Wild Ocean
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BEWERTUNG |
26.04.2010 von PanikmikeUnd weiter geht´s in unserer Reihe der IMAX-Filme, die jetzt der Reihe nach als DVD ihren Platz in euren Wohnzimmern finden möchten. In ´Wild Ocean´ begleitet man Sardinen auf ihrer Wasser-Wanderung an der afrikanischen Küste. Kann man aus den kleinen Fischchen spektakuläre Bilder gewinnen? Lest es hier...
Einmal im Jahr, nur wenige Wochen im Winter, gibt es im indischen Ozean vor der Küste Südafrikas, genauer gesagt an der KwaZulu-Natal-Küste, ein Naturschauspiel zu sehen. Milliarden von Sardinen wandern dort schon seit langer Zeit immer im gleichen Zeitraum so nah an der Küste vorbei, dass die Menschen dort einfach nur mit simplen Netzen bewaffnet ins Wasser springen und trotzdem dicke Fänge machen. Dieses Schauspiel nennt sich „Sardine Run“. Von oben betrachtet, sieht es im Film fast wie ein Ölteppich aus, aber zum Glück täuscht der Eindruck.
Diese Sardinenwanderung ist für die afrikanischen Küstenbewohner die wichtigste Einnahmenquelle des Jahres. Im Film werden auch schöne Bilder von Fischfängen und den Rahmenbedingungen der dort beheimateten Menschen gemacht. Es wird zwar auch auf Missstände eingegangen, wie zum Beispiel die fortschreitende globale Erwärmung sich auf dieses Naturspektakel auswirkt und auch das Problem der Überfischung der Weltmeere wird kurz gestreift. Das Hauptaugenmerk wird jedoch immer auf schöne Bildaufnahmen gelegt, die Stimmung geht also eher in Richtung „Feel-Good-Doku“.
Doch nicht nur Menschen wissen um die Massenfischbestände. Auch Raubfische können es quasi riechen, wo sie ihre Nahrung holen können. Wale, Haie, Delfine und auch Meeresvögel stoßen hier aufeinander und bilden untereinander eine Nahrungskette. Doch auch die kleinen Sardinenfische können sich vor weitaus größeren Bedrohungen schützen. Eine solche Fischansammlung kann sich durch Schwarmintelligenz speziell formieren. Der sogenannte „Baitball“ beschreibt die Formation, in die sich die Sardinen verwandeln, wenn sie auf Feinde treffen. Damit erscheinen sie wie ein riesiger Organismus und somit ziemlich abschreckend. Laut den Regisseuren war es ein ziemliches Glück, dass diese Beobachtung geklappt hat. Die Aufnahmen hiervon sind wirklich beeindruckend, auch wenn es in 3D sicher noch spektakulärer wäre. Tja, von mir aus dürfen die multidimensionalen Fernseher schnell günstiger werden!
Man bemerkt rasch, dass mit diesem Film nicht zu viel Kritik laut werden soll. Es ist keine wissenschaftliche Dokumentation, hier geht es um Eye-Candy. Die Panoramafahrten und –flüge entlang der südafrikanischen Küste sind sehr schön gelungen, auch die Unterwasseraufnahmen sind sehr gut gemacht. Wenn man sieht, wie Vögel massenweise mit mächtiger orchestraler Musikuntermalung und einer tollen Schärfe aufgenommen, ins Wasser eintauchen, dann hat sich das Ansehen schon gelohnt. Das Bild ist bei dieser IMAX-Versilberung wieder brillant und der 5.1-Sound sehr gut abgestimmt und packend inszeniert. Kein Wunder: Die Macher des Musicals „Stomp“ sind hier als Regisseure und kreative Köpfe verantwortlich und geben dieser Doku einen pompösen Charakter. Gut ist, dass die deutsche Synchronisation nicht einfach über die englische drübergelegt wurde, sondern beide getrennt voneinander zu hören sind. Mit 40 Minuten Hauptfilm ist zwar kein Abend gefüllt, jedoch können sich die Bonusmaterialien im 16:9-Format sehen lassen und man bekommt dort noch interessantes Background-Wissen über die Entstehung des Films. Cover & Bilder © www.sofahelden.de Das Fazit von: derstefan
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