InuYasha - die Filme
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BEWERTUNG |
16.01.2019 von LorD AvengerDie Geschichte von InuYasha nahm Ende 1996 ihren Lauf und endete 2008 mit 56 Ausgaben des Mangas und 167 Anime-Folgen. Obgleich der Halbdämon InuYasha namensgebend ist, spielt die Hauptrolle doch eigentlich das Schulmädchen Kagome, die im Familienschrein in einen Brunnen fällt und in der japanischen Sengoku-Epoche (1467-1600) auftaucht. In ihr versteckt ist ein magisches Juwel, das im Kampf mit einem Monster zerbricht, woraufhin die zahlreichen Splitter im ganzen Land verteilt werden. Sie und InuYasha versuchen nun dem Spinnendämon Naraku zuvorzukommen, indem sie alle Splitter aufsammeln und das Juwel wieder zusammensetzen - dummerweise sitzen die meisten Splitter in gefährlichen Kreaturen fest und verleihen diesen zusätzliche Kraft...
Inhalt
InuYasha: Affections Touching Across Time ist der erste Filme der Serie und wurde 2001 in Japan veröffentlicht. Für alle Zuschauer, die die TV-Serie noch nicht kennen oder größtenteils vergessen haben, wird vorbildlich bei Null angefangen: Wir lernen Kagome kennen, erfahren in ein paar kurzen Szenen, wie die Zeitreise funktioniert und mithilfe von Dialogen und ebenso kurzen Flashbacks wird noch einmal die grundlegende Story des Anfangs aufgeschlüsselt, so dass ich jeder relativ schnell in die Fantasy-Welt einfühlen kann. Auch Begriffe wie "Yo-Kai", Geister und Dämonen aus der japanischen Mythologie, sollten seit Videospielen und Animes wie Yo-Kai Watch nun auch bei westlichen Zuschauern eher ein Begriff sein als noch in den frühen 2000er-Jahren. Die Handlung des Films baut auf einem 500 Jahre zurückliegenden Kampf zwischen InuYashas Vater und einem chinesischen Yokai auf, den Letzterer verlor. Durch die Juwelensplitter wird allerdings sein Sohn Menomaru wiederbelebt, der nun auf Rache sinnt. Nicht nur sammelt er ungemeine Kraft durch Seelen, um größer und stärker aus seinem magischen Kokon aufzuerstehen, er hat auch die Macht andere unter seine Kontrolle zu bringen, sodass sich sogar Kagome gegen InuYasha wendet...
Der Film bietet, wie erwähnt, eine schöne Einführung in die InuYasha-Geschichte an sich, sodass man problemlos in die nicht allzu komplizierte Handlung hineinfindet. Alle wichtigen Charaktere werden vorgestellt und man bekommt schnell ein Gefühl dafür, dass es davon gar nicht mal so viele gibt - tatsächlich ist die Welt von InuYasha ziemlich leer. Grundsätzlich ist der mit InuYashas Vater in Verbindung stehende Antagonist interessant, speziell wegen seiner Fähigkeit Besitz von anderen zu ergreifen, gerade aber seine finale aufgeblasene Form zum Ende des Films hin wirkt sehr 08/15-Klischee-typisch für einen Anime-Film und stellt letztlich auch keinen besseren Kampf dar als z.B. im ersten Bleach-Film, der nicht sonderlich viel taugte. Auch zog der Mittelteil sich ziemlich, sodass der Film deutlich länger wirkte als seine anderthalb Stunden.
Ein Jahr später erschien The Castle Beyond the Looking Glass, der überraschenderweise damit beginnt, dass InuYasha seinen Erzfeind Naraku besiegt und sich ein gewisser Grad von Frieden breitmacht, der auch dazu führt, dass die Verbündeten sich trennen und ihre eigenen Wege gehen. Narakus Gefolgsleute Kagura und Kanna treffen bei ihrer Flucht auf die Prinzessin des Himmels, die in einen Spiegel verbannt wurde und ihren Charme benutzt, um sie sich gefügig zu machen. Es bedarf fünf Gegenstände, um die Prinzessin aus ihrer Gefangenschaft zu befreien und ihr ihre volle Macht zurückzugeben - etwas, das InuYasha und seine Freunde nicht gutheißen können, weshalb sie sich in die Spiegelwelt begeben, um es mit ihr aufzunehmen.
Der zweite Film der Serie gestaltet sich ähnlich wie der erste, hat ebenso viele Stärken und Schwächen und einen ähnlichen Antagonisten - nur werden dieses Mal nicht seine Freunde manipuliert, sondern InuYasha selbst. Das Involvement von Erzfeind Naraku ist natürlich ein freudiges Wiedersehen für jeden Fan, noch mehr werden die sich aber über die offene Romanze zwischen Kagome und InuYasha freuen, um die sonst immer sehr herumgedruckst wird, die jetzt aber einen sehr zentralen Punkt der Handlung einnimmt.
