und differenziert ortbarer Einbindung der gesamten Surroundanlage sehr schön auf den Zuschauer. Cover & Bilder © Koch Films GmbH Das Fazit von: MarS
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