Fallout 4
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BEWERTUNG |
16.11.2015 von PanikmikeFünf Jahre ist es her seitdem Millionen Spieler ins Ödland von Fallout 3 eingedrungen und monatelang versumpft sind. Bethesda veröffentlichte nun den vierten Teil des 3rd-Person-Rollenspiels und kann mit vielen Neuerungen ein neues Spielerlebnis schaffen. Wer wissen möchte, was unser Redakteur Panikmike vom neuen Ödland hält, sollte weiterlesen…
Viele Menschen haben panische Angst vor einem Atomkrieg und sehen danach keine Chance mehr auf ein Weiterleben der Menschheit. Auch wenn Fallout nur ein Videospiel ist, so kann sich der Spieler schon einmal darauf einstellen, wie es sein könnte. Und so doof es an dieser Stelle auch klingen mag, das Ödland mitsamt seiner Verstrahlung kann richtig schön sein. Lest einfach weiter!
Warum bin ich eigentlich hier?
Worum geht es in Fallout 4? Nachdem der umfangreiche Charaktereditor bedient worden ist und der Spieler oder die Spielerin sein digitales Ich in die Welt von Fallout 4 gebracht haben, kann es losgehen. Zu Beginn darf der Spieler seelenruhig mit seiner Frau in einer nahezu perfekten Welt quatschen, mit seinem neugeborenen Sohn spielen und sich im Haus in einer Kleinstadtsiedlung ein wenig umschauen. Plötzlich klingelt ein Vertreter der Firma Vault-Tec und überredet uns zu einem Leben in einem Bunker, insofern ein Atombombenangriff und somit eine Auslöschung der bisherigen Welt passieren würde. Natürlich unterschreiben wir und nur wenige Minuten später geht das Chaos seinen Lauf. Der Vertreter muss in die Zukunft geschaut haben, denn überall explodieren Atombomben und wir können uns gerade mal mit Ach und Krach in den Bunker retten. Danach gibt es eine kurze Untersuchung und die komplette Familie kommt in zwei Kryokammern, die 200 Jahre versiegelt bleiben. Blöd nur, dass die Vault 111 nach dem langen Schönheitsschlaf von irgendwelchen Menschen gestürmt und Eure Frau vor Euren Augen erschossen wird. Das Baby wird kurzerhand noch verschleppt und schon steht unsere Mission fest!
Was tun im kaputten Land?
Wie auch bei beiden Vorgängern Fallout 3 und Fallout: New Vegas hat der Spieler sehr viele Möglichkeiten. So läuft er durch die Gegend, entdeckt Orte, findet und verwertet Gegenstände, tötet Monster und sammelt Erfahrungspunkte, die er dann in tolle Fähigkeiten eintauschen kann. Stets dabei und die wichtigste Hilfe dabei ist der Pip-Boy, der an der linken Hand festgemacht ist. Er gibt Auskünfte über die Fähigkeiten des Charakters, verwaltet das Inventar und noch so einiges mehr. Ebenso können Informationen zur aktuellen Mission angesehen werden, welche in Fallout 4 großgeschrieben werden. Neben der Hauptmission den Sohn des Protagonisten zu finden und zu überleben, gilt es viel zu entdecken und vielen Menschen zu helfen. Überall im Ödland sind versteckte Hinweise, Menschen mit gewissen Nöten oder aber Monster, die Geheimnisse dabei haben. Einige Nebenquests bauen aufeinander auf, sodass der Spieler immer mehr Informationen rund um die Städte, die Siedlungen und von diversen Orten bekommt. Nebenbei gibt es vier Stränge, die der Spieler verfolgen kann. Jede der vier Fraktionen (Söldner, Supermutanten, Ghoule und Raider) erzählen ihre eigene Geschichte, da sie auch ihre eigenen Ziele verfolgen. Je nachdem wie der Spieler reagiert und agiert, gibt es zum Schluss eines von vier möglichen Enden. Für Fans natürlich Grund genug, das Spiel viermal anzufassen und anders zu spielen. Die Kämpfe sind übrigens in Echtzeit wie bei einem klassischen Shooter, nur eben ein wenig anders. Zugleich gibt es aber das sogenannte V.A.T.S.-System, mit dem in Zeitlupe gekämpft werden kann. Durch Aktionspunkte können bestimmte Körperteile anvisiert werden, was zum Beispiel zur Folge hat, dass bei einem erfolgreichen Treffer der Hand die Waffe des Gegners fallengelassen wird.
