Der Hunderteinjährige, der seine Rechnung nicht...
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BEWERTUNG |
05.08.2017 von MarS
Die schwedische Komödie Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand war ein echter Überraschungshit und überzeugte die Filmfans mit seiner Mischung aus schwarzem Humor, sympathischen Figuren sowie einer interessanten Handlung mit geschichtlichem Bezug à la Forrest Gump. Ob das zweite Abenteuer von Allan Karlsson, Teil der Weltgeschichte aber nicht die hellste Kerze im Leuchter, hier mithalten kann?
Genau ein Jahr ist es jetzt her, dass Allan Karlsson aus dem Altenheim im schwedischen Malmköpping verschwand und sich mit seinem neuen Kumpel Julius Jonsson samt gestohlenen 50 Millionen in Richtung Bali abgesetzt hat. Jetzt feiert er am Strand seinen 101. Geburtstag, doch das Geld ist inzwischen verprasst. Als Allan eine uralte Flasche der russischen "Volkssoda" findet entbrennt in ihm ein neues Feuer und er erinnert sich daran, dass er noch irgendwo das geheime Rezept der leckeren Limonade versteckt hat, das nie in Produktion ging. Kurzerhand verlassen Allan und Julius ohne zu bezahlen ihr Hotel, und so nimmt eine erneute Odyssee ihren Lauf - denn mit der "Volkssoda" muss sich doch spielend wieder Geld für neue Abenteuer verdienen lassen...
Der Hunderteinjährige, der seine Rechnung nicht bezahlte und verschwand setzt mit seiner Handlung direkt an den ersten Teil an und versucht diese konsequent fortzuführen. Dies gelingt allerdings nur bedingt, denn alles wirkt ein wenig wie eine schlechte Kopie des ersten Anlaufs und erreicht dabei niemals dessen Klasse. Um an den Erfolg anzuknüpfen wurde versucht, mit den gleichen Zutaten noch einmal zu punkten, doch die Mixtur der einzelnen Komponenten ist hier lange nicht so gelungen. Der geschichtliche Bezug aus der Vergangenheit des inzwischen hunderteinjährigen Allan Karlsson beschränkt sich diesmal größtenteils auf seine bereits im ersten Teil erwähnten Spionagebeziehungen als Doppelagent im kalten Krieg, wobei nun deutlich mehr auf Humor denn auf Emotionalität gesetzt wurde. So verpasst es Der Hunderteinjährige, der seine Rechnung nicht bezahlte und verschwand eine dramatische Komponente und damit einen bewegenden Bezug aufzubauen, wodurch die Handlung mehr slapstickhaft als packend vor sich hinplätschert. Die bereits bekannten Figuren sind zwar erneut sehr sympathisch, werden allerdings nicht weiter ausgebaut oder vertieft, was dafür sorgt dass diese ebenfalls wie die Handlung versuchen, mit altbewährter Kost den Zuschauer noch einmal zu unterhalten, ohne dabei wirklich Neues oder Packendes zu liefern. Dass die Gags dabei nicht immer zünden und die Geschichte nicht sehr rund und eher sprunghaft wirkt ist da nur die logische Konsequenz.
Die Qualität der DVD ist ordentlich. Das Bild ist recht scharf und verfügt über eine angenehme, natürliche Farbgebung, eine feine Durchzeichnung und Detaillierung wie beispielsweise bei der Blu-ray des ersten Teils sucht man jedoch vergeblich. Feines Filmkorn ist ein stetiger jedoch nie störender Begleiter. Die Tonspur leistet sich keine Mängel, bleibt aber durchwegs unspektakulär ohne die Surroundboxen wirklich zu fordern. Für den dialoglastigen Film ist der Ton völlig ausreichend und die Stimmen sind zu jederzeit verständlich, etwas mehr Dynamik und Atmosphäre hätte dennoch nicht geschadet. Technisch eine absolut solide DVD-Veröffentlichung ohne Besonderheiten. Cover & Bilder © Concorde Home Entertainment GmbH Das Fazit von: MarS
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