Hunted: Die Schmiede der Finsternis

Hunted: Die Schmiede der Finsternis

Publisher: Bethesda
Entwicklerstudio: InXile
Genre: Action
Sub-Genre: Fantasy Action
Art: Vollpreistitel
Erscheinungsdatum: 03.06.2011
USK 18

Hunted: Die Schmiede der Finsternis   26.06.2011 von CricketTomcat

Ein menschlicher Krieger, welcher Angst vor Spinnen hat und eine Elfin mit Höhenangst sind auf der Suche nach den Geheimnissen der Schmiede der Finsternis. Dies sind die Protagonisten von „Hunted“ dem neuen Spiel von Bethesda. Ob sich die Suche nach der Wahrheit lohnt und Ihr auf eure Kosten kommt, solltet Ihr am besten Mike und Nils fragen. Denn die Beiden haben sich auf eine lange Reise gemacht …

Sofahelden:
Worum geht es bei „Hunted“. Als wir auf der GC das Spiel gespielt hatten, sah es wie ein Shooter im Mittelalter aus. Ist es das denn oder geht es mehr in Richtung Rollenspiel?

CricketTomcat:
Wie du schon erwähnt hast, sieht es aus wie ein Shooter. Ist es auch, aber nur teilweise. „Hunted“ ist ein Fantasy Action-Game, welches wie ein typischer Dungeon Crawler aufgebaut ist und ebenso Shooter-Elemente besitzt. Zur Auswahl stehen uns zwei Charaktere, welche sich an bestimmten Punkten im Spiel wechseln lassen. Die Elfin E´lara ist eine Meisterin mit Pfeil und Bogen, sollten sich dennoch einmal Monsterhorden genau vor ihrer Nase tummeln, kann sie jedoch auch zu einem Schwert greifen. Ihre wahre Stärke verbirgt sich aber im Fernkampf. Begleitet wird E´lara vom menschlichen Krieger Cadoc. Bei ihm ist es genau umgekehrt. Er ist der Nahkämpfer des Duos, kann aber wahlweise auch mit seiner Armbrust aus der Ferne angreifen. Die Fernangriffe lassen sich genauso wie heutige Third-Person-Shooter steuern. Ein gut funktionierendes Deckungssystem gibt es natürlich auch, so wie man es heutzutage kennt. Im Nahkampf spielt sich „Hunted“ wie ein Hack & Slay. So sollte für jedermann etwas mit dabei sein. Mit von der Partie sind auch noch Zauber, welche sich durch Blitze, Feuerbälle und Co. auf dem Bildschirm widerspiegeln. Rollenspielelemente lassen sich eher weniger finden. Man kann zwar durch bestimmte Meilensteine seine Fähigkeiten verbessern, sich neue Zauber kaufen und bestimmte Fähigkeiten erwerben und verbessern, doch ist man dies von anderen Genres auch gewohnt. Einen Fähigkeitsbaum und das zuweisen von Punkten sucht man bei „Hunted“ vergebens. Diese ganzen Genreelemente harmonieren jedoch sehr gut miteinander und jeder Spieler sollte schnell in das Spiel finden.

Sofahelden: Bei einem Action-Rollenspiel ist die Steuerung ja das A und O. Wenn man nicht schnell reagieren kann, dann wird man schnell die Erde von unten sehen. Kann man die Helden mit dem Joypad gut steuern?

CricketTomcat:
Gut, dass du diesen Punkt erwähnst. Wenn die Steuerung nicht passt, landen viele Spiele wieder im Regal und verstauben. Ich musste mich anfangs schon sehr an die Steuerung von „Hunted“ gewöhnen, vor allem an den Waffenwechsel, welcher durch das drücken des rechten Analog-Sticks geschieht. Doch mit der Zeit geht alles flüssig von der Hand und bereitet keinerlei Probleme. Wer mit Shootern zurechtkommt, füllt sich bei den Fernangriffen hier sofort zu Hause. Das Deckungssystem, sowie das zielen und abfeuern der Fernwaffen funktioniert wie in den meisten Third-Person-Shootern. Der Nahkampf lässt sich auch sehr gut steuern, sodass wir ordentlich austeilen und rechtzeitig blocken können. Auch das aufsammeln von Objekten oder betätigen von Schalten bietet keinerlei Probleme und muss nicht auf den Zentimeter genau anvisiert werden.

