Zwei Fäuste für Miami

Zwei Fäuste für Miami

Originaltitel: Virtual Weapon
Genre: Action • Komödie
Regie: Anthony M. Dawson
Hauptdarsteller: Terence Hill • Marvelous Marvin Hagler
Laufzeit: DVD (90 Min) • BD (90 Min)
Label: Koch Films / New KSM
FSK 6

Zwei Fäuste für Miami   25.07.2020 von MarS

Nach Die Troublemaker, ihrer letzten gemeinsamen Arbeit, gingen Terence Hill und Bud Spencer endgültig getrennte Filmwege. Im Jahr 1997 entstand schließlich die Actionkomödie Virtual Weapon, in der Hill an der Seite des ehemaligen Profiboxers Marvelous Marvin Hagler agierte. Dieser erscheint nun unter dem deutschen Alternativtitel Zwei Fäuste für Miami von Koch Films / New KSM auf DVD und Blu-ray...

 

Inhalt

 

Nach sieben Jahren in Washington kehrt der Computerspezialist Detective Skims (Terence Hill) zurück nach Miami, um erneut mit seinem einstigen Partner Mike (Marvelous Marvin Hagler) in den Sattel zu steigen. Die beiden sollen den Waffenhändler Van Axel aufhalten, der kurz davorsteht, einen neuartigen Sprengstoff zu verkaufen. Unerwartete Hilfe bekommen sie von Lily, der zehnjährigen Tochter eines im Dienst erschossenen Partners, denn als Skims bei einem Bombenanschlag ums Leben kommt, taucht er wenig später in ihrem Computer wieder auf. Als Van Axel Lily entführen lässt, muss Skims beweisen, dass er auch als Hologram den Fall noch lösen kann...

 

Zwei Fäuste für Miami ist ein wirklich seltsamer Streifen, der es selbst Hills größten Fans nicht einfach macht. Der Versuch, moderne Themen wie virtuelle Realität und Ermittlungen per Computer in einer Actionkomödie unterzubringen, ist zwar grundsätzlich keine schlechte Idee, im vorliegenden Fall allerdings bleibt es tatsächlich beim Versuch. Dabei ist Virtual Weapon in der ersten Stunde nicht viel mehr, als eine simpel erzählte Komödie über zwei Polizisten, die einem familiengerecht fiesen Bösewicht das Handwerk legen wollen und dabei von einer Verfolgungsjagd über Prügelei zur nächsten rasen und sich dabei lässige, banale Dialoge um die Ohren hauen. Garniert mit etwas Slapstick hätte das durchaus noch einen unterhaltsamen No-Brainer ergeben, ganz wie die früheren Werke mit Hills Beteiligung. Bereits in dieser Phase des Films sorgen allerdings einige Szenen für Unmut, bedingt durch die teilweise miserablen Trickeffekte, die größtenteils mit mehr als offensichtlichen Miniaturmodellen realisiert wurden. Den endgültigen Ausfall bringt allerdings die letzte halbe Stunde mit sich, wenn Zwei Fäuste für Miami schließlich jegliche Logik und jeden Sinn mit Schwung über Bord wirft. Die holografische Projektion einer verstorbenen Figur kann man eben stimmig und geschickt in die Handlung einfügen, oder man macht es so derart sinnbefreit und katastrophal wie hier. So kann Terence Hill in seiner Holo-Gestalt beispielsweise problemlos mit Dingen und Menschen interagieren, und das Umfeld kann ihn nur sehen, wenn ihn die betreffende Person wirklich von ganzen Herzen vermisst...um nur ein paar der hohlen Facetten der eigentlich guten Idee zu offenbaren, die durch die bereits erwähnten, grottenschlechten Effekte dem Unterhaltungswert ohnehin nicht sonderlich zuträglich sind. Wenig hilfreich ist zudem der Soundtrack des Streifens, der von penetranten Synthesizer-Rhythmen geprägt ist und deshalb nicht nur in den seltensten Fällen wirklich passen ist, sondern auf Dauer auch noch stark am Nervenkostüm zehrt.

 

Bildergalerie von Zwei Fäuste für Miami (5 Bilder)

Details der Blu-ray


Das Bild der Blu-ray liefert eine sehr gute Schärfe sowie ein gut ausbalanciertes Kontrastverhältnis. Ganz feines Filmkorn ist vorhanden, im Übrigen ist das Bild sauber und klar. Der Ton bleibt durchwegs im Vordergrund, ist aber stets klar und gut verständlich.



Cover & Bilder © Koch Films GmbH


Das Fazit von: MarS

MarS

Selbst beinharte Fans des blauäugigen Italieners dürfte bei Zwei Fäuste für Miami recht schnell klarwerden, dass sich Terence Hill hier nicht gerade mit (spätem) Ruhm bekleckert hat. Der Film beginnt - abgesehen von den miserablen Trickeffekten - zwar noch recht unterhaltsam als simple Cop-Actionkomödie, entwickelt sich mit Einsatz der futuristischen Komponente aber zusehends zu einem völlig sinnbefreiten, unlogischen und langweiligen Film, der selbst dem jüngsten Publikum zu seltsam sein dürfte. 


Die letzten Artikel des Redakteurs:




Kommentare[X]

[X] schließen