Helden müssen draußen bleiben

Helden müssen draußen bleiben

Genre: Tower Defense • Deckbuilding
Autor: Luís Brüeh
Illustrator: Luís Brüeh
Spieleverlag: Mirakulus
Empfohlenes Alter: 12
Spieldauer: 40 Minuten

Helden müssen draußen bleiben   10.10.2024 von Born2bewild

Kürzlich fiel uns das schon etwas ältere Helden müssen draußen bleiben auf. Das Design und das Spielmaterial sprach uns so sehr an, dass wir uns das Spiel näher ansehen mussten. Ob uns das Spielprinzip des Monster-Dungeon-Verteidigungs-Spiels auch zugesagt hat oder ob es eher heißen müsste: Sofahelden müssen draußen bleiben, erfahrt Ihr in unserem Review…

 

Spielmaterial und Aufbau

 

Helden müssen draußen bleiben kommt mit zwei Stanzbögen für die Spielechips und Heldenmarker aus. Im Karton befinden sich außerdem die Spielplanteile und drei eingeschweißte Kartenstapel. Das besondere Highlight sind aber die Monster-Figuren aus Holz, die nicht nur sehr süße Gesichter haben, sondern auch von der Form und Farbe sehr abwechslungsreich und stimmig gestaltet sind. So bekommt man sofort Lust aufs Spielen. Nach dem Auspöppeln und dem Sortieren der Karten wird der Tisch dann schon etwas voller und man bekommt anhand der Decks für die neun Monsterhorden einen weiteren Eindruck der liebevollen Gestaltung des Spiels. Neben dem eigentlichen Spielmaterial gibt es eine Anleitung mit den Regeln und der Übersicht des Monster(Spieler-)zugs auf der Rückseite und einen Verliesführer mit der Übersicht des Heldenzugs auf der Rückseite. Nachdem alles vorsortiert ist (ACHTUNG: die Karten nicht einfach zusammenpacken und mischen!), kann es auch schon an die eigentliche Spielvorbereitung gehen.

 

Als erstes müsst Ihr Euch für ein Verlies entscheiden. Es gibt auch die Möglichkeit, mehrere Verliese in Form einer Kampagne zu spielen und so am Ende Belohnungen zu erhalten. Das ist im Verliesführer beschrieben. So oder so müsst Ihr aber das gewählte Verlies entsprechend der Bebilderung aufbauen. Hierfür werden verschiedene Räume angeordnet und die Schätze verteilt. Außerdem gibt es in manchen Szenarien bestimmte Sonderregeln und Marker, die es zu beachten gilt. In das Abenteuerdeck mit den Helden müsst Ihr in der Regel Karten mit den Nummern des Verlieses einmischen. Diese mischt Ihr und legt sie auf die Karte mit dem gewünschten Schwierigkeitsgrad. Nun nehmt Ihr den Stapel mit den Shopkarten, mischt diesen ebenfalls und deckt die obersten fünf Karten auf. Sie können in den einzelnen Räumen gegen Ressourcen eingetauscht werden und erweitern Euer Deck. Nun muss sich jede*r von Euch für eine Monsterart entscheiden, nimmt das entsprechende Deck, die Figuren und die Übersichtskarte. Auf letzterer seht Ihr auch wie groß Euer Deck sein müsste, wie viele Figuren Ihr insgesamt habt und wie viele Ihr zu Spielbeginn in vorbestimmten Räumen aufstellen dürft. Wie Ihr die Figuren bei mehreren Räumen verteilt, bleibt dabei aber Euch überlassen. Die Marker legt Ihr am besten sortiert als Vorrat bereit. Außerdem mischt Ihr euer Deck (genannt Taktikdeck) und zieht Euch fünf Karten auf die Hand. Dann darf die Monsterhorde beginnen, die die wenigsten Figuren hat.

 

Ziel des Spiels

 

Als Monster sind Euch die Helden ein Dorn im Auge. Während sie in Wellen versuchen Euer Verlies zu erobern und den sagenumwobenen Schatz in Eurer Schatzkammer zu plündern, versucht Ihr sie mit aller Macht aufzuhalten. Gelingt es den Helden, den 4er Schatz in der Schatzkammer zu plündern, habt Ihr das Spiel verloren. Schaffen die Helden das nicht bis Ihr den Abenteuerstapel zwei Mal durchgespielt habt, ist das Spiel gewonnen.

 

Die Anleitung

 

Die Anleitung wirkt mit 15 Seiten relativ umfangreich, doch sie lässt sich sehr schnell und gut lesen. Sie ist mit einigen Beispielen und Bildern versehen, die das Ganze auflockert. Außerdem ist auf der letzten Seite ein kompletter Spielzug inklusive Heldenphase beschrieben. Ein paar Fragen blieben uns jedoch offen: Wird bei der Verteidigung auch die zweite Aktion der Karte durchgeführt? Wenn man bei der Verteidigung eine Folgeaktion hat, muss diese mit den verteidigenden Monstern durchgeführt werden oder geht das auch mit anderen? Davon abgesehen, gibt es hier aber keine Klagen. Zu der Anleitung gesellt sich auch der Verliesführer, der die Sonderregeln und den Aufbau der Level beinhaltet. Besonders positiv ist die Rückseite mit einer Übersicht des Monster- beziehungsweise Spielerzuges und auf der Rückseite des Verliesführers ein Ablaufdiagramm des Heldenspielzuges. Letzteres hat aber kleinere Fehler, sodass man sich unter bestimmten Bedingungen in einer Endlosschleife befindet.

