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Die Hure des Königs

Originaltitel: La Putain du roi
Genre: Drama
Regie: mehrere Regisseure
Hauptdarsteller: Valeria Golino • Robin Renucci • Paul Crauchet
Laufzeit: ca. 128 Minuten
Label: MIG Filmgroup
FSK 12

Die Hure des Königs   30.11.2009 von Der Ohm

Timothy Dalton ist den meisten Zuschauern als vierter James Bond Darsteller bekannt, die wenigsten wissen das er einer der begehrtesten Shakespeare Darsteller in den Theatern Englands ist. In der Romanverfilmung „Die Hure des Königs“, die nun von MIG in der Cinema Finest Collection erschienen ist, spielt er König Vittorio von Piemont. Kann der ehemalige Doppelnull-Agent auch als Charakter-Darsteller auf der großen Leinwand brillieren?

Piemont im 17.Jahrhundert. Jeanne ist eine hübsche, junge Französin die mit ihrem frischvermählten Mann, den Grafen von Verua, am Hofe von König Vittorio Einzug nimmt. Der König ist der Frau sofort verfallen und buhlt um ihre Liebe. Erst als Jeanne selbst von ihrem Ehemann nebst seiner Familie aus Karrieregründen unter Druck gesetzt wird sich dem König hinzugeben, gibt sie seinem Buhlen nach ohne seine Gefühle zu erwidern. Tief enttäuscht von ihrer angeheirateten Familie nutzt sie nun ihren Stand bei dem König um diese vom Hof zu verbannen. Da er Jeanne vollkommen verfallen ist, vernachlässigt er seine Aufgaben als König so sehr, das die Franzosen im Krieg bis vor Turin ziehen, ohne dass er selber eingreift. Er pflegt die von den Pocken befallene Jeanne am Krankenbett aufopfernd, während sein Königreich vor dem Untergang steht.

Wird es dem König doch noch gelingen die Liebe von Jeanne zu erobern und sein Königreich vor den Franzosen zu verteidigen?


Die Hure des Königs erzählt in ruhigen Tönen das Liebesleben am Hofe von Piemont im 17. Jahrhundert. Aufgelockert durch ein paar Degenkämpfen und Szenen aus dem Krieg gegen Frankreich baut sich das Drama langsam auf. Die schauspielerische Leistung von Timothy Dalton und Valeria Golino kann wirklich überzeugen, wie auch die weitere Ausstattung des Filmes. Der österreichische Regisseur Axel Corti drehte sein ambitioniertes Projekt 1990 auf Basis des Romans „Jeanne, die Hure des Königs“ von Jacques Tournier. Er hat sich nah an die Romanvorlage gehalten, wodurch sich zwangsläufig auch einige Längen ergeben.

Das Bild mit dem ungewöhnlichen Bildformat von 1.66:1 hat vor allem mit der Kompression zu kämpfen. Nebelige Szenen oder einfarbige Wandflächen neigen zu massiver Blockbildung. Die Farben sind natürlich, nur ein bisschen zu blass geraten. Am linken Bildrand ist durchweg ein Streifen auszumachen und der Bildstand ist ein wenig wackelig. Schade, für einen Kostümfilm der viel von seinen Bildern lebt.

Die beiden Tonspuren liegen in 2.0 Dolby Digital vor, haben dafür aber eine gute Räumlichkeit. Die Stimmen in der deutschen Variante neigen leider ein wenig zu übersteuern, was aber nur bei genauem zuhören und im direkten Vergleich zur französischen näher auffällt. Diese ist ein Stück natürlicher und dynamischer. Für ein Kammerspiel absolut ausreichend.

Auf Bonusmaterial muss der geneigte Zuschauer leider verzichten, nur die obligatorische Trailershow hat es auf die Scheibe geschafft. Die DVD hat ein Wendecover, auf dem die Frontseite in voller Pracht erscheint, ohne riesiges FSK-Logo und ohne Cinema Finest Collection Schriftzug.


Das Fazit von: Der Ohm

Der Ohm

Man merkt den Film sehr an, dass es sich um eine Literaturverfilmung handelt. Er nimmt sich für seine Geschichte viel zeit, worauf man sich als Zuschauer erst mal einlassen muss. Mir hat er aufgrund der schauspielerischen Leistung, vor allen der beiden Hauptdarsteller Timothy Dalton und der aus Hot-Shots und Rain Man bekannten Valeria Golino ganz gut gefallen. Schaut ihn euch bei Kerzenlicht und einer Flasche Rotwein an und erwartet euch nicht zu viel Aktion. Gutes Sonntag-Abend-Kino mit seiner Frau.


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