Omnia - Starke Krieger, weise Magier
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BEWERTUNG |
17.02.2015 von Mario von CzapiewskiDeutsche Independent-Filme haben es nicht leicht. Vor allem wenn sie Genre bedienen, die nicht mal beim klassischen deutschen Film gepflegt werden. Der Low-Budget Independentfilm Omnia - Starke Krieger, weise Magier versucht nun nach langer Produktionszeit mit einfachsten Mitteln das Fantasy-Genre zu bespielen. Ob das klappen kann?
Omnia ist eine Fantasiewelt in der alles möglich ist. Man kann als Magier oder Krieger Dinge tun, die man in der realen Welt nicht tun kann. Aufgebaut ist es wie ein Online-Rollenspiel - mit dem kleinen Unterschied, dass es ausschließlich im Kopf stattfindet und durch eine Injektion gestartet wird. Die junge Frau Tess entdeckt diese neue Welt für sich, muss aber lernen, dass der schöne Schein auch trügen kann.
Deutschland hat eine rege Independentfilmkultur, die sich daraus speist, dass im etablierten deutschen Film selten bis kaum vernünftige Genrefilme möglich sind. Omnia - Starke Krieger, weise Magier nutzt genau diese Situation, und versucht mit wenig Budget einen großen Fantasyfilm zu schaffen. Wenn man dies so hört, denkt man sich eigentlich, dass das nicht funktionieren kann. Allerdings stimmt dies nur teilweise.
Das Erste was bei Omnia - Starke Krieger, weise Magier auffällt ist ganz klar die Kameratechnik, die teilweise wirklich sehr gut ist. Die Locations sind schön und weitläufig. Die Seterweiterungen und der Greenscreeneinsatz funktionieren auch weitgehend. Leider werden die oftmals sehr schönen Grundvoraussetzungen gerne durch merkwürdige Farbbearbeitung und Filtereinsatz verfremdet. Dies mag zwar dem Film einen eigenständigen, künstlichen Look verschaffen, stört aber leider oft, weil sich die Verfremdungen meist nur auf Farben beschränken.
Die Schauspieler sind solide, manchmal sogar ganz gut. Man darf bei einem Film dieser Budgetklasse keine Höhenflüge erwarten, aber dennoch werden die teilweise längeren Dialoge durchaus sympathisch herübergebracht.
Das größte Problem des Films stellt leider die Ausstattung dar. Während die schwachen CGI-Effekte zu verschmerzen sind, sind die Kostüme allerdings schwerer zu verdauen. Laut der Macher wurde ein Look des Masters of the Universe Universums angestrebt, welches durchaus eine eigenständige und ungewöhnliche Note hat. Leider jedoch zeigt sich dies im Film als Sammelsurium von vielen skurrilen Kostümen, die verhindern, dass man ein eigenständiges Bild dieses Universums erhält. Auch das fabrikneue Kostümverleihaussehen der Kleidung trägt nicht zur Atmosphäre bei.
Die Blu-ray-Veröffentlichung ist sehr umfangreich. Neben dem Film in der höchstmöglichen Qualität, gibt es ein sehr umfangreiches und langes Making Of, Outtakes und Presseberichte. Wer also Interesse an dem Film hat, erhält mit der Heimkinoveröffentlichung ein umfangreiches Paket. Einzig das Cover ist eine zwiespältige Sache. Es enthält keinerlei Hinweis auf die Independentherkunft des Films, was Omnia - Starke Krieger, weise Magier sicher viele stark enttäuschte Kritiken einbringen wird. Das Fazit von: Mario von Czapiewski
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