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Batman - The Telltale Series
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BEWERTUNG |
28.02.2017 von VanTomNach den Batman-Spielen der Arkham-Reihe treibt die dunkle Fledermaus nun in einem Telltale-Spiel sein Unwesen. Fledermaus-Experte VanTom hat alle fünf erschienenen Episoden durchgespielt und erzählt euch was von dem Titel als Gesamtwerk zu halten ist.
Die letzten Spiele um Batman waren, wie z.B. Batman: Arkham Knights doch sehr aktionlastig. Nun sind Telltale-Adventures à la The Walking Dead: The Telltale Series - Neuland nicht unbedingt für dauernde Explosionen und ein Feuerwerk an Spezialeffekten eines aktuellen Superhelden-Film bekannt. Nach dem Start von Batman - The Telltale Series sieht der geneigte Spieler zunächst, wie sich aus Comics ein Batman-Logo formt. Das sieht schon einmal schick aus. Da man natürlich noch mehr aus einem Batman-Logo machen kann, wird dieses kurz danach aus Gothams Häuser-Silhouette gebildet und bildet den Startbildschirm. Ein Klick mit der Maus oder dem Controller bringt den Spieler weiter und er wird im übersichtlichen Menü begrüßt. Natürlich kann er sich auch bei Telltale anmelden, sofern er über einen entsprechenden Account verfügt. Ansonsten kann er sich die Einstellungen ansehen und anpassen. Es gibt auch einen Menü-Punkt Extras. Hier findet er auch einen Kodex, welcher je nach Entscheidungen des Spielers aktualisiert wird, aber auch an bestimmten Stellen im Spiel zugreifebar ist. Themen im Kodex sind die verschiedenen Charaktere oder Orten, welchen Batman innerhalb des Spiels begegnet. Natürlich will man als Spieler ja nicht lange warten und stürzt sich sofort in die Episoden. Hier kann auch ausgewählt werden, ob der Spieler das Crowd Play aktivieren möchte. Dazu kommen wir aber später. Bevor die erste Episode startet dürfen wir noch auswählen, welche Farbe die omnipräsente Wayne-Tech haben soll. Hier hat der Spieler die Wahl zwischen Blau, Rot, Gelb und Lila. Auswahl ist alles...
Nach dem Start...
Telltale-typisch ist das Spiel wieder in Episoden aufgeteilt, welche nach und nach verfügbar wurden. Wir haben die Vollversion für den Test und fangen ganz einfach und entspannt an. Bei jedem Batman-Titel ist es ja interessant auf was er sich zeitlich bezieht und natürlich wie das Batman-Kostüm aussieht. Zeitlich macht das Spiel den Eindruck, dass es in der Frühzeit von Batman spielt. Es sind zu Beginn noch nicht die typischen Superschurken am Start, sondern eher menschliche Schlägertypen und Terroristen. So werden wir in der ersten Episode (welche mittlerweile auch kostenlos bei Steam verfügbar ist) Zeuge eines Angriffs auf das Rathaus. Finstere Gestalten besetzen das Rathaus und Batman kann dies nur durch den Einsatz von ebenfalls Telltale-typischen Quicktime-Events überstehen. Der Spieler hat also die Aufgabe innerhalb einer bestimmten Zeit die entsprechende Taste (oder Tastenkombination) zu drücken. Bei dem Batman-Kostüm handelt es sich um einen dunkelgrauen Kampfanzug mit dem schwarzen Batman-Logo und gelben Gürtel. Es handelt sich nicht um den ganz schwarzen Anzug mit dem gelben Logo aus dem Lego Batman Movie. Es besteht also keine Verwechslungsgefahr. Während dieser Aktion trifft Batman auch auf Lieutenant Gordon (Nein, auch noch nicht Commissioner Gordon) und die Katzeneinbrecherin, welche ein Kostüm trägt, das an eine Katze erinnert. Das kann kein Zufall sein. Nach diesem Einsatz, welcher in der Erinnerung von Bruce Wayne (Oh nein, nun habe ich es verraten...) stattfinden. Viel schlimmer als jeder Kampfeinsatz muss sich Bruce als nächsten auf dem politischen Parkett bewähren. Es geht darum, dass er mit seinem Vermögen den Kampf um das Bürgermeisteramt von Gotham City seines Freundes und Staatsanwalts Harvey Dent unterstützen möchte. Harvey möchte gegen den Amtsinhaber Hill unterstützen und kann das Geld von Brace dabei gut brauchen. In die schöne Veranstaltung platzt der Mafiaboss Falcone, welcher neue Freundschaften knüpfen will. Da hat er natürlich die Rechnung ohne den Wirt, ähm Bruce gemacht. Während dieser Gelegenheit bekommen wir auch die Gelegenheit die nächste Form von Interaktion mit Bruce/Batman kennen zu lernen. Der Spieler muss innerhalb einer kurzen Zeit in einer Konversation reagieren. Dies ist ein bekannter Teil von Telltale-Spielen. So kann dies natürlich auch von Bruce gemeistert werden. Je nachdem wie unser Gesprächspartner unsere Antworten aufnimmt, reagiert er unterschiedliche darauf und merkt sich manche Schlüsselantwort.
