Fortnite
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BEWERTUNG |
25.07.2017 von LorD Avenger
Mysteriöse Stürme lassen Monsterarmeen auf die Erde los und löschen in kürzester Zeit 98% der Bevölkerung aus. Ein einzelner Mann entdeckt eine kleine Gruppe von Robotern, die sich in einem Observatorium verschanzt hat und von dort aus die letzte Gegenwehr der Menschen koordiniert...
"Minecraft trifft Left 4 Dead", so beschreibt der Gründer von Entwickler Epic Games dieses Spiel. Und auch wenn ich eher gewisse Elemente aus Fallout 4 als aus Minecraft wiedererkenne, so trifft der Vergleich die Essenz von Fortnite doch recht gut. Die Story ist mit einer kurzen anfänglichen, wenn auch humorvollen Filmsequenz erzählt und der rundliche Comic-Stil vorgestellt. Selbst, wenn 98% der Menschheit ausgelöscht ist und Horden von Zombie-Monstern auf einen zugestürmt kommen - wenn sie aussehen wie aus Plants Vs. Zombies, dann läuft einem zumindest schon mal nicht der Angstschweiß über den Controller.
Sammeln, bauen, ballern
Chronologisch betrachtet beginnt das Spiel und auch jede weitere Runde wie folgt: Als erstes sammelt man mit seiner Spitzhacke Ressourcen. Nahezu alles, das man sieht, kann man zerstören und in Baustoffe verwandeln. Egal ob Felsen, Pflanzen, Fahrzeuge oder ganze Häuser - am Ende bleiben in der Regel nur Holz, Stein oder Metall zurück. Hat man sein Lager ausreichend aufgefüllt, kann man mit dem Aufbauen der eigenen Basis beginnen. Genau hier erinnert mich das Spiel deutlich mehr an ein Fallout 4 als an ein Minecraft, wobei sich gefühlt sogar noch mehr mit den Rohstoffen anfangen lässt. Man kann nicht nur eine 3x3 Felder Wand bauen, man kann auch zwei Felder übereinander entfernen für die Installation einer Tür oder nur die unteren drei Felder belassen, um eine überspringbare Hürde zu errichten. Böden und Decken sind im Handumdrehen gelegt, ebenso Treppen oder verschiedene todbringende Fallen. Auch Waffen und Munition können gecraftet werden, wenn denn nur das nötige Material da ist. Auch hält das Game einem gleich zu Beginn vor Augen, dass es im Spielverlauf viel zu entdecken und freizuschalten gibt, denn die Festungen können irgendwann deutlich imposanter aussehen als die Möglichkeiten es während der ersten Missionen noch hergeben.
Auch wird unterschieden in den richtigen, offenbar zufällig generierten Multiplayer-Leveln und den Verteidigungsleveln mit der eigenen, bestehend bleibenden Heimatbasis. In Ersteren hat man nach dem Auffinden eines Ziels eine bestimmte Zeit Gelegenheit, dieses in einer Festung einzumauern und zu schützen, bevor die Gegnerwellen gestartet werden, denen an einer Zerstörung des Ziels gelegen ist. Die Heimatbasis funktioniert nach demselben Prinzip, nur, dass man hier nicht jedes Mal von vorne baut, sondern lediglich erweitert und verbessert - was deutlich motivierender ist.
Nichts für Einzelgänger
Leider Gottes ähnelt es nicht nur vom Stil her sehr Plants Vs. Zombies: Garden Warfare, sondern auch von der Allein-Spielbarkeit - die wird nämlich übergangen. Das Spiel ist komplett auf Online-Multiplayer ausgelegt und auch wenn man natürlich sämtliche Level alleine spielen kann, so ist das zum einen absolut witzlos und zum anderen ab einem gewissen Punkt auch nicht mehr machbar, da die Horden zunehmend von mehreren Fronten angreifen. Für begeisterte Multiplayer im treuen Team immerhin sicherlich ein super Spielprinzip.
Arcadiger Shooter
Die Shooter-Elemente sind mit großer aufpoppender Schadensziffer sehr arcadig und entsprechen vom Handling doch eher dem einfachen Comic-Stil. Zwar fühlt sich jede Waffenart in ihrer Handhabung etwas anders an, aber das Schießen mit einer Pistole und einem Maschinengewehr unterscheidet sich bei weitem nicht so stark wie in einem Battlefield.
Teurer Betatest für ein kostenloses Spiel
Neben dem starken Multiplayer-Fokus sind die markantesten Aspekte des Spiels die große "Early Access"-Schrift im Startbildschirm sowie der Free 2 Play-Charakter. Das finale Game, das für 2018 und bisher wohl auch noch weiterhin wie angekündigt als Free 2 Play-Titel geplant ist, kostet nun in seiner unfertigen Version den satten Vollpreis. Damit nicht genug, ist auch der Menüpunkt "Store" bereits freigeschaltet, in dem Spieler Pakete von noch dreisteren Summen von bis zu 90€ erwerben können. Auch alles andere schreit geradezu Multiplayer-Free 2 Play: Wir geben unserer Basis einen einzigartigen Namen, einen selbst entworfenen Banner, erhalten nach jeder Runde oder als Tagesbonus fürs Einloggen Booster-Pakete mit Items, Punkten oder Erweiterungen. Es gibt eine Lobby, in der man auf die anderen Spieler wartet, ohne die das Spiel überhaupt keinen Spaß oder Sinn ergeben würde, man levelt hoch, sammelt Erfahrungspunkte, schaltet neue Waffen, Fähigkeiten und andere Gegenstände frei... Das Fazit von: LorD Avenger
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