Die Baukastenfreunde haben lange darauf gewartet und nun ist der Traum Wirklichkeit geworden. Mit Sackboy und Co. steht Little Big Planet 2 in den Verkaufsregalen. Was sich alles verändert hat, was beim Alten geblieben ist und ob der Charme noch der gleiche wie im Vorgänger ist, werdet Ihr hier erfahren…
Für alle die Little Big Planet noch nie gespielt haben, haben die Entwickler ein ausführliches Tutorial eingebaut. Mit diesem beginnt auch der Storymodus, in dem wir mit der Zeit erfahren, dass der Fiesling Negativiton, der aus dem All kommt, jegliche Kreativität auf dem Planeten vernichtet. Dies passt natürlich nicht in die wundervoll gestaltete und äußerst kreative Welt von Little Big Planet, deshalb ist es Eure Aufgabe Negativiton so schnell wie möglich aufzuhalten. Fangen wir aber noch einmal ganz am Anfang an. Wie auch der erste Teil bewegen wir uns in einer „2,5D“-Welt, was für Neulinge der Serie zu Verwirrung führt und man gerne einmal vergisst, dass man sich auch in der Tiefe bewegen kann. Doch mit etwas Gewöhnungszeit ist dies
alles kein Problem mehr. Als erstes werden wir mit dem Pop-it-Menü vertraut gemacht. Per Knopfdruck „popt“ dies einfach auf und bietet uns allerlei Möglichkeiten. So ist unser Sackboy neu einkleidbar oder es lassen sich Sticker und Dekorationen oder Gegenstände in der Spielwelt platzieren. Als nächstes gilt es, Hindernisse zu überspringen und ein Gefühl hierfür zu bekommen. Nicht dass der gute alte Sackboy alles verlernt hat. Auch die Punkteblasen sind natürlich wieder mit von der Partie, welche es zu sammeln gilt, um eine möglichst hohe Punktzahl am Ziel abzuliefern. Ihr solltet auch immer ein Auge auf den Multiplikator werfen, wenn Euch Highscores wichtig sind. Was wäre Little Big Planet ohne Sammelgegenstände? Nur die halbe Miete! Genau deshalb sind auch im zweiten Teil des Baukasten-Jump'n'Runs etliche Blasen verteilt und versteckt, welche Euch mit Stickern, Dekorationsartikel und Bausteinen für den heiß begehrten Leveleditor bereichern werden.
Schon nach kurzer Zeit treffen wir auf die erste Neuerung: Das Greifhaken-Gadget. Hiermit kommen wir an unerreichbare Stellen heran, schwingen uns über tödliche Abgründe und erleichtern uns das Leben als Strickpuppe ungemein. Fehlt nur noch das passende Batman-Kostüm. Doch dies ist nicht das einzige neue Gadget, mit dem sogenannten „Creatinator“ zum Beispiel besitzt Ihr einen wertvollen Helm, der selbstgebastelte Gegenstände verschießt oder Eure Munition immer passend zum Levelthema abfeuert. Wenn ich schon einmal beim Leveldesign bin, muss man den Entwicklern gleich einmal ein großes Lob aussprechen. Wie schon vom Vorgänger gewohnt, erwartet Euch hier jede Menge Abwechslung. So seid Ihr einmal im verwucherten Dschungel und dunklen Höhlen unterwegs und kurze Zeit später begrüßen euch flackernde Neonlichter und eine futuristische Science-Fiction-Welt. Überall sind Dekorationen und passende Hintergründe angebracht und alles wirkt sehr stimmig und lebendig. Sollte Euch dies nicht genug sein, könnt Ihr die Spielwelt mit dem Pop-it-Menü nach belieben verschönern. Besitzt Ihr eine Kamera für Eure Playstation 3, könnt Ihr sogar Fotos machen
und diese im Spiel einbringen. Wirklich eine sehr witzige Idee. Auch Screenshots lassen sich jederzeit während dem laufendem Spiel aufnehmen. Doch nun wieder zurück zum „Creatinator“, seid Ihr im Dschungel unterwegs, spritzt ein Wasserstrahl aus dem Helm, um Feuer zu löschen oder Gegner zu vertreiben. Ihr seht schon, dieses Teil ist unentbehrlich. Weiter geht es mit den Sackbots. Man könnte sagen, es handelt sich um ein Lemmings-Minigame, welches zur Story gehört. So müssen wir die Sackbots heil an ihr Ziel befördern, indem wir sie dazu programmieren, uns zu folgen oder voraus zu laufen. Alle Levels lassen sich natürlich wieder mit bis zu 4 Spielern online sowie offline spielen. Im Versus-Modus müsst Ihr der schnellste sein oder die meisten Punkte bis zur Ziellinie gesammelt haben, wobei Euch der kooperative Spielmodus geniale Teamarbeit abverlangt.
