Disney Villainous

Disney Villainous

Genre: Stragiespiel • Kartenspiel
Autor: Prospero Hall
Spieleverlag: Ravensburger
Empfohlenes Alter: 10
Spieldauer: 20 Minuten pro Spieler

Disney Villainous   09.06.2020 von Born2bewild

Irgendwie ist es doch langweilig, wenn immer das Gute gewinnt, dachten sich wohl die Macher von Disney Villainous. Denn bei diesem Spiel sind die Helden die Feinde, mit denen sich die Bösewichte gegenseitig Steine in den Weg legen. Ob uns dieses Spielprinzip überzeugen konnte oder es böse auf die Nase fällt, erfahrt Ihr in unserem Review…

 

Spielmaterial und Aufbau

 

Was uns auch bereits 2019 in Nürnberg als erstes ins Auge gestochen ist, sind die Figuren des Spiels. Insgesamt gibt es sechs Stück, die sehr kreativ gestaltet sind und die einzelnen Bösewichte darstellen. Mit dabei sind Käpt’n Hook, Dschafar, Malefiz, Prinz John, die Herzkönigin und Ursula. Passend dazu gibt es sechs Spielertafeln, die als eine Art Spielbretter verwendet werden und jeweils zwei Kartensätze mit Bösewicht- und Schicksalskarten. Um die Bösewichter besser spielen zu können gibt es noch sechs spezifische Handbücher, die die Fähigkeiten und Ziele erklären und einige Tipps bereithalten. Genau wie die Figuren ist auch der Kessel für die Machtchips aus Kunststoff gefertigt. Die Machtchips sind aus Karton und müssen mitsamt den übrigen Spielchips erst aus dem Stanzbogen entfernt werden. Auch ein besonderes Augenmerk gilt den Spielhilfen, auf denen die Spielziele der einzelnen Bösewichte noch einmal übersichtlich aufgedruckt und auch die möglichen Aktionen dargestellt sind.

 

Vor jeder Spielrunde wählt sich erst einmal jeder Spieler einen Bösewicht aus und nimmt sich das dazugehörige Spielmaterial. Außerdem bekommen die Spieler, die ein Schloss-Symbol auf ihrer Spielertafel haben noch einen Schlosschip. Dieser wird auf den entsprechenden Ort gelegt. Die Bösewicht- und Schicksalskarten werden gemischt und links und rechts von den Spielertafeln bereitgelegt. Von den Bösewichtkarten zieht jeder Spieler vier Handkarten und darf diese auch schon angucken. Die Machtchips werden im Kessel in der Mitte bereitgestellt. Der Spieler, der am bösesten guckt, ist der Startspieler. Die folgenden Spieler erhalten als Ausgleich Machtchips. Der zweite Spieler zwei, der dritte und vierte zwei und der fünfte und sechste jeweils drei. Dann kann der Wettstreit um den gefürchtetsten Bösewicht schon losgehen.

 

Ziel des Spiels

 

Das Ziel des Spiels variiert je nach Bösewicht. Man muss immer abwägen, ob man sich selbst weiter voranbringt oder seine Spieler in ihren Aktionen behindert. Das Spiel endet, sobald einer der Bösewichte sein persönliches Ziel erreicht hat. Dann endet das Spiel sofort und dieser Spieler gilt als der gefürchtetste Bösewicht der Disney Welt.

 

Die Anleitung

 

Mit zwölf Seiten wirkt die Anleitung erst einmal sehr umfangreich. Bei genauerer Betrachtung wird das Ganze aber schon übersichtlicher. Der Spielablauf ist eigentlich komplett auf einer Seite dargestellt. Die übrigen Seiten sind genauere Erläuterungen zu den Karten und den einzelnen Aktionen. Außerdem gibt es noch eine FAQ, ein Glossar und natürlich den Spielaufbau. Alles in allem sind die Regeln sehr gut und sehr detailliert beschrieben, sodass keine Fragen mehr offenbleiben sollten.

 

Das Böse schläft nie…

 

Die Spieler sind (in der Regel) nacheinander an der Reihe. Dabei setzt sich der Spielzug aus drei Phasen zusammen. Als erstes bewegt der Spieler seine Spielfigur auf einen neuen Ort auf seiner Spielertafel. Auf diesem Ort sind bestimmte Aktionen abgebildet, die der Spieler nun ausführen kann (aber nicht muss!). Diese Aktionen können die anderen Spieler durch Schicksalskarten, im Endeffekt die Helden, einschränken, denn diese werden oben an die gegnerische Spieltafel angelegt und verdecken damit ein paar der möglichen Aktionen. Weitere Aktionen können sein, Karten einzusetzen, Helden, Gegenstände oder Handlanger zu bewegen oder einen Helden zu besiegen. Für letzteres werden auch die Handlanger aus den Bösewichtkarten benötigt. Befinden sie sich mit dem Helden am gleichen Ort können sie ihn, die passende Aktion vorausgesetzt, besiegen. Allerdings müssen die Stärkepunkte mindestens den Wert des Helden erreichen. Beeinflusst werden können diese Punkte durch Gegenstände, die für die Handlanger bei den Bösewicht- und bei den Helden in den Schicksalskarten zu finden sind. Um Karten auszuspielen benötigt man meistens Machtpunkte, die man auch aus einer Aktion erhalten kann. Nachdem man alle Aktionen durchgeführt hat, füllt man seine Handkarten noch auf vier auf und der nächste Spieler ist an der Reihe. Das Spiel endet, sobald einer der Spieler sein Ziel erreicht hat. Dieser Spieler hat das Spiel gewonnen.

 

Bildergalerie von Disney Villainous (5 Bilder)

Lieferumfang

 

  • 6 Spielfiguren
  • 6 Bösewicht-Kartensätze
  • 6 Schicksal-Kartensätze
  • 6 Spielertafeln
  • 6 Bösewicht-Handbücher
  • 3 Schlosschips
  • 1 Schicksalchip
  • 80 Machtchips
  • 1 Kessel
  • 6 Spielhilfen
  • 1 Spielanleitung


Cover & Bilder © Cover: Disney www.disney.com / Teaserbild & Produktfotos: www.sofahelden.de


Das Fazit von: Born2bewild

Born2bewild

Eins ist Disney Villainous vor allem: interessant. Das Spiel ist sehr vielschichtiger als man auf Anhieb vermuten würde. Das ist aber auch ein großer Kritikpunkt des Spiels. Es ist definitiv keins für zwischendurch, denn man muss zum einen die Regeln kennen, zum anderen muss man aber auch seinen Charakter beziehungsweise Bösewicht kennen. Was kann er, was kann ihm passieren und was muss ich tun um zu gewinnen? Denn erst, wenn man seinen Charakter beherrscht und weiß was man tun muss, um sein Ziel zu erreichen, entfaltet das Spiel sein wahres Potential und man kann sich nicht nur um sich selbst, sondern auch um seine Kontrahenten kümmern. Das heißt, die ersten Runden sind eher als Lehrgeld zu sehen und eher langwierig als unterhaltsam. Daher vergeben wir hier „nur“ 7/10 Punkte, denn die Idee ist klasse.


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