Ju Ba Ko

Ju Ba Ko

Genre: Gesellschaftsspiel
Autor: Michael Kiesling & Wolfgang Kramer
Illustrator: Francesca Pignataro
Spieleverlag: Ravensburger
Empfohlenes Alter: 8
Spieldauer: 20-30 min

Ju Ba Ko   15.07.2020 von Spielekatze

Mit Essen spielt man nicht! Wer kennt diesen Spruch nicht schon zu Genüge. In Ju Ba Ko hingegen ist es erwünscht, das Essen gekonnt auf seinem Spielbrett zu platzieren, um die meisten Punkte zu erlangen. Ob das Spiel nun eher den Appetit als die Spielelust anregt, lest Ihr in meinem Review…

 

Spielmaterial und Aufbau

 

Zu Beginn müssen wenige Teile, vier Spielbretter und zwanzig Punktechips, ausgestanzt werden. Hier fällt direkt die gute Verarbeitung mit sehr robustem, dickem Karton auf. Die Spielbretter sind auf beiden Seiten unterschiedlich bedruckt. Die Seite mit dem fünf-mal-fünf-Gitter ist für das Basisspiel, die Seite mit dem vier-mal-vier-Gitter für das Spiel mit den Spezialsteinen. Neben den achtundsiebzig Spielsteinen aus Plastik und den zwölf Spezialsteinen sind noch vier Punktemarker aus Holz enthalten. Die sehr stilisierten Bilder auf den Spielsteinen erschweren die Vorstellung etwas, dass es sich hierbei um Essen handeln soll. Doch das soll dem Spielspaß nicht im Wege stehen, da die Steine durch ihre bunte Gestaltung trotzdem sehr ansprechen. So wird der Brokkoli kurzerhand als Baum erkannt und der Lachs als rosafarbene Welle. Ein tatsächliches Manko sind die zu Aufbewahrung beigelegten Tütchen. Will man die unterschiedlichen Steinarten getrennt in eine Tüte verpacken, so ist schnell erkennbar, dass mit den achtundsiebzig Spielsteinen doch das maximale Volumen der Tütchen erreicht ist. Hier wären zwei unterschiedlich große Tüten von Vorteil, zumindest eine größere für die Spielsteine.

 

Das Spielziel

 

In diesem Spiel wird eine japanische Essensbox gepackt, eine so genannte Ju Ba Ko oder besser bekannt als Bento-Box. Dabei gilt es, seine Box so geschickt zu packen, dass möglichst viel hineinpasst. Auch müssen die Steine untereinander zueinander passen. Nach jedem Zug muss der Spieler seine erworbenen Punkte zählen und auf seiner Punkteskala festhalten. Sobald alle Spielsteine aufgebraucht sind, endet das Spiel und die Person, dessen Punktemarker am weitesten fortgeschritten ist, gewinnt das Spiel.

 

Die Anleitung

 

Auf fünf Seiten sind die Spielregeln schnell erklärt. Auch das Spiel mit den Sondersteinen wird auf diesen fünf Seiten erläutert. Zusätzlich ist die Spielanleitung auch auf Englisch enthalten, sodass auch anders sprachige Mitspieler willkommen geheißen werden. Kleine Bilder verdeutlichen die Legeregeln. Zusätzlich sind zwei Beispiele für die Punktevergabe gegeben. Für Vielspieler enthält die Spieleanleitung auch fünf weitere Varianten, wie das Spiel schwerer oder auch komplexer gestaltet werden kann. Hier kommen die Extrasteine zum Einsatz.

 

Der Spielablauf

 

Zu Beginn bekommt jeder Spieler ein eigenes Spielbrett und legt dieses mit der Seite nach oben, die das fünf-mal-fünf-Gitter zeigt. Die Spielsteine, ohne die Spezialsteine, werden verdeckt gemischt. Je nach Spielerzahl werden aus diesem Stapel noch Steine entfernt, bevor sich jeder Spieler verdeckt zwei Steine nimmt. Zuletzt werden vier Spielsteine offen ausgelegt und die restlichen Steine in verdeckten Stapeln in der Mitte platziert. Diese bilden zusammen den Nachziehstapel. Dann wird reihum gespielt, der Spieler, der zuletzt am nächsten an Japan war, beginnt.