 

Sofahelden müssen draußen bleiben!

 

Als aktive*r Spieler*in erhaltet Ihr den Spielermarker, je nach Wunsch mit der Peitsche oder der Laterne nach oben. Euer Zug besteht aus zwei Phasen: der aktiven Monsterphase und der passiven Heldeninvasion. Als erstes beginnt Ihr mit der Monsterphase. Hier dürft Ihr als erstes beliebig viele Eurer Handkarten ausspielen. Dadurch führt Ihr bestimmte Aktionen aus. Dazu gehört sehr viel laufen und kämpfen. Außerdem gibt es eine Benutzen-Aktion, mit der Ihr eure eigene Spezialfertigkeit ausführen könnt oder die Aktion im jeweiligen Raum nutzt. So könnt Ihr in manchen Räumen zum Beispiel eine Ressource generieren, diese mit einer Bewegen-Aktion in den nächsten Raum mitnehmen und dort dann wiederum mit einer weiteren Aktion die Ressource gegen eine Karte aus der Shopauslage mit entsprechendem Symbol eintauschen. Nachdem Ihr mit euren Aktionen fertig seid, müsst Ihr Karten nachziehen, sodass Ihr wieder fünf Handkarten habt.

 

Nun folgt die Heldeninvasion. Hierfür deckt Ihr - je nach Schwierigkeitsgrad - Abenteuerkarten auf. Eine nach der anderen. Es sind in der Regel Helden abgebildet. Die Helden erscheinen immer zu zweit, davon einer in jedem Raum, die ebenfalls auf den Karten zu sehen sind. Nun legt Ihr die Marker des Helden in die Räume. Dann folgt die Spezialaktion dieser Helden, die beispielsweise aus dem Klauen von Ressourcen im Raum oder einem Fernkampfangriff besteht. Anschließend aktiviert ihr alle erschöpften Helden, die sich im selben Raum befinden. Nacheinander führen die Helden dann ihre Aktionen aus. Befindet sich ein Monster mit im Raum, wird es von den Helden angegriffen und erleidet einen Schaden pro Angriff. Ist kein Monster im Raum, aber ein Schatz, versuchen die Helden den Schatz zu plündern. Das gelingt aber nur, wenn so viele aktive Helden im Raum sind, wie die Zahl auf dem Schatz anzeigt. Ist das nicht der Fall, werden die Helden durch das Warten auf Verstärkungen erschöpft. Sind weder Monster noch ein Schatz im Raum, so bewegen sich die Helden in Richtung der Schatzkammer. Dadurch werden sie aber erst einmal nicht erschöpft, sondern starten ihre Aktionsphase quasi von vorne. Solange, bis sie entweder auf Monster oder einen Schatz treffen. Außerdem aktivieren sie alle Helden in den Räumen, die sie betreten. Ihr solltet also Eure Monster möglichst gut verteilen und auch Räume mit Fallen versehen. Nachdem alle Helden an der Reihe waren, gebt ihr den Startspielermarker an die Person links von Euch weiter und die nächste Monsterphase beginnt. Sobald Ihr den Abenteuerstapel einmal durchgespielt habt, wird das Tableau für die Karten umgedreht und Ihr müsst, entsprechend dem Schwierigkeitsgrad nun mehr Karten in der Heldenphase ziehen.

Das Spiel endet, wenn Ihr den Abenteuerstapel zwei Mal durchgespielt habt und der Schatz noch da ist. Dann habt Ihr gewonnen. Ist der Schatz vorher geplündert worden, habt Ihr das Spiel gegen die Helden verloren.

 

Bildergalerie von Helden müssen draußen bleiben (9 Bilder)

Lieferumfang

 

  • 45 Monsterfiguren aus Holz
  • 20 Ressourcenplättchen
  • 5 Fallenplättchen
  • 5 Ereignisplättchen
  • 20 Wundenplättchen
  • 20 Heldenplättchen
  • 10 Portalplättchen
  • 16 Schatzaufleger
  • 1 Initiative-Plättchen
  • 36 Beutekarten
  • 12 Verliesräume
  • 3 Schwierigkeitsgrad-Plättchen
  • 82 Gildenkarten
  • 90 Taktikkarten
  • 9 Clankarten


Cover & Bilder © Cover: Mirakulus/Brueh Games / Bilder im Artikel und Teaserbild: www.sofahelden.de


Das Fazit von: Born2bewild

Born2bewild

Alex:

Als erstes bin ich ja auf die Verpackung des Spiels angesprungen. Mir gefielen das Design und der Titel. Dann habe ich das Spiel einmal aufgebaut gesehen und dachte mir: Das müssen wir mal spielen. Leider konnten wir es auf dem Spieletreff nicht mehr spielen, weil das Regelstudium einfach zulange gedauert hätte. Also wurde es geordert und ich habe es nicht bereut. Im einfachsten Schwierigkeitsgrad ist das Spiel gut schaffbar. Aber schon im mittleren ist es sehr schwierig. Hier ist vermutlich angedacht, dass man sich die Boni der Kampagnen freischaltet und dann erst den Schwierigkeitsgrad anpasst. Ansonsten ist es ein Verlies-Verteidigungsspiel mit einer Deckbuilding-Komponente und einem sehr liebevollen Artwork. Für mich eine klare 9/10. Leichte Abzüge für die kleineren Fragen in der Anleitung. Sofahelden dürfen wohl dann doch rein.


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