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Maus Roccat Savu

Publisher: Roccat
Genre: Maus für Gamer
Erscheinungsdatum: 01.07.2012

Maus Roccat Savu   22.09.2012 von Torsten

Während sich das Hardware-Karrusell immer schneller dreht und sich selbst Eingabegeräte schon mit ihren DPI-Werten gegenseitig übertreffen, geht Roccat einen Schritt zurück in Richtung Vernunft. In der aktuellen Savu arbeitet ein optischer Sensor mit beinahe rückständig wirkenden 4000 DPI. Ist dies eine Maus der alten Generation? Wenn ja, wie ist dann der Preis von etwa 60 Euro zu rechtfertigen? Wir haben dem neuesten Nager aus dem Hause Roccat ausgiebig auf den Sensor gefühlt.

 

Technische Daten:

 

Breite: 66mm

Länge: 121mm

Höhe: 39mm

Gewicht: 88g (ohne Kabel)

Anzahl der Tasten: 5+2

Sensorabtastung: 4000 dpi

Maximale Geschwindigkeit: /Sek.: 60 ips

Maximale Beschleunigung: 20 G[/b]

Polling-Rate: 1000 Hz

Kabeldurchmesser: 3mm

Kabellänge: 180cm

 

Labor-Test:

Das durchsichtige Fenster der Verpackung gibt bereits einen Blick auf das begehrte Gut frei. Beim Auspacken der Maus fallen sofort die eckigen Kanten und matten Farben des „Stealth Designs“ auf, das Roccat einigen ihrer Eingabegeräte gerne verpasst. Es ist vielmehr ein Lamborghini, denn ein Ferrari, mehr Stealth-Bomber denn Eurofighter. Im hinteren Teil der Maus befindet sich an der Unterkante eine breite und bullig wirkende LED-Leiste. Im direkten Vergleich fällt sie im Design damit genau zwischen ihre Vorgänger Kone und Kova. Entgegen der Kova ist die Savu allerdings eine reine Rechtshänder-Maus, da ihre ergonomische Form die Nutzung linker Hände einschränkt. Die Maus wird als „midsized“ spezifiziert. Im Vergleich zur Top-Range Roccats, der Kone, fällt sie etwa 7mm kürzer, 5mm schmäler und rund 3mm flacher aus. Das klingt nach unbedeutenden Werten, macht aber gerade durch die etwas konkavere Form der Savu schnell den Unterschied zwischen einer wohligen Passform und den Schmerzen einer verkrampften Handhaltung aus. Gerade größere Hände ruhen zwar natürlich gekrümmt auf der Oberschale der Savu, die Fingerspitzen müssen allerdings abgewinkelt werden. Dies ist für einige Nutzer so gewollt, um die Maustaste schneller und präziser bedienen zu können, andere lassen ihre Finger lieber auf der Maus ruhen. Für diese Nutzer könnte die Maus dann etwas zu kurz und zu flach geraten sein. Während die Oberschale der Maus in mattiertem, aber glatten Kunststoff gehalten wurde, sind die Seitenflächen mit einer groben Struktur versehen. Diese soll das Verrutschen in hektischen Situationen verhindern. Die Daumenmulde ist tief und selbst für größte Daumen geeignet. Eine Erhebung im unteren Bereich verhindert den Kontakt zum Mauspad. Mängel in der Verarbeitung, knarrende Seitenteile wie bei der Kova oder ein wackeliges Mausrad wie bei der Kone, waren nicht festzustellen. Das Kabel ist mit einer Länge von 180 cm lang genug, um auch entfernt unter dem Schreibtisch stehende Rechner zu erreichen. Bei der Tastprobe folgte dann eine kleine Überraschung, denn das mit rund 3mm recht üppig dimensionierte Kabel ist mit einem schützenden Textil-Geflecht umgeben. Dieses Feature bot nicht einmal die Kone und soll Knicken und Beschädigungen vorbeugen. Außerdem lässt sich das Kabel so auch leichter verlegen. Die Lift-Off-Distanz wurde mit einem Wert von knapp über 3 mm gemessen. Ein durchschnittlicher Wert, aber gegenüber der letzten optischen Maus von Roccat, der Kova, ein deutlicher Fortschritt.

