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Devil's Playground

Originaltitel: Devil´s Playground
Genre: Action • Horror
Regie: Mark McQueen
Hauptdarsteller: Danny Dyer • Craig Fairbrass
Laufzeit: ca. 97 Minuten
Label: Splendidfilm
FSK 18

Devil's Playground   15.12.2010 von Tobi

Zombiefilme gibt es wie Sand am Meer und nicht jeder weiß zu überzeugen. Regisseure wie George A. Romero haben dieses Genre groß gemacht. Seit den 60er und 70er Jahren hat sich in den Zombiefilmen aber einiges getan. Plötzlich wurden die Untoten schneller und böser, wodurch die menschlichen Konflikte in den Hintergrund traten und die Brutalität das Geschehen beherrscht. Mit „Devil’s Playground“ kommt ein neuer Vertreter aus Großbritannien, der laut Cover an die Erfolge von „28 Days Later“ und „28 Weeks Later“ anknüpfen soll. Mit Danny Dyer hat man einen tollen Schauspieler gewinnen können, doch ob sich dieser Film mit seinen Vorgängern messen kann, zeigt der folgende Artikel.

 

Ein großer Pharmakonzern plant ein neues Medikament auf den Markt zu bringen. Bevor dies gemacht werden darf, müssen aber unzählige Tests durchgeführt werden. 30.000 Probanden stehen dem Konzern zur Verfügung, um die Wirksamkeit des Mittels zu testen. Doch das Experiment gerät außer Kontrolle, denn die Probanden werden zu blutrünstigen Monstern, die großen Appetit auf  Menschenfleisch haben. Die Situation verschlimmert sich als mehr und mehr Menschen infiziert werden. Ganz London wird zum Katastrophengebiet erklärt und eine kleine Gruppe Überlebender kämpft ums nackte Überleben. Unter ihnen befindet sich auch schwangere Angela, welche zwar auch infiziert ist, aber keine Anzeichen einer Infektion hat. Scheinbar liegt der Schlüssel zum Gegenmittel in ihren anderen Umständen. Die Situation der Gruppe verschlimmert sich, als der Ex-Söldner Cole auftaucht, denn dieser ist im Auftrag des Pharmakonzerns unterwegs.

 

Regie-Neuling Mark McQueen liefert mit „Devil’s Playground“ ein sehr solides Werk ab. Die Geschichte ist durch die Anspielung auf einen Pharmakonzern sehr aktuell, da gerade in der heutigen Zeit viel Schindluder in diesem Bereich betrieben wird. Man denke da nur an die Schweinegrippe. Das bedeutet, dass der Zuschauer in diesem Fall die Ursache des Virus gesagt bekommt. Im Vordergrund stehen natürlich auch hier die menschlichen Konflikte, welche in Extremsituationen total ausweglos erscheinen. Dem Zuschauer werden die verschiedensten Schicksale der Charaktere aufgezeigt und man findet dadurch sehr schnell Zugang zu den Figuren. Die Schauspieler wirken dabei aber ein wenig hölzern. Nur Danny Dyer vermag es mal wieder allen die Show zu stehlen. Er spielt zwar dieses Mal keine lustige Rolle, aber das macht nichts. Seinen Part als gebrochenen Ex-Polizisten meistert er ohne Probleme. Alle anderen fallen nicht weiter auf und sind ersetzbar.

 

Der Film schlägt die Richtung moderner „Zombiefilme“ ein, da die Untoten hier mal wieder schneller rennen können als Carl Lewis zu seinen besten Zeiten. Stellenweise sind sogar echte Parcours-Experten dabei, die jedes Hindernis ohne Probleme nehmen. Das ist leider etwas zu viel des Guten. Natürlich bedarf es auch hier wieder einiger Kopfschüsse, um sie zur Strecke zu bringen. Leider verstehen das diverse Charaktere im Film wieder nicht und ballern dumm in der Gegend rum. Andere bedienen sich bei Werkzeugen wie einem Hammer um die Schädel der Monster zu zerschlagen. Dadurch ist das Gewaltlevel dieses Filmes sehr hoch, aber nie übertrieben. Alles hält sich hier gut die Waage. Es gibt zwar einige billige Computereffekte, doch auch diese sind nur selten zu sehen. Zu den blutrünstigen Szenen gesellt sich ein wirklich guter Soundtrack, der überraschend ruhig daher kommt. Diese ruhige Musik stellt dabei einen extremen Kontrast zu den Bildern dar, was beim Zuschauen klasse funktioniert.

 

Die deutsche Blu-ray-Veröffentlichung ist komplett ungeschnitten und stammt aus dem Hause Splendidfilm. Leider zeigen sich hier einige Schwächen, welche nicht hätten sein müssen. Die Bildqualität liegt für eine HD-Veröffentlichung eher im durchschnittlichen Bereich und verzichtet auf den Wow-Effekt. Die HD-Tonspuren dagegen wirken gut abgemischt, aber dafür ist die deutsche Synchronisation wirklich sehr schlecht. Wer der englischen Sprache mächtig ist sollte unbedingt die Originalsprache wählen. Ebenfalls negativ fällt das fehlende Bonusmaterial auf, welches lediglich aus ein paar Trailern besteht. Da wäre definitiv mehr drin gewesen. Immerhin bekommt der Käufer noch ein Wendecover spendiert, aber das reicht leider nicht aus, um dies eine überzeugende Veröffentlichung zu nennen. Das nächste Mal sollte Splendidfilm hier nachbessern.


Das Fazit von: Tobi

Tobi

“Devil’s Playground“ ist für Fans des Genres auf jeden Fall einen Blick wert. Man bekommt hier zwar nichts Neues präsentiert, aber der Film ist auf jeden Fall sehr unterhaltend. Beim Vergleich zu „28 Days Later“ zieht er natürlich den Kürzeren, da es sehr schwer ist sich mit Regisseur Danny Boyle zu messen. Positiv zu erwähnen sind die wirklich gut gemachten Splatter-Effekte, welche ihre Wirkung nie verfehlen. Nur die billigen Computereffekte beim Verwandeln der Infizierten wirken ein wenig unnötig. Wer abends mal wieder Lust auf eine kleine Schlachtplatte hat, der kann hier nichts verkehrt machen. Einen Blindkauf würde ich zwar nicht empfehlen, aber einer Ausleihe steht nichts im Wege. The fight for survival has begun!


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