Sofahelden: Wie sieht es mit der Abwechslung bei „Hunted“ aus? Läuft man stupide durch Schlauch-Level, schlachtet immer dieselben Monster ab und denkt sich nach kurzer Spielzeit schon, warum alles so einfach gehalten ist? Oder reißt es einem nach 10 Stunden Spielzeit immer noch vom Hocker!?

CricketTomcat:
Ich sage mal, „Hunted“ hat von allem etwas. Wir schlachten zwar schon bekannte Monster wie Spinnen, Orks und Skelettkrieger ab, bekommen aber auch mutierte Monster zu Gesicht. Natürlich begegnen uns im Verlauf des Spiels auch riesige Bossgegner, die es zu bezwingen gilt. Die Level verlaufen eigentlich ziemlich linear, doch gelegentlich gibt es auch abseits des Weges etwas zu entdecken. Es gibt zwar eine wegweisende Linie, welche per Knopfdruck angezeigt wird und uns zeigt, wie es weiter geht, doch lohnt es sich des Öfteren auch, die Gegend zu erkunden. Hier lassen sich Gesundheits- und Manatränke, seltene und verbesserte Waffen, sowie Rätsel finden. So stoßen wir auf Kronleuchter, welche durch Feuer entzündet werden müssen, um geheime Gänge zu öffnen und landen zum Schluss in einer Schatzkammer. Hier finden wir alles, was das Herz von E´lara und Cadoc begehrt. „Hunted“ bietet zwar eine sehr lange Kampagne, in der wir uns durch Städte, Höhlen und Wiesen kämpfen, doch bleibt das Spielprinzip immer das Gleiche. Jedoch wurde mir nie langweilig und habe es immer mit viel Freude gespielt. Allein das Erfüllen der Meilensteine, sowie das erwerben von neuen Fähigkeiten macht einen Riesenspaß. Man kann seinen eigenen Charakter auch mit in den Koop-Modus nehmen und diesen dort weiterentwickeln, was für einen extra Widerspielwert sorgen dürfte. Auch die Stärken und Schwächen der beiden Charaktere bieten Abwechslung, sodass man mit jedem Charakter das Spiel einmal bestreiten möchte.

Sofahelden: Okay, Panikmike, kommen wir einmal zu Dir. Das Herzstück von Hunted ist ja der Koop-Modus, welcher online mit Freunden oder direkt an einer Konsole auf dem Sofa via Splitscreen gespielt werden kann. Mike verrate mir doch mal, wie sich dieser Modus spielen lässt und ob hier Taktik und Teamplay großgeschrieben wird?

Panikmike:
Generell hast du recht, Hunted ist für zwei Spieler ausgelegt. Hat man niemanden aus Fleisch und Blut zur Hand, dann übernimmt die künstliche Intelligenz die Steuerung des zweiten Charakters. Schöner ist es allerdings, wenn man mit einem menschlichen Spieler zusammen die Monster verprügeln kann. Online sowie offline spielt sich das Ganze flüssig, in meiner Testphase hatte ich nie Probleme mit der Verbindung oder Ähnlichem. Leider ist das Teamplay im Spiel eher linear, hier hätte man mehr draus machen können. Es spielt sich zwar super, doch so richtig Miteinander spielen muss man nicht unbedingt. Es gibt zwar Interaktionen, bei denen man zu zweit sein muss, doch die meisten Kämpfe und Situationen kann man ebenso im Alleingang meistern. Die Monster sind zwar schwer, doch wenn man nicht gerade Rambo spielt, so kommt man auch zurecht. Versteht man allerdings die beiden Charaktere geschickt zu kombinieren, so macht das Spiel gleich doppelt so viel Spaß. Zum Beispiel kann unsere weibliche Bogenschützin einen Eispfeil verschießen, welcher Gegner einfriert. Als Nahkämpfer ist dies natürlich ein besonderes Schmankerl, wenn man diese dann einfach entzweihauen kann. Eine andere Möglichkeit ist der Wind, den unser Held zaubern kann. Er hält Gegner in der Luft, welche dann für unsere Fernkämpferin ein leichtes Ziel sind. Hat man mal die Möglichkeiten raus und kombiniert diese richtig, dann kann man auch von wahrem Teamplay sprechen. Ist man mit seinen Lebenspunkten auf Null, so kann einem der zweite Spieler heilen. Man sollte also nicht wirklich weit auseinander sein, sonst wird man vom letzten Kontrollpunkt anfangen müssen. Schön am Koop-Modus ist auch, dass man an den lila Punkten ebenso wie in der Einzelspielerkampagne die Charaktere austauschen kann. Möchte mal einer der Spieler den anderen Helden, so kann man dies tun – sehr gut gelöst!

