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Shadow of the Colossus

Publisher: Sony
Entwicklerstudio: Team Ico
Genre: Action Adventure
Art: Fullprice
Erscheinungsdatum: 07.02.2018
USK 12

Shadow of the Colossus   15.02.2018 von LorD Avenger

Ein junger Abenteurer bringt seine verstorbene Geliebte in den Tempel eines verborgenen, verbotenen Landes, um ihr dort nach 16 Herausforderungen neues Leben einzuhauchen...

 

2005 erschien das schnell zum Kultspiel gewordene Shadow of the Colossus erstmals für die PlayStation 2, 2011 als HD-Neuauflage für die PS3 und nun als Neuneuauflage für die PlayStation 4 - und das ist tatsächlich mal okay! Ein derartig innovatives Spielprinzip mit einer solchen Liebe für die Gestaltung ist auch nach 13 Jahren noch zeitlos und sollte jeder Generation von Gamern näher gebracht werden, um zu zeigen, wie Videospiele auch sein könnten und meiner Meinung nach auch viel öfter sein sollten.

 

Inhalt

 

Mit einem magischen Schwert bewaffnet und von einem treuen Pferd begleitet lässt der junge Wander sich von einer körperlosen Stimme anleiten 16 gigantische Kolossi zu besiegen. Als Dank für diese Heldentat verspricht die vermeintliche Gottheit das Wiederbeleben der jungen Frau, die fortan regungslos auf dem Alter des enormen Tempels wartet. Reihum lässt Wander sich also von seinem leuchtenden Schwert den Weg zu den Kolossi weisen und stellt sich ihnen tapfer und todesmutig. Doch keiner der antiken Riesen gibt sich kampflos geschlagen und will es seinem mickrigen Gegner einfach machen, sind sie doch nur an schwer zugänglichen Schwachpunkten zu verletzen. Zwar kann Wanders magisches Schwert diese offenlegen, dummerweise befinden sie sich in der Regel in schwindelerregender Höhe, z.B. auf dem Kopf der Kreatur. Wander muss also nicht nur clever, sondern auch geschickt und schnell sein.

 

Die Kolossi

 

16 Kolossi warten in der weitläufigen Open World auf ihren Herausforderer und verstecken sich in Seen, Wüsten, Höhlen, Wäldern oder alten Tempeln, die nur schwer zugänglich sind und für sich schon eine Herausforderung stellen. Die Riesen an sich könnten aber auch unterschiedlicher nicht sein. Einige sind eindeutig humanoid, andere hingegen gleichen eher Tieren. Manche sind so groß wie ein mehrstöckiges Haus, andere wiederum nur auf Augenhöhe mit einem Flusspferd. Einige sind bewaffnet, andere nicht, wieder andere können Feuer speien oder Blitze schießen. Am ausschlaggebendsten ist aber, wie man an ihre Schwachpunkte gelangt. Wander ist ein guter Kletterer mit offenkundig erstaunlicher Handmuskulatur, kann allerdings nur deutliche Vorsprünge greifen oder Oberflächen mit z.B. dichtem Fell. Die Kolossi allerdings haben nur sehr unregelmäßige Körperbehaarung und das größte Problem ist jedes Mal diese zu erreichen. Die chronologisch abzuarbeitenden Monster machen es einem anfänglich noch einfach, erfordern spätestens aber in der zweiten Hälfte neue Kniffe, Tricks und vor allem Geduld.

 

Gameplay

 

Was das Spielen und vor allem die Kämpfe gegen die Kolossi sehr angenehm macht, sind die sehr begrenzten Möglichkeiten. Wander kann klettern, sich abrollen, mit seinem Schwert zustoßen oder mit Pfeil und Bogen schießen - wenn es besonders abenteuerlich wird kann er auch noch auf seinem treuen Gaul reiten. Das reicht sowohl ihm, als auch dem Spieler. Keine zig verschiedenen Waffen und Werkzeuge, keine komplizierten Kombos und Fähigkeiten - alle 16 Kolossi erfordern eine andere Strategie und Taktik, aber alle sind ebenso mit diesen wenigen Mitteln zu besiegen. Umso eindrucksvoller ist es, dass manche von ihnen einen wirklich zum Grübeln bringen.

 

Echsen & Früchte sind gut für die Ausdauer

 

So bedrohlich sie allein aufgrund ihrer Größer auch wirken mögen, so gefährlich sind sie gar nicht. Zum einen sind die meisten von ihnen natürlich unheimlich langsam und wenn sie nicht gerade mit den Elementen um sich schießen ist es keine sonderliche Herausforderung ihnen auszuweichen. Deutlich wichtiger ist die Ausdauer, die weitaus bedrohlicher abnimmt, wