Who´s next?

Who´s next?

Originaltitel: Lost Lake
Genre: Horror
Regie: Marcus Nash
Hauptdarsteller: Ezra Buzzington
Laufzeit: DVD (82 Min) • BD (85 Min)
Label: Intergroove
FSK 18

Who´s next?   30.12.2015 von MarS

Fans von Horrorthrillern haben stets die Qual der Wahl, denn kaum ein anderes Genre ist so überfüllt wie dieses. Diese Flut von Filmen hat aber auch ihre negativen Seiten, denn ebenfalls in kaum einem anderen Genre gibt es so viele schlechte Streifen. Der vorliegende Who´s Next bildet da leider keine Ausnahme, warum erfahrt Ihr in der folgenden Kritik.

 

Tricia und Jeff sind ein glückliches Paar, das gerade mitten in den Vorbereitungen zu ihrer Hochzeit steckt. Was kann man in dieser Lebensphase dann auch besseres tun, als den in der Mojave-Wüste verschollenen Onkel Vern zu suchen? Der hält sich anscheinend im verlassenen Städtchen Lost Lake auf (so viel zum Thema verschollen), um dort nach Geistern zu jagen, also nichts wie los ins trostlose Death Valley. Onkel Vern ist schnell gefunden, und der offensichtlich zu lange in der Sonne gewesene Mann bittet die beiden Verliebten sich seiner Geisterjagd anzuschließen, da er natürlich ohne jegliches Equipment zugange ist, selbst noch nie einen Geist gesehen hat und die Handykameras benötigt, um den filmischen Beweis paranormaler Aktivitäten liefern zu können. Wer auf welcher Seite steht, seht Ihr wenn das Licht ausgeht - oder auch nicht, aber dazu später mehr...

 

Was sich Produzenten, Drehbuchschreiber und Regisseur bei Who´s Next gedacht haben ist wirklich schwer nachzuvollziehen. Abgesehen von der verlassenen Geisterstadt in der Wüste als Location bietet der Film eigentlich keinerlei Schauwerte. Halt, in der Einleitung bekommt man die hübsche Hauptdarstellerin einmal kurz nackt zu sehen, stimmt. Aber ansonsten liefert Who´s Next lediglich eine unglaubwürdige, an den Haaren herbeigezogene und völlig unspannend inszenierte Geschichte, die von untalentierten Darstellern und pornohaften Dialogen geprägt ist. Tiefgang in Story und bei den Charakteren sucht der Zuschauer ebenso vergebens wie echten Grusel, Horror oder Gore, und auch die Atmosphäre lässt schwer zu wünschen übrig, obwohl die Location genug Potential gehabt hätte. So spielt sich nahezu alles bei Tageslicht und auf offener Straße ab, Geistererscheinungen reduzieren sich auf eine grimmig schauende alte Frau und nach nicht einmal 80 Minuten fragt man sich, warum der Film doch so lang war.

 

Als wäre der Film selbst nicht schon schlimm genug, glänzt auch die technische Seite der Blu-ray durch Mängel an jeder Straßenecke. Das Bild ist insgesamt sehr schwammig und bietet nur ab und an so etwas wie echte Schärfe, der Kontrast ist oftmals überhöht und der Schwarzwert ist so extrem, dass man als Zuschauer doch wieder irgendwie froh ist dass sich das Geschehen meist am Tage abspielt, denn sobald es dunkel wird ist kaum mehr etwas zu erkennen und man sitzt im Prinzip vor einem schwarzen Bildschirm aus dem Töne kommen. Apropos Töne. Die Tonspur ist definitiv gruseliger als der eigentliche Film. Die Dialoge sind blechern und die meiste Zeit weit entfernt von Lippensynchronität, alles in frontlastig und ohne jegliche Dynamik und der Soundtrack ist völlig unpassend zum Geschehen, im Gegenteil, durch den Hillbilly-Sound geht der letzte Rest Atmosphäre auch noch flöten. Dazu kommen stetige Tonfehler, bei denen Geräusche sozusagen "verdoppelt" werden. Das bedeutet als Beispiel, dass man ein Auto vorbeifahren hört, und wenn man es dann sieht hört man den Klangeffekt einfach nochmal. Da man diesen Tonfehler auch bei den wenigen "Schockszenen" findet, können auch diese im Film nicht punkten, da der Schock durch den Tonfehler bereits angekündigt wird bevor er kommt. 



Cover & Bilder © www.sofahelden.de


Das Fazit von: MarS

MarS

 

Who´s Next? Ich hoffe keiner, denn jeder der sich dieses Werk antun muss, ist gestrafter als die Hauptdarsteller im Film. Sinnlose Story, noch sinnlosere Dialoge, dazu jede Menge Ungereimtheiten, Logikfehler und miese Darsteller, das Ganze dann auch noch technisch miserabel umgesetzt. Who´s Next versagt in so ziemlich allen Belangen und entlockt dem Genre-Fan maximal ein müdes Lächeln. Warum der Film eine FSK18 erhalten hat erschließt sich mir auch nicht ganz, denn Gore gibt es auch keinen. Wer grad keinen Bock auf Waterboarding hat kann sich ja mit Who´s Next in Endlosschleife in einem Zimmer einsperren - der Effekt dürfte in etwa der Gleiche sein.


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