Sofahelden:
Auf den Screenshots sieht das Spiel teilweise sehr düster aus. Ist dies generell so und was kannst du mir über die technische Seite von Hunted verraten? Kann der Spieler hier ein Grafikspektakel erwarten oder handelt es sich um nichts Besonderes?


Panikmike:
Gleich mal vorweg, darf sich der Spieler zwar an netten Effekten erfreuen, das Gesamtwerk ist allerdings ein zweischneidiges Schwert. Einerseits sehen die Charaktere selbst ganz passabel aus, das Blut spritzt in Mengen, die wuchtigen Schläge bringen Angst und Schrecken, die Magie lässt Spielerherzen durch die farbenfrohe und detailreichen Pixel höher schlagen, doch es gibt andererseits auch eine Schattenseite. Wenn man die Figuren näher betrachtet, so sieht man, dass hier viel gespart wurde. Die Texturen sind verwaschen, die Mimik minimalistisch und viele Gesten der Helden sehr steif. Ich rede hier allerdings von der Konsolen-Version, da die PC-Version nicht ganz so schlimm ist. Hier ist alles besser gemacht, doch eine bessere Wertung verdient es dadurch auch nicht. Die Kulisse selbst ist ansehnlich, die Areale sehen gut aus, doch auch hier sind verwaschene Texturen und wenige Details keine Seltenheit. Oftmals ist auch alles sehr dunkel und düster gehalten, was zwar zur Stimmung passt, jedoch auch aus der Sicht der Grafikmöglichkeiten nicht gut gelungen ist. Du hast es in deiner Frage richtig erfasst, es ist zwar nicht immer düster, aber sehr oft. Details findet man in den Höhlen sehr wenige, in den Außenarealen sieht es leider ähnlich aus. Alles in allem ist es eine durchschnittliche Umsetzung, welche mit ein paar Monaten mehr Arbeit definitiv besser geworden wäre.

Bildergalerie von Hunted: Die Schmiede der Finsternis (6 Bilder)

Sofahelden: Der Sound spielt natürlich in jedem Spiel eine große Rolle und auch eine gute deutsche Synchronisation ist oftmals sehr rar. Kann man bei "Hunted" die Anlage oder den Fernseher voll aufdrehen, ohne Ohrenschmerzen zu bekommen?

Panikmike:
Da geb ich dir vollkommen recht. Bei Hunted wurde viel richtig, leider aber auch Einiges falsch gemacht, was das Thema angeht. Generell ist die deutsche Synchronisation gelungen und auch von professionellen Sprechern gemacht worden. Dummerweise passen die Stimmen nicht zu den Bewegungen der Figuren. Manchmal ist alles synchron, oftmals leider überhaupt nicht. Wenn es dann teilweise soweit geht, dass eine Stimme schon aufgehört hat und die Figur noch weiter ihre Lippen bewegt, dann wurde in meinen Augen sehr geschlampt. So kann man zwar mit gutem Gewissen sagen, dass die Sprachausgabe stimmt, doch gut aussehen tut das Ganze nicht. Die Stimmen sind aber nur ein Teil von einem guten Sound, wichtig sind auch die Effekte und eine eventuell vorkommende Musikuntermalung. Effekttechnisch haben die Entwickler alles richtig gemacht. Man hört Regen prasseln, aus den hinteren Boxen schallt ein tief klingender Donner, die Fußstapfen im Wasser klingen realistisch, Bretter zerbrechen mit einem schönen Hall, Fledermäuse fliegen von vorne nach hinten und verschiedene Fantasie-Effekte kommen gut zur Geltung. Es ist mir nicht nur einmal passiert, dass ich die Lautstärke meines Verstärkers runter geregelt habe, weil mir ein paar Schockeffekte durch Mark und Bein gingen. Musik selbst gibt es keine, doch hin und wieder gibt es kurze musikalische Einblendungen, die an diesen Stellen passend sind. Mehr gibt es nicht und das ist auch gut so.

Sofahelden: Gibt es eigentlich in „Hunted“ noch mehrere Spieldmodi sowie einen Online-Modus? Oder dürfen wir uns nur in der Kampagne allein oder zu zweit austoben?

Panikmike:
Schön, dass du fragst, denn die Entwickler haben sich bei „Hunted“ in der Tat was Nettes einfallen lassen. Leider kann der sogenannte „Crucible"-Modus auf Dauer aber leider nicht wirklich überzeugen. Ähnlich wie im Horde-Modus von einem bekannten Shooter, kann man auch hier gegen verschiedene Monster kämpfen. Man kann sich selbst ein Dungeon zusammenbauen, dieses mit allerlei Monster bestücken und dort dann mit einem Mitstreiter eintauchen. Ebenso gibt es die Möglichkeit, seine Kreationen hochzuladen und die Levels anderer Spieler zu spielen. Das Problem dabei ist allerdings, dass die selbst gebauten Dungeons keinen richtigen Spaß bereiten. Die Abwechslung fehlt und wie ich es so schön sage, das i-Tüpfelchen. Für eine kurze Zeit kann dieser Editor unterhalten, doch auf Dauer ist es nichts. Alleine schon, weil man sich die verschiedenen Monster, die man im Dungeon verwenden kann, erst freispielen muss. Irgendwie passt das nicht zusammen und bremst ungemein das Spielgeschehen. Ich für meinen Teil spiele da lieber das Hauptspiel.



Cover & Bilder © Bethesda Softworks LLC, a ZeniMax Media company. Marken sind das Eigentum ihrer jeweiligen Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten.


Das Fazit von: Panikmike

Panikmike

Ich finde Hunted durchaus gelungen, doch eine Top-Wertung hat es definitiv nicht verdient. Im Vorfeld habe ich mir viel erwartet, was leider nur zum Teil eingetroffen ist. Die Koop-Seite des Spiels ist gut gelungen, es macht sowohl on- wie auch offline total Spaß. Auch wenn der Horde-ähnliche Modus nicht das Wahre ist, so sollte man sich immer einen menschlichen Mitspieler auf seine Seite holen. Die Grafik geht im Gesamten in Ordnung, auch wenn man hier mehr machen hätte können. Alleine schon die steifen Gesichtszüge der Charaktere sind in der heutigen Zeit ein Unding. Mit Spielen wie L.A. Noire darf man es nicht vergleichen, sonst würde Hunted dagegen total abstinken. Die deutsche Syncro ist gut geworden, doch wenn es nicht zur Lippenbewegung passt, dann bringen selbst Profisprecher nichts. Alles in allem ein gutes Spiel, welches leider einige Mankos hat, über die man nicht hinwegschauen kann.


Die letzten Artikel des Redakteurs:


Das Fazit von: CricketTomcat

CricketTomcat

„Hunted“ ist ein Spiel welches verschiedene Genre-typische Elemente zusammenbringt und diese sehr gut miteinander funktionieren. So schießen wir mit Pfeil und Bogen - wie in einem Shooter - aus der Ferne oder metzeln die Gegner im Nahkampf a la Hack & Slay ab. Das wechseln der Charaktere an bestimmten Punkten ist sehr gut gelöst und so kann man die Elfin sowie den menschlichen Krieger im Spielverlauf steuern. Natürlich macht „Hunted“ zu zweit doppelt soviel Spaß, doch hätte man im Koop-Modus mehr Interaktionen der zwei Charaktere mit einbringen können. Der so genannte „Crucible“ Modus macht Spaß, garantiert jedoch keine Langzeitmotivation. Grafisch gesehen begleiten uns matschige Texturen, jedoch auch sehr schöne Effekte. Die Sprachausgabe hingegen stellt ein großes Problem dar, so sind asynchrone Lippenbewegungen und Abstürze im Ton unsere Begleiter. Alles in allem ist „Hunted“ ein Spiel, welches viel Spaß macht und für einige abenteuerliche Stunden – vor allem zu zweit – sorgt. 


Die letzten Artikel des Redakteurs:


positiv negativ
  • Lange Kampagne (ca. 16 Stunden)
  • Sehr gute deutsche Stimmen...
  • Wechseln der Charaktere an bestimmten Punkten
  • Gute Mischung von Nah- und Fernkampf
  • Schöne Grafikeffekte
  • Crucible-Modus langweilt auf Dauer
  • ... die sehr oft nicht synchron sind
  • Oftmals detailarm und verwaschene Texturen (Xbox / PS3)





Kommentare[X]

[X] schließen