 

Zuerst zieht der Spieler einen dritten Spielstein. Hier kann er einen offen ausliegenden oder einen verdeckten, zufälligen Stein wählen. Danach muss er einen seiner drei Steine auf seinem eigenen Brett platzieren. Dabei muss mindestens ein Symbol auf dem Stein mit einem unter ihm liegenden Symbol übereinstimmen. Für die ersten Runden ist es auch möglich, einen beliebigen Stein auf den schwarzen Feldern zu platzieren. Der Stein muss immer eben abgelegt werden, eine Ablage des Steins über zwei Steine, die auf unterschiedlichen Ebenen liegen, ist nicht erlaubt. Ist es dem Spieler, nachdem er gezogen hat, nicht möglich, einen Stein auf seinem Brett zu platzieren, so muss er einen seiner Steine auf einen extra Ablagestapel legen. Dieser Stein wird somit aus dem Spiel genommen und der Spieler erhält keine Punkte. Sobald der Stein abgelegt ist, darf der Spieler entscheiden, welches der zwei Symbole auf dem neuen Stein gewertet werden soll. Dazu schaut der Spieler, wie oft das gewählte Symbol auf seinem eigenen Spielbrett zu sehen ist und läuft die entsprechende Anzahl mit seinem Punktemarker. Hat er seinen Stein so platziert, dass beide Bilder auf dem Stein mit den sich darunter befindenden Bildern übereinstimmen, so bekommt er fünf Extrapunkte. Passiert er bei der Punktewertung erneut das Startfeld, so wird einer der Werteplättchen mit dem entsprechenden Wert (fünfzig, hundert, hundertfünfzig, zweihundert) auf das Startfeld gelegt, um diesen Punktestand festzuhalten. Wurde der letzte Stein aus dem Nachziehstapel genommen, so muss jeder Spieler noch seine Steine von der Hand ausspielen und das Spiel endet. Gewonnen hat selbstverständlich die Person mit den meisten Punkten.

 

Bildergalerie von Ju Ba Ko (10 Bilder)

Lieferumfang

 

  • 78 Spielsteine (zeigen jeweils 2 Leckereien)
  • 12 Extrasteine (zeigen nur eine einzelne Leckerei)
  • 4 Spielpläne (Vorderseite: 5x5-Raster, Rückseite: 4x4-Raster)
  • 4 rote Siegpunktmarker
  • 5 x 4 Siegpunktplättchen (50, 100, 150, 200; inkl. 4 Ersatzplättchen)


Cover & Bilder © www.sofahelden.de


Das Fazit von: Spielekatze

Spielekatze

Das Spiel hatte mich auf der Nürnberger Spielemesse direkt angesprochen, da es, zumindest im Endzustand, ein wenig an Mah Jong erinnert. Das Spielprinzip funktioniert nur gänzlich anders, da hier die Schichten mit den Steinen erst aufgebaut werden, nicht wie bei Mah Jong, wo die Steine paarweise abgebaut werden müssen. Das Spiel ermöglicht keine direkte Interaktion mit den Mitspielern, jedoch ist kluges Taktieren hier sehr wohl möglich. So kann die Wahl des neuen Spielsteines nicht nur von den eigenen Punkten gelenkt werden, sondern auch die Pläne der Mitspieler durchkreuzen. Insgesamt erhält das Spiel gute 8/10 Punkten mit Potential zu 9/10 Punkten. Spielt man das Spiel öfter oder mit mehr Personen, könnte das taktische Spielen mehr in den Vordergrund rücken. Auf jeden Fall hoher Wiederspielewert.


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