Brooklyn Rules
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BEWERTUNG |
13.08.2011 von DiaboliNachdem uns große Klassiker wie "Der Pate", "Goodfellas" oder "Casino" sofort wohlige Schauer über den Rücken laufen lassen, lassen uns die zahlreichen anderen Produktionen rund um Amerikas Unterwelt eher kalt. Zu nichtssagend die Darsteller, die Dramaturgie nicht fesselnd genug oder schlicht zu niedrige Budgets. Es gibt zahlreiche Gründe, warum diese Art Film von seinen "großen Brüdern" lebt. Dass dies nicht immer der Fall sein muss, beweist das folgende Review. Aber lest selbst...
Die drei unterschiedlichen Jugendfreunde Carmine, Bobby und Michael wachsen zusammen im berühmt berüchtigten Brooklyn auf, einem eher düsteren Stadtteil von New York. Schon damals machte die Mafia, wenn für die drei Freunde auch nur aus dem Augenwinkel bemerkbar, auf sich aufmerksam. Es folgt ein Zeitsprung - mittlerweile sind wir in den 1980er Jahren und unsere Protagonisten sind mehr oder weniger erwachsen geworden. Sie befinden sich in ihren Zwanzigern und haben sich ein wenig verändert. Jeder verfolgt seine eigenen Ziele, doch sind sie weiterhin unzertrennlich. Während sich Michael (Freddie Prince Jr.), ein charmanter kleiner Betrüger, an der Uni einschreibt und dort die hübsche Ellen (Mena Suvari) kennenlernt, möchte sich Bobby (Jerry Ferrara) endlich mit seiner langjährigen Freundin verloben. Doch Carmine (Scott Caan) hat ganz andere Pläne. Er fühlt sich sehr zu den Machenschaften der Mafia hingezogen, ganz besonders hat es ihm sein Vorbild, der sadistische Caesar, angetan. Nun stehen die Freunde vor der schwierigsten Entscheidung ihres Lebens: Lassen sie Carmine in die finsteren Abgründe der Kriminalität abstürzen oder versuchen sie ihn zu retten und bringen damit die Mafia gegen sich auf?
Zuallererst sei gesagt: Der Film reicht zwar nicht an die "Großen" des Genres heran, muss sich aber auch keinesfalls hinter ihnen verstecken! Dazu tragen die namhaften und hervorragenden Darsteller bei, die ihren Rollen mit sichtlicher Freude Leben einhauchen und mit denen man tatsächlich mitfühlen kann. Dann ist da noch Alec Baldwin. Mit einer nur sehr kurzen Leinwandpräsenz gesegnet, macht er einfach das Beste daraus und erschafft einen derartig bösen, aber durchaus charmanten Charakter, sodass man nicht umhin kommt, sich zu fragen, wie man selbst reagieren würde, wenn man ihm gegenüberstünde. Auch die Sets, die Beleuchtung, ja die ganze Erschaffung der Atmosphäre, die von Anfang an nichts Gutes vermuten lässt, gelingt Regie-Neuling Michael Corrente wirklich sehr gut. Warum werden also nur fünf Punkte vergeben?
So gut der Film an sich auch sein mag, so niederschmetternd ist die technische Umsetzung. Die hierfür Verantwortlichen sollte man in Zement gießen und zu den Fischen ins Wasser werfen. Los geht es beim total unscharfen, farblosen und grieseligen Bild, welches jegliche Art von Vergnügen im Keim erstickt. Quellmaterial, welches gerademal sechs Jahre auf dem Buckel hat, DARF einfach nicht so aussehen. Der Ton reißt sich ebenso kein Bein aus, denn obwohl einige deftige Schlägereien vorkommen und auch ordentlich Blei gespuckt wird, bleibt er leise und sehr auf die vorderen Boxen abgemischt. Das Debakel gipfelt in der absolut unsäglichen Synchronisation, die dermaßen gelangweilt und schlichtweg falsch besetzt ist. Also BITTE, schaltet auf die englische Tonspur! Diese leistet sich zwar nur minimal weniger Patzer, aber man möchte sich wenigstens keine Wattestäbchen in den Gehörgang schieben, wenn Alec Baldwin zu sprechen beginnt. Wenigstens bei den Extras sickert so etwas wie Arbeitsbereitschaft durch, denn es gibt einige Trailer zu bestaunen, darunter auch der von "Brooklyn Rules", welcher tatsächlich Lust auf die DVD macht. Ein Audiokommentar des Regisseurs, eine Bildergalerie sowie das obligatorische Wendecover runden die Specials ab. Das Fazit von: Diaboli
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