Die Nacht der lebenden Toten
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BEWERTUNG |
21.11.2022 von Mario von CzapiewskiDie Nacht der lebenden Toten gilt als einer der relevantesten ersten Zombiefilme der Filmgeschichte und wurde bereits in unzähligen Varianten auf dem deutschen Markt veröffentlicht. Nun will das Label Arthaus mit einer großen Sonderedition eine "endgültige" Version anbieten, die sogar das erste Mal mit einer aufwendigen 4K-Restauration daherkommt. Für wen sich diese neue Edition lohnt, sagen wir euch hier.
Inhalt
Als die Geschwister Johnny (Russell Streiner) und Barbra (Judith O'Dea) das Grab eines Angehörigen besuchen, werden sie von einem Unbekannten angegriffen und flüchten zu einem abgelegenen Haus. Dort finden sie heraus, dass eine Zombie-Invasion droht und bald auch sie heimsuchen wird.
Noch in schwarz-weiss erzählt Die Nacht der lebenden Toten eine Belagerungssituation von einigen Menschen in einem Haus inmitten einer Zombie-Invasion, die die USA zu dem Zeitpunkt erlebt. So findet man viele bekannte Motive wieder, die dort bereits verhandelt werden. Körperteile werden abgenagt, Menschen verschanzen sich, Nachrichten berichten über Übergriffe und auch ein "Zombiekind" wird bereits gezeigt. So wirkt der Film mit seiner Schwarzweiss-Optik und seiner noch immer modernen Inhalte wie ein Übergangsfilm von den verhältnismäßig zurückhaltenden Filmen der Schwarzweiss-Ära in die wilden Siebziger, wo damit begonnen wurde jegliche Grenzen auszutesten.
Aus heutiger Sicht hat man alles natürlich bereits in größer, wilder und besser gesehen - machen wir uns nichts vor. Der Shockvalue ist mit der Zeit gesunken, wenngleich der Film es trotzdem versteht mit düsteren Sequenzen immer wieder Spannung zu erzeugen. Dennoch ist auch Die Nacht der lebenden Toten nicht frei von Längen. Besonders in der Belagerungssituation gibt es die ein oder andere Szene, die nicht nötig gewesen wäre.
Dennoch ist Die Nacht der lebenden Toten ein solider Horrorfilm und es ist beinahe erschreckend, wie wenig sich der Film am Ende inhaltlich von vielen modernen Zombiefilmen unterscheidet und wie sehr dieser eine Schablone für ein ganzes Subgenre vorgefertigt hat. (7/10)
Details des UHD-Steelbooks
Der Film ist in dem limitierten UHD-Steelbook unzensiert einmal als aufwendig restaurierte 4K-Fassung auf einer UHD-Disc und als reguläre HD-Fassung auf einer separaten Blu-ray-Disc verfügbar. Beide sind von der Bildqualität gemessen an dem Alter des Films hervorragend. An der Aufbereitung der 4K-Fassung wirkte sogar der bereits verstorbene Regisseur selbst mit. Die Filmfassungen unterscheiden sich inhaltlich nicht und greifen auf die originale deutsche Kinosynchronisation des Films zurück. Der englischsprachige Originalton ist jedoch ebenfalls mit an Bord. Auf einer weiteren Blu-ray-Disc findet sich auch eine Fülle an Bonusmaterial. Darunter befinden sich ein Interview, Featurettes, eine Dokumentation, ein Videoessay und eine alternative Schnittfassung. Das ist eine Menge an Bonusinformationen, die zum Teil wirklich informativ sind. Zusätzlich gibt es den kompletten ersten Band des Comics „Die Nacht der lebenden Toten - Vatersünden“ von Jean-Luc Ist, ein 32-seitiges Booklet zum Film, 3 Poster und 5 Artcards. Diese zusätzlichen Beilagen lagen dem Rezensionsmaterial nicht bei. (+1) Cover & Bilder © Studiocanal GmbH / © 2017 Image Ten, Inc. All rights reserved Das Fazit von: Mario von Czapiewski
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