Kommen wir einmal zum Herzstück von Little Big Planet: Der Leveleditor und die Community. Anfangs ist der Leveleditor etwas unübersichtlich und kompliziert, vor allem für diejenigen, die sich noch nie mit so etwas beschäftigt haben. Aber keine Angst, auch wenn das Hauptaugenmerk hier liegt, wird Euch ein super Storymodus geboten. Habt Ihr dann etwas Zeit im Editor verbracht, gestaltet sich alles wirklich einfach. Es stehen wirklich etliche Gegenstände und Materialien zu Eurer Verfügung: Holz, Kork, Metall, Stoff und alles mögliche, was das Baukastenherz begehrt. Damit es nicht zu einfach wird, unsere eigenen Levels zu bestreiten, bringen wir noch etwas Feuer, Strom oder Stacheln mit in das Spiel. Die Checkpoints nicht vergessen und gleich einmal die kleine große eigene Welt testen. Seid Ihr nicht zufrieden, könnt Ihr alles ganz einfach weitergestalten. Im zweiten Teil von Little Big Planet erwarten Euch wirklich sehr, sehr viele neue Gegenstände, sogar komplette Rätsel lassen sich konzipieren. Die Community ist wie schon im ersten Teil überragend und auch mein Lieblingsbestandteil. Eine Unmenge an selbst kreierten Levels lässt sich hier finden und natürlich spielen und auf Mark und Nieren testen. Viele normale Levels die einfach nur Spaß machen, von Fahrzeuglevels bis hin zu komplexen Spielwelten im Design anderer bekannter Videospiele. Für Trophäen-Jäger gibt es auch wieder genügend Spielwelten, in denen bestimmte Trophäen einfach zu erhaschen sind und in Eure virtuelle Vitrine wandern. Alle Levels lassen sich bewerten, mit Schlagwörtern versehen und Eurer Favoritenliste hinzufügen. Auch komplette Rezensionen sind über die Spielwelt erfassbar. In der Community wird es nie langweilig und die Levels sind eine (meist) gelungene Abwechslung zum Storymodus. Einzig und allein die langen Ladezeiten stören hier den Spielspaß.

Die Grafik ist genauso genial und liebevoll gestaltet wie in Teil eins. Die Spielwelt ist zum Verlieben und die Details wirklich super. So sehen wir glänzendes Metall und wehende Haare, welche wirklich überzeugen können. Auch die Zwischensequenzen sind niedlich gestaltet und lustig gemacht. Wie schon erwähnt, kann sich das Leveldesign sehen lassen und sorgt für genügend Abwechslung. Die Synchronisation ist super gelungen, was ihr sofort im Tutorial merken werdet. Die Soundeffekte sind immer passend und sorgen für einen Lacher zwischendurch. Was die Hintergrundmusik betrifft, diese passt wie die Faust auf das Auge zu diesem Titel und Ihr werdet Euch des Öfteren dabei erwischen, mit Sackboy zur Musik zu tanzen. Denn dank Six-Axis könnt Ihr wieder seine Arme, Hüften und den Kopf bewegen.
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