![]() |
Chrono Crusade - Gesamtausgabe
|
BEWERTUNG |
10.10.2017 von MarSEine schwer bewaffnete, fluchende Nonne, die im Auftrag eines kirchlichen Ordens Jagd auf Dämonen macht und dabei von einem gutmütigen Teufel unterstützt wird. Das klingt schon recht verrückt, war aber als Manga so erfolgreich, dass auch eine Anime-Serie nachfolgte. Diese erscheint nun von Nipponart als Gesamtausgabe, also Zeit für die Sofahelden auch einen Blick auf Chrono Crusade zu werfen...
Betrachtet man das Cover von Chrono Crusade und liest sich die Inhaltsbeschreibung aufmerksam durch, dann könnte man sehr schnell vermuten, es handle sich hier um einen reinen Comedy-Actioner, ganz im Stil von Grenadier. Doch man sollte hier nicht vorschnell urteilen, denn in dieser Anime-Serie steckt viel mehr, als man im ersten Moment denken würde. Natürlich bietet Chrono Crusade jede Menge Action und Shootouts, und auch lustige Szenen sind vorhanden, seien es Running Gags, Slapstick oder Humor der verbalen Sorte. Nicht zu vernachlässigen ist aber auch der Horroranteil der Serie. Dazu gehören sowohl Monster- und Dämonenerscheinungen, die teilweise richtig fies und böse aussehen, als auch Szenen mit einer spürbaren Anspannung und atmosphärischem Grusel. Aber das ist noch lange nicht alles, was Chrono Crusade zu einer sehenswerten Serie macht. Dazu gehört nämlich auch die Handlung, die für einen Horror-Actioner unerwartet vielschichtig und wendungsreich ausgefallen ist und der es mühelos gelingt, die Geschichte von Folge zu Folge immer spannender und fesselnder zu gestalten. Und auch die Charaktere verdienen ein Lob, denn hier wurde ebenfalls nicht an Tiefe und Hintergrundgeschichte gespart, wodurch diese nicht nur sehr sympathisch erscheinen, sondern auch eine emotionale Bindung entstehen lassen, die letztendlich dafür sorgt das einen das tragisch-romantische und ungewöhnlich bewegende Finale mitten ins Herz trifft. So richtig tiefschürfend oder anspruchsvoll ist das Ganze natürlich nicht, für eine Anime-Serie aus dem Hause Gonzo aber dennoch unerwartet durchdacht und nicht nur rein auf plumpe Schau- und Unterhaltungswerte getrimmt.
Das Bild der Blu-ray ist sehr gut, auch wenn die Grundschärfe hin und wieder ein wenig abfällt und das Bild weich wirken lässt. Die Farbgebung ist ebenso wie die visuelle Trennung der Animationen je nach Szenerie mal kräftig und stark kontrastiert, mal trister und eher trüb. Insgesamt ist das Kontrastverhältnis ausgewogen, der Schwarzwert ist mit wenigen Ausnahmen kräftig und satt. Der Ton bietet eine angenehme Dynamik und zeigt vor allem in den Actionszenen sowie beim Soundtrack seine Stärke. Dort öffnet sich die Tonspur weitläufig auf den gesamten Boxenbereich, allerdings fehlt im Gesamtbild etwas Druck.
Abschließend der Episodenguide zu Chrono Crusade:
©2003 Gospel Das Fazit von: MarS
|
|

Die goldenen 20er in New York. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs boomt die Wirtschaft und in Amerika brodelt der Fortschritt. Doch wo Licht ist, da ist auch Schatten, und so tauchen immer häufiger dunkle Wesen auf der Bildfläche auf. Der Magdalenen Orden, eine religiöse Gemeinschaft, hat diesen Kreaturen den Kampf angesagt. Eine der Nonnen an vorderster Front ist Rosette Christopher, die in den Orden eingetreten ist, um auf diesem Wege ihren Bruder Joseph wieder zu finden, nachdem sie vor Jahren getrennt wurden. Rosettes Partner ist der Teufel Chrono, mit dem sie eine vertragliche Bindung eingegangen ist und der ihr mit seinen Kräften tatkräftig zur Seite steht, sehr zum Unmut der religiösen Führungsriege und auf Kosten von Rosettes Gesundheit. Denn immer wenn Chrono seine Macht nutzt, verliert Rosette einen Teil ihrer Seele und damit auch ihrer Lebenszeit. Als Rosette und Chrono den Auftrag erhalten, die "7 Apostel" vor dem Bösen zu beschützen, spitzt sich die Lage immer mehr zu, denn hinter all den Dämonen und Monstern auf der Welt steckt ein viel größerer Plan, dessen Ausgang letztendlich über das Schicksal der Menschheit entscheidet. Und hinter all dem steckt ein alter Bekannter Chronos, den er lieber für alle Zeiten vergessen hätte...
Beim Charakterdesign verlässt sich das Studio Gonzo ganz auf Altbewährtes, wodurch die Figuren zwar ansprechend aussehen, jedoch kaum über Wiedererkennungswerte oder Feinheiten verfügen. Ganz anders sieht es da beim abwechslungsreichen Monsterdesign aus, das wirklich zu gefallen weiß und wo doch eine Menge Einfallsreichtum bewiesen wurde. Ebenso überzeugend ist die visuelle Gestaltung der 20er Jahre in Amerika, die stimmig umgesetzt wurde. Eine klare Trennung wurde optisch zwischen den ruhigen oder heiteren Momenten und den Action- bzw. Horrorszenen geschaffen. Während letztere recht trist und trüb in Szene gesetzt sind und damit die passende Atmosphäre übermitteln, liefern die übrigen Szenen eine kräftige, bunte Farbpalette. Die deutsche Synchronfassung ist ordentlich und bietet neben einigen bekannten Sprechern eine angenehme Auswahl für die einzelnen Figuren. Der Soundtrack von Chrono Crusade weiß ebenfalls zu gefallen und wird immer wieder von passenden, orchestralen Stücken dominiert.




Kommentare[X]