 

Treiber:

Der Treiber liegt der Maus nicht auf CD bei und muss also zunächst von der Webseite Roccats heruntergeladen werden. Das rund 25 MB große Paket für Windows XP, Vista und Windows 7 (Linux oder OSX werden NICHT unterstützt) beinhaltet neben dem Treiber auch die Software mit komfortabler Bedienoberfläche. Die Software ist in fünf übersichtliche Bereiche unterteilt, in denen sich die handelsüblichen Funkionen anschaulich nutzen lassen. Darunter zählen unter anderem die Tasten- oder Funktionszuweisungen der einzelnen Maustasten, die Einstellung der vertikalen und horizontalen Scrollgeschwindigkeit, der Polling-Rate und des DPI-Werts, wobei hier X- und Y-Achse getrennt voneinander geregelt werden dürfen. Die beiden Daumentasten lassen sich zudem mit der “Easy-Shift[+]”-Funktion belegen. Wird diese Taste gedrückt gehalten, erhalten die übrigen Maustasten eine zuvor eingestellte zweite Funktion. Wird dieses System genutzt, so verliert der Nutzer logischerweise aber eine frei belegbare Maustaste für die “Easy-Shift[+]”-Taste. Im dritten Tab lässt sich die Beleuchtung regeln. Aus einer Palette von insgesamt über 16 Millionen Farben sollte für jeden der gewünschte Farbton dabei sein. Darüber hinaus darf eingestellt werden, ob diese Farbe permanent leuchten oder blinken soll, ob sie sanft ein- und ausfadet (breathing), oder ob sie ihren Farbwert automatisch abwechselt.

 

Das alles ist allerdings nichts Neues. Wirklich neu ist das R.A.D, was für “Roccat Achievement Display” steht. Dieses System führt fleißig diverse Benutzerstatistiken, wie die Anzahl der gedrückten Mausklicks sämtlicher Tasten oder die zurückgelegten Meter auf dem Mauspad. Je nach Nutzungsgrad können dann versteckte Trophäen errungen werden. Aber Vorsicht: Der Treiber spricht! Und je nach Einstellung der Lautstärke dieses Sound-Feedbacks kann es einen schon einmal das Herz zerreißen, wenn mitten in der spannenden Phase eines Spiels der Treiber stolz verkündet, man hätte nun gerade eine Trophäe gewonnen.

 

Praxis-Test:

Die theoretischen Werte sind also schon einmal sehr gut, aber überzeugt sie auch im harten Alltag? Das Mausrad ist breit, mit griffigem Gummi überzogen und härter als gewohnt gerastert. Hiermit fällt das Scrollen in langen Texten etwas schwerer. In Shootern fällt beim Waffenwechsel aber sofort auf, dass hierdurch eine höhere Präzision erreicht wird. Vorbei die Zeiten, in denen anstatt der Pistole die Granate in der Hand auftauchte, weil eine Rasterung zu weit gescrollt wurde. Die Maustasten sind mit einem recht knackigen Druckpunkt versehen, wobei die rechte Maustaste deutlich weicher auslöst, als die linke. Damit sollen versehentliche Klicks des etwas weniger feinfühligen Mittelfingers verhindert werden. Reaktionsschnelle Tastendrücke der linken Maustaste gehen dank des kurzen Hubs leicht von der Hand. Diese Maus scheint trotz der geringeren Ausmaße und somit auch kleineren „Abstoßfläche“ geradezu für schnelles Einzelfeuer in Ego-Shootern gemacht zu sein.

 

Wusstet Ihr schon ...

Features:

