Kein Cover vorhanden: upload/articles/Cover_CkhkxxJ6c9zvagXL0qa1.jpg

Das Haus der lachenden Fenster

Originaltitel: La Casa dalle Finestro che ridono
Genre: Horror
Regie: Pupi Avati
Hauptdarsteller: Lino Capolicchio • Francesca Marciano
Laufzeit: Ca. 106 Minuten
Label: cmv Laservision

Das Haus der lachenden Fenster   10.06.2012 von Tobi

Vor einiger Zeit habe ich Euch den Film Zeder vorgestellt, der vom italienischen Regisseur Pupi Avati gedreht wurde. Laut Presse wird er auf eine Stufe mit Regiegrößen, wie Mario Bava und Dario Argento gestellt. Um dem gerecht zu werden, ist es natürlich nötig, mehr als nur einen guten Film zu inszenieren. So ist es nun an der Zeit sein nächstes Werk namens Das Haus der lachenden Fenster ein wenig genauer unter die Lupe zu nehmen. Ist Avati tatsächlich ein Ausnahmetalent oder nur eine Eintagsfliege?

 

Wieder mal steht ein junger Mann namens Stefano im Vordergrund. Er ist ein bekannter Restaurateur und sein neuer Auftrag besteht darin ein Fresko des „Martyrium des Heiligen Sebastian“ in der Kirche eines italienischen Dorfes wieder herzustellen. Trotz der Warnung eines Fremden die Arbeit abzubrechen, macht sich Stefano fleißig ans Werk. Er findet heraus, dass der Schöpfer des Fresko, ein gewisser Buono Lagnani, ein Maler gewesen sein soll, der es geschafft hat, Menschen im Augenblick ihres Todes zu malen. Er ist zwar inzwischen verstorben, doch sein Haus, in welchem er gemalt hat, steht noch. Die Gerüchte, dass Lagnani seine Opfer selbst zu Tode gefoltert haben soll, schrecken Stefano nicht ab. Doch nach und nach gerät er in einen wirren Strudel aus Lügen, Folter und Gewalt. Das Grauen ist bereits greifbar nah und Stefano muss sich ihm stellen.

 

Nach dem recht guten Zeder war ich natürlich gespannt, was Pupi Avati hier kreiert hat. Meine Erwartungen waren recht hoch und ich muss sagen, dass sie nur teilweise erfüllt worden sind. Aber fangen wir mal vorne an. Die Anfangssequenz des Filmes ist wie ein Schlag in die Magengrube. Mit sehr viel Härte, lauten Schreien und einem krassen Bildfilter wird hier die Folterung eines Mannes regelrecht zelebriert. Das hat natürlich direkt Lust auf mehr gemacht. Doch der Film schlägt danach eine eher ruhigere Gangart ein und versucht den Zuschauer mit anderen Elementen bei Laune zu halten. Das funktioniert stellenweise sehr gut, doch es gibt Szenen, die leider ein wenig Langeweile verbreiten.

 

Das Problem ist einfach, dass man die Filme von Avati auch nur verstehen kann, wenn man sich mit dem Leben dieses Mannes auseinandersetzt. Es steckt sehr viel Biografisches in seinen Werken und er stellt seine eigenen Ängste und Träume in realistischen Bildern dar. Da dieser Film nun einige Jahre auf dem Buckel hat, wird heutzutage kaum jemand vom „Mainstream-Publikum“ diesen Regisseur kennen. Von daher muss man den Film an sich betrachten und dieser ist leider ein wenig langatmig. Natürlich funktionieren die bekannten Elemente, wie Kerzen, Wind und knarrende Türen sehr gut, doch das reicht hier leider nicht aus. Dafür wird der Zuschauer aber mit der genialen Eingangssequenz und mit einer überraschenden Auflösung belohnt.


Bildergalerie von Das Haus der lachenden Fenster (8 Bilder)

Ein ähnlicher Vertreter in dieser Zeit war der Film Wenn die Gondeln Trauer tragen, der mir leider um einiges besser gefallen hat. Ich will hier Das Haus der lachenden Fenster nicht schlecht machen, da er wirklich sehr gute Momente hat, aber für mich kommt er über den Durchschnitt nicht hinaus. Die DVD vom CMV Laservision befindet sich in einem wirklich hübschen Mediabook mit zwei verschiedenen Covermotiven, welche auf jeweils 777 Stück limitiert sind. Darin enthalten sind ein cooles Booklet und eine Sammelkarte. Genial ist hier wirklich die Bildqualität, welche für das Alter des Filmes überragend ist. Das ist für Fans wirklich sehr empfehlenswert und sicherlich einen Blick wert.


Das Fazit von: Tobi

Tobi

Wie auch Zeder ist Das Haus der lachenden Fenster wirklich nur für Fans des italienischen Horror-Kinos geeignet. Von Vorteil ist es auch, wenn man sich ein wenig mit dem Leben Avatis beschäftigt hat, da man in diesem Kontext sicherlich ein wahres Meisterwerk erleben wird. Da dies aber bei mir nicht der Fall ist, hat der Film viel von seiner Genialität verschwiegen. Ich denke aber, dass dieser Film seine Käufer von ganz allein finden wird, denn wer sich hier Fan nennt, der weiß auch, dass CMV Laservision mit diesem Film aufwartet. Alle anderen, die nun beim Lesen dieses Artikels zwiegespalten sind, müssen nun selbst entscheiden, ob sie einen Blick riskieren. Bei Fragen könnt ihr mich natürlich gern kontaktieren.


Die letzten Artikel des Redakteurs:




Kommentare[X]

[X] schließen