Weiter geht es mit Swords of an Honorable Ruler, eine Geschichte, die nicht nur InuYashas Vater, sondern auch seine Mutter involviert und gleichzeitig auch seine Geburt. Der Samurai Takemaru wollte damals nicht gutheißen, dass Lady Izayoi einen Halbdämon austrägt und versuchte sie umzubringen - InuYashas Vater stellte sich ihm trotz schwerer Verletzungen schützend in seinem letzten Kampf entgegen. In der Gegenwart untersucht Kagomes Familie ein jahrhunderte altes Schwert, das eingelagert werden soll, bei dem es sich aber tatsächlich um die Waffe von InuYashas Vater handelt. Bei der Berührung damit wird InuYasha davon besessen und nimmt es zurück in seine Zeit, wo er sich seinem Halbbruder Sesshomaru stellen muss. Auch der Samurai Takemaru kehrt zurück und sendet eine Armee von Untoten aus...
Film Nummer 3 ist auf jeden Fall meine Nummer 1 in dieser Box. Die Geschichte um InuYashas Geburt und dem Tod seines Vaters ist sehr interessant und dieses Mal sind auch die Kämpfe deutlich spannender, weil der halbe Hundedämon sich nicht nur seinem Bruder, sondern auch einer ganzen Armee von Zombies stellen muss - und ich bin immer für Zombies zu haben. Takemaru ist vielleicht kein so magisch-mystischer Bösewicht wie die beiden aus den vorangegangenen Filmen, er erscheint mir aber deutlich besser geschrieben und wirkt facettenreicher.
Den Abschluss bildet Fire on the Mystic Island, das - wie der Name schon sagt - den Schauplatz auf eine Insel verschiebt, wo nach ihrer Befreiung vier mächtige Kriegsgötter herrschen. Die ebenfalls auf der Insel lebenden Halbdämonen-Kinder verfallen ihrem Einfluss und lediglich Ai kann ihnen entkommen, um InuYasha und seine Freunde um Hilfe zu bitten. Doch auch der ist nicht vor dem Einfluss der Gottheiten sicher...
Obgleich InuYasha meistens ohne übermäßig viele Charaktere auskommt, kriegen wir dieses Mal nicht nur einen völlig neuen Ort serviert anstelle der ewigen Wälder und Wiesen, sondern auch eine ganze Palette an neuen Figuren - allen voran die gleich vier Antagonisten. Man liest es schon aus der Zusammenfassung raus - schon wieder wird jemand bessen/kontrolliert und auch dieses Mal steht am Ende wieder ein großer, ultimativ zusammengesetzter Bösewicht fürs Finale bereit, was mich komischerweise irgendwie immer an Sailor Moon erinnert. Immerhin werden auch Sesshomaru und Kikyo stark in die Handlung involviert, was alles doch noch mal ein gehöriges Stück interessanter macht.
Details der Blu-rays
Jedem Film ist eine eigene Blu-ray gewidmet mit deutscher und originaler japanischer Tonspur. Die deutschen Sprecher machen einen hervorragenden Job und ich begrüße es sehr, dass die Übersetzer einige Begriffe im Original belassen haben (z.B. Hanyo oder Yo-Kai), da InuYasha eben auch in einer sehr geschichtsträchtigen, traditionellen Zeit der japanischen Geschichte spielt. Animationen und generelle Technik der Filme sind so hochwertig, wie man es für einen Kinofilm erwarten darf, allerdings wirkt der Zeichenstil für mich immer ein wenig untypisch für die heutige Zeit, sodass man sowohl Serie als auch Filme des Franchises häufig deutlich älter schätzen könnte als sie tatsächlich sind. Die Box kommt in einem schönen Pappschuber daher ohne weitere Extras. Cover & Bilder © 2001 Rumiko Takahashi / Shogakukan - Yomiuri TV - Sunrise - Sho-Pro - NTV - Toho - Yomiuri-TV Enterprise All Rights Reserved © 2002 Rumiko Takahashi / Shogakukan - YTV - Sunrise - ShoPro - NTV - Toho - Yomiuri-TV Enterprise All Rights Reserved © 2003 Rumiko Takahashi / Shogakukan - YTV - Sunrise - ShoPro - NTV - Toho - Yomiuri-TV Enterprise All Rights Reserved © 2004 Rumiko Takahashi / Shogakukan - YTV - Sunrise - ShoPro - NTV - Toho - Yomiuri-TV Enterprise All Rights Reserved Das Fazit von: LorD Avenger
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