  • EINSTELLBARER 4000 DPI PRO-OPTIC (R3) SENSOR
    mit echten 400, 800, 1600 oder 4000dpi
  • EASY-SHIFT[+]™ BUTTON DUPLICATOR
    mit Easy-Aim + Easy-Wheel Funktionen
  • FREIEINSTELLBARES MULTI-COLOR LICHTSYSTEM
    16,8 Millionen Farben + Effekte und Anzeige des aktuellen Game-Profils
  • NO-SWEAT SEITENFLÄCHEN
    rutschfreies Spielen - für mehr Grip und Kontrolle
  • ROCCAT TREIBER + MAKRO MANAGER
    für erweiterte Einstellungen + Presets für Spiele und Anwendungen
  • OPTIMALES MID-SIZE SHAPE
    mit perfekt ausbalanciertem Gewicht
  • ULTRA-PRÄZISES 2D WHEEL
    mit spürbarer Rasterung
  • ERGONOMISCHES DESIGN FÜR RECHTSHÄNDER
    beschichtet mit ultrakomfortabler Soft-Touch Oberfläche
  • GEFLOCHTENES KABEL
    robust, stylish und flexibel zugleich
  • ZERO ANGLE SNAPPING
    für Gaming auf allerhöchstem Niveau
  • KOMPONENTEN DER HÖCHSTEN QUALITÄTSSTUFE
    hochwertige, solide Verarbeitung für eine lange Lebensdauer
Wichtigstes Kaufargument bei einer Maus bleibt jedoch der Sensor. Im vorliegendem Fall wird ein Avago ADNS 3090 (Pro-Optik-R3) mit "Zero Angle Snapping" verwendet. Damit werden die so werbewirksamen, begradigenden Korrekturen unterbunden. Doch wozu das? Das System scheint sich einer ungebrochenen Beliebtheit zu erfreuen, denn es hilft beim horizontalen Zielen in Shootern, wenn sich beispielsweise Gegner hinter Kisten verbergen und nur der Kopf herauslugt. Aber wie alle automatisierten Hilfen, so birgt auch dieses System eine Fehlerquelle. Feinkorrekturen werden durch das System oft missverstanden und „begradigt“, gerade bei anspruchsvollen Spielern ist dies aber ungewollt. Ein Verzicht auf diese Zielhilfe gibt also die vollständige Kontrolle über die Bewegungen. Im Alltag macht sich dies auch schnell bemerkbar. Im „Pixel-Test“ eines Bildbearbeitungsprogramms ließen sich auch einzelne Bildpunkte sicher ansteuern, ein potentes Mauspad natürlich vorausgesetzt. Die Genauigkeit von 4000 DPI wirkt auf dem ersten Blick vielleicht nicht mehr zeitgemäß, für einen optischen Sensor ist diese Auflösung jedoch sehr hoch. Viele Spieler verzichten bewusst auf die hochpräzisen Laser-Abtaster, da diesen eine größere Anfälligkeit gegenüber Schmutz und ein etwas zickigeres Verhalten nachgesagt werden. Der optische Sensor hingegen ist robust und weniger anspruchsvoll. Im vorliegenden Fall der Savu ergaben sich im Praxis-Test dann auch keinerlei Probleme. Präzise Bewegungen und ein sauberes „Zeigerbild“ ohne hakelige Ausschläge. Bei schnellsten Schwenks, sogenannten „Slingshots“, bei denen die Maus in geradezu absurder Geschwindigkeit von einem Ende des Mauspads zum anderen  geführt wird, entstanden keine merkbaren Aussetzer. Die Kompatibilität des Sensors wurde dann auf Glas, Aluminium, Stahl, Kunststoff, Gewebe und Holz erfolgreich getestet. Nirgends traten auch nur ansatzweise Probleme auf, ein makelloses Ergebnis und geradezu der Beweis für ein glückliches Händchen bei der Wahl des Sensors.

 

Bildergalerie von Maus Roccat Savu (15 Bilder)


Das Fazit von: Torsten

Torsten

Roccat liefert mit der Savu eine lohnenswerte Alternative zur Hightech-Konkurrenz. Der optische Sensor arbeitet äußerst präzise und zuverlässig mit perfekter Kompatibilität zu jeglichem Oberflächenmaterial des Mauspads. Die Haptik der Maus ist tadellos, die Seitenflächen sowie das Mausrad griffig, der übrige Korpus glatt und elegant. Das Design wirkt ebenfalls sehr ansprechend. Allerdings ist die Größe der Maus eher für kleinere bis mittlere Hände geeignet, größere Hände sollten zuvor Probe fassen. Im reinen Office-Betrieb stört zudem das etwas schwergängige Mausrad. Die Verarbeitung stellt dagegen eine klare Verbesserung gegenüber den Vorgängern dar, auch wenn der Kunststoff ruhig noch etwas hochwertiger hätte wirken können. Alles in allem eine hervorragende Maus für Spieler mit mittelgroßen Händen, denen fünf Maustasten ausreichen.


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positiv negativ
  • Extrem präzise
  • Perfekte Kompatibilität
  • Zuverlässiger Sensor
  • Sehr gute Verarbeitung
  • Anpassbare Beleuchtung
  • Sehr präzises Mausrad
  • Fünf Profil-Plätze im internen Speicher
  • Easy-Aim-System
  • Easy-Shift-System
  • Nur für rechte Hände
  • Eher für kleine bis mittelgroße Hände
  • Mausrad im Office-Betrieb zu schwergängig
  • Nur 2-Wege-Mausrad
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