Der größte Detektiv
Im ersten Kapitel werden wir auch mit einer Eigenschaft von Batman konfrontiert, welche in den bisherigen Spielen eher vernachlässigt wurde. Eigentlich ist Batman in den Comics auch eine Art Detektiv. Dies geht in den ganzen Superschurkenkämpfen doch unter. Hier bietet sich ein Adventure natürlich an, dem ein wenig Raum zu geben. Und so muss Batman an manchen Stellen im Spiel auch Tatorte untersuchen um herauszufinden, was eigentlich passiert ist. Dazu kann er sich Hinweise ansehen und feststellen, was es hier herauszufinden gibt. Anschließend kann er die Hinweise zusammensetzen und Verknüpfungen bilden. Da diese Rätsel aber leider nicht sehr komplex sind, hat Batman meist schnell herausgefunden, was eigentlich vorgefallen ist. Es ist aber ein durchaus interessanter Aspekt welcher das Spielgeschehen auflockert.
Die weitere Geschichte
So erfährt Bruce/Batman im Laufe der Geschichte immer mehr über eine Verschwörung in die sein geliebter (und früh verschiedener) Vater verwickelt war. Immer mehr spitzt sich die Situation in Gotham zu, und wir erleben die Geburtsstunde verschiedener Schurken. So landet Bruce während der Ereignisse sogar um Arkham und begegnet dort einem alten Bekannten, welcher doch sehr blass ist. In den weiteren Episoden muss der Spieler immer weitere Quicktime-Situationen überstehen. So sind alle Kämpfe mittels dieser Reaktionsspielchen umgesetzt. Ebenso führen Bruce und Batman immer wieder Konversationen bei denen der Spieler die richtigen Tasten drücken muss. An manchen Situationen im Spiel, kann der Spieler entscheiden, ob er lieber als Batman oder als Bruce in Aktion treten will. Dies erhöht natürlich den Wiederspielwert, wenn sich der Spieler fragt, wie die Situation mit der anderen Erscheinung gewesen wäre. Ansonsten lebt das Spiel aber hauptsächlich von seiner guten und packenden Geschichte und ich habe mich dabei ertappt, wie ich direkt das nächste Kapitel weiterspielen wollte, nur weil ich wissen wollte, wie es denn weiter geht. Dabei enden die Episoden natürlich mit einem Cliffhanger, welcher diese Neugier auch tatsächlich einheizt. Sehr schön ist aber auch die Charakterzeichnung von Bruce gelungen, so dass man dem Charakter seine Aktionen und teilweise auch die Verzweiflung abnimmt, während Gotham in bürgerkriegsähnliche Zustände gerät. Natürlich gibt Batman nie auf.
Grafik, Musik und Sound
Grafisch müssen hier nur keine Wunder erwartet werden. Telltale gelingt es aber mit der Grafik die düstere Stimmung von Gotham einzufangen und perfekt wiederzugeben. Irgendwie hat man als Spieler auch das Gefühl, dass es in Gothan immer nachts regnet und die Nacht sowieso länger dauert. Die Spielfiguren sind dabei im Stil von guten Comics gehalten und sehen schick aus. Die Animationen sind allerdings etwas hölzern und es kann noch zu Grafikfehlern kommen. Fast jeder Charakter hat seinen Wiedererkennungswert. Die Musik ist ebenfalls sehr gut und passt zu jeder Situation, wobei ich mir vielleicht ein bisschen mehr das düstere Batman-Thema gewünscht hätte. Die Sprecher machen ihren Job klasse und wirken an keiner Stelle gelangweilt. Es wurde auf eine deutsche Synchronisation verzichtet, aber es gibt deutsche Untertitel. Aus meiner Sicht eine gute Entscheidung, auch wenn David Nathan seinen Job sicher toll gemacht hätte. Es wurde die PC-Version unter Windows 7 getestet, welche doch einige Ruckler hatte. Dies schien sich aber durch einen Patch während des Testzeitraums deutlich gebessert zu haben. Der Spieler darf aber auch zu Beginn entscheiden, ob er die Windows 7 oder Windows 8 (und höher) Version spielen möchte.
Crowd Play
Auch wenn der Crowd Play-Modus nicht Teil dieses Tests war, so soll er trotzdem kurz erwähnt werden. Als erstes Spiel von Telltale soll Batman - The Telltale Series nun mit diesem Modus erlauben, dass Freunde an Entscheidungen teilhaben können. Dazu gibt es eine App auf verschiedenen Plattformen, welche über einen Link mit dem Spiel des Spielers verbunden werden. Nun müssen die Spieler neben dem eigentlichen Spieler sitzen und können dann auf Dialogentscheidungen reagieren indem sie das Feld mit der entsprechenden Farbe drücken. Ob diese Entscheidungen wirklich Einfluss auf das Spielgeschehen haben, oder nur zum Tragen kommen, wenn der Hauptspieler nicht reagiert, wurde im Rahmen dieses Test nicht geklärt. Aus meiner Sicht macht dieses Feature aber auch wenig Sinn, da Telltale-Spiele ja eher klassische Einzelspieler-Games sind. Ich habe das Feature bisher nicht vermisst und werde es wohl auch in Zukunft nicht vermissen. Allerdings hat ein Sofaheld auch wenige Freunde. Das Fazit von: VanTom
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