Wyrmwood: Apocalypse

Wyrmwood: Apocalypse

Originaltitel: Wyrmwood: Apocalypse
Genre: Horror • Action
Regie: Kiah Roache-Turner
Hauptdarsteller: Luke McKenzie • Bianca Bradey • Jay Gallagher
Laufzeit: DVD (85 Min) • BD (88 Min)
Label: Capelight Pictures
FSK 18

Wyrmwood: Apocalypse   16.09.2022 von Beef Supreme

Vor mittlerweile acht Jahren ließen die Gebrüder Roache-Turner ihre Methanzombies auf Australien los und feierten mit Wyrmwood: Road of the Dead international Erfolge. Auch Kollege Mario war begeistert vom ersten Teil des wilden Untotengemetzels. Ursprünglich als Serie geplant und doch zum Film umgeschrieben, hat es eine Weile gedauert, bis mit Wyrmwood: Apocalypse nun der zweite Teil des Mad Max meets Walking Dead Crossovers das Licht der ruinierten Welt erblickt. Schauen wir mal, ob laufende Leichen immer noch Spaß machen.

 

Inhalt

 

Wir erinnern uns, im ersten Teil versuchten sich die Geschwister Barry und Brooke am Überleben, für Barry liefs ganz gut, für Brooke nicht so. Macht aber nix, aus ihr wurde ein cooler Hybrid, der Wald und Wiesenzombies kontrollieren kann. Wyrmwood 2 steigt quasi nahtlos nach dem ersten Teil ein, verschiebt aber den Fokus zunächst auf Rhys, einen Soldaten, der praktischerweise der Zwillingsbruder des Fieslings aus dem ersten Teil war. Rhys sammelt für seinen Soldatenkumpels mal Menschen, mal Zombies ein und verspricht sich davon, dass die und ihre Wissenschaftlerkumpels in ihren Bunkern daraus eine Heilung zaubern. Das Geschäft läuft eigentlich auch solange ganz gut, bis Rhys an Grace und Maxi gerät, Barrys und Brookes Begleiterinnen. Grace hat sich schon zu Beginn des Films die Hybridtherapie gegönnt, was sie besonders wertvoll macht. Jedoch merkt Rhys, dass seine Kumpels krumme Dinger mit seinen Lieferungen veranstalten und tut sich mit Maxi, Barry und Brooke zusammen, um Grace zu befreien und Munition großzügig zu verteilen.

 

Halten wir fest, Wyrmwood schaut man nicht, um sich an einer ausgefeilten Story mit vielen überraschenden Twists zu ergötzen. Jedoch funktioniert die Handlung gut genug, um als stabiler Rahmen für anderthalb Stunden Spaß und feinste Unterhaltung herzuhalten. Den Großteil regelt die Action, wenn Zombies und Menschen gleichberechtigt und fachgerecht auseinandergenommen werden und dass effektvoll zelebriert wird. Wyrmwood weiß vielleicht nicht durch die kreativsten Kills zu überzeugen, aber wenn hier was ins Gras beißt, dann mit Anlauf und schön dreckig.

 

So lässt sich auch der Look des Films beschreiben: dreckig. So stellt man sich eine Apokalypse vor, kein sauberer Quadratzentimeter und nur die härtesten überleben. Die Endzeit hat keinen Platz für Waschlappen und Selbstzweifel. Man merkt hier in jeder Minute, dass die Darsteller richtig Bock hatten, bis hin zum letzten Zombiestatisten. Diese Energie zieht sich durch den gesamten Film und bringt in die ohnehin schon übertriebenen Szenen die nötige Würze rein, um dem geneigten Liebhaber widerlicher Wiedergänger ein Lächeln in die Zahnreihen zu zaubern. Und auch wenn der Film nicht perfekt ist, hier und da werden fragwürdige Entscheidungen getroffen, stimmt das Gesamtbild. Auch wenn an der CGI-Effektfront auffällt, dass hier nicht in Australischen Dollars geschwommen wird, kann das durch die anständigen handgemachten Effekte mehr als aufgefangen werden. An dieser Stelle ein großes Lob an die Maskenabteilung, Dreck, Blut und Untod sah selten hübscher und, dank 4k Blu Ray, schärfer aus.

 

Bildergalerie von Wyrmwood: Apocalypse (11 Bilder)

Details zur Blu-ray

 

Uns wurde von Capelight das Mediabook zur Verfügung gestellt. Das beeinflusst die Wertung und diese Review nicht. Das Mediabook ist eingefasst in eine wertige Hartkartonhülle mit Strukturoberfläche und hübschem Print. Darin befindet sich als kleines Schmankerl neben dem Hauptfilm in 4k auch noch der erste Teil Wyrmwood: Road of the Dead auf Blu-ray. Auf der dritten enthaltenen Disc ist der zweite Teil noch Wyrmwood in HDR10 enthalten. Im direkten Vergleich wirkt die HDR10 Version kontrastreicher und etwas farbärmer, was aber gut zur Stimmung des Films passt und die Endzeitatmosphäre besser einfängt. Letzten Endes hängt das allerdings von der persönlichen Präferenz ab. Zudem enthält das Mediabook neben einigen hübschen Illustrationen und Bildern noch ein Interview mit Regisseur und Weltenschaffer Kiah Roache-Turner, der einige Einblicke in die Hintergründe der Reihe gewährt. Und, was noch interessanter ist, den dritten Teil der Reihe anteast. Als weiterer Bonus ist auf beiden Wyrmwood-2-Discs ein fast 40-minütiges interessantes Making of enthalten, welches das Gesamtpaket wertig abrundet



Cover & Bilder © capelight pictures OHG / Produktfotos: www.sofahelden.de


Das Fazit von: Beef Supreme

Beef Supreme

Im übersättigten Untotenmarkt Fuß zu fassen ist nicht leicht. Wyrmwood hat das zum Glück geschafft und mit dem zweiten Teil nichts verlernt. Kompromisslos, blutig und teils witzig schlachtet sich Wyrmwood: Apocalypse mit Bravour zurück auf die Bildschirme. Man merkt, hier haben alle Lust darauf, einen geilen Film zu machen. Massig Blut und Gedärm, übertriebene Ideen und ein überzeugend transportiertes Endzeitfeeling im Mad Max Style gleichen das geringe Budget locker aus und erschaffen hier knapp 90 Minuten Spaß und Gemetzel vom Feinsten. Wenn’s so bleibt, immer her mit dem dritten Teil. Das hübsche Mediabook rundet das Paket ab und wer den ebenfalls sehenswerten ersten Teil noch nicht kennt, kann hier bedenkenlos zuschlagen.


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