Zu zweit ist es im Ödland weitaus einfacher
Wer nicht alleine durch die Gegend streifen und auf Entdeckertour gehen mag, kann einen der zahlreichen Begleiter mitnehmen. Schon nach ein paar Minuten im Spiel trifft der Spieler auf einen Schäferhund, der ein sehr treuer Freund sein kann. Doch nicht nur Tiere sind möglich, sondern auch interessante Charaktere oder gar ein Roboter. Die Kommunikation untereinander kommt dabei nicht zu kurz, ebenso die Unterstützung im Kampf. Wichtig dabei ist auch, dass die Begleiter unterschiedlich auf Aktionen des Spielers reagieren. So kann es durchaus passieren, dass der Gefährte mit einer Entscheidung nicht einverstanden ist, es aber akzeptieren muss. Immer wieder gibt es flotte Sprüche, welche gut zur Unterhaltung beitragen. Es kann also durchaus auch sein, dass viele Entscheidungen dazu führen, dass die begleitende Persönlichkeit stehen bleibt oder nicht hilft. Daher ist es immer wichtig, den Begleiter gut zu behandeln. Schön ist auch, dass diese in Fallout 4 nicht sterben können. Wird einer von ihnen stark getroffen, so ist er in dem Moment kampfunfähig und kann mit einem Stimpak wieder auf den Damm gebracht werden.
Schaffe, schaffe, Häusle baue
Neu in Fallout 4 ist ein Crafting-System, welches es in sich hat. Wie immer kann im Ödland viel gefunden werden, wenn viel Zeit in die Suche gesteckt wird. Neu hingegen ist die Möglichkeit, verschiedene Materialien bei diversen Werkbanken zu zerlegen. So können Rohstoffe gewonnen werden, die dann zu Gegenständen oder Waffen verwertet werden können. So kann ganz schnell und einfach aus herumstehenden Autos Metall verwertet werden, oder aber aus gefällten Bäumen Holz. Zugleich kann der Spieler verschiedene Siedlungen wiederaufbauen, Stromgeneratoren konstruieren, Essen anbauen, Trinkwasser aus einem Fluss filtern und sogar die bekannte Powerrüstung verbessern. Das System hat mit dem eigentlichen Spiel nicht wirklich viel zu tun, hilft dem Spieler aber stärker und widerstandsfähiger zu werden. Besonders toll ist das Bauen mehrerer Siedlungen, da dort dann zum Beispiel Trinkwasser zur Verfügung steht, Teleporterpunkte für die Schnellreise gebaut werden können oder aber Geschütztürme stehen, die im Kampf rund um die Siedlung helfen.
Das Ödland kann richtig schön sein!
Nach den ersten paar Minuten, die der Spieler zuerst draußen und dann in Vault 111 verbringt, darf endlich die komplette Pracht des Spiels begutachtet werden. Schon beim ersten Blick in der zerstörten Welt sieht das geschulte Auge, dass Bethesda wieder wahre Wunder verbracht hat. Die Diskussionen rund um die schlechte Grafik im Vorfeld sind meinerseits überhaupt nicht verständlich. Die verschiedenen Lichteinfälle, die Wettereffekte, die unterschiedlichen und abwechslungsreichen Settings und die komplette Architektur der Landschaft ist ein Geniestreich und schlägt Fallout 3 in fast allen Punkten. Auch wenn die Texturen nicht so schön sind und beim näheren Hinschauen unschöne Pixel sichtbar sind, so kann jeder Fan drüber hinwegschauen, sobald wieder der Rest des Spiels gesehen wird. Bethesda legte sichtlich Wert auf viel Abwechslung und brachte ein wahres Kunstwerk heraus, welches Schwächen wie die Texturen oder aber auch gelegentliche Clippingfehler schnell wieder aus dem Kopf der Spieler bringt. Noch nie war eine zerstörte Landschaft so schön wie bei Fallout 4!
Kurz noch ein paar Worte zum grandiosen Soundtrack und zu der guten deutschen Sprachausgabe. Alle Charaktere sprechen und wurden sehr gut synchronisiert - dass die Lippen dabei oftmals nicht synchron sind, ist nicht weiter tragisch. Die gesprochenen Texte sind humorvoll, ausdrucksstark und sehr professionell – eigentlich genau dass, was sich ein Spieler von so einem Monsterprojekt auch erwartet. Unterstützt werden diese durch einen sehr guten Soundtrack, der ruhige wie auch schnelle und laute Momente haben kann.
Getestet auf der Xbox One. Cover & Bilder © Bethesda Softworks LLC, a ZeniMax Media company. Marken sind das Eigentum ihrer jeweiligen Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten. Das Fazit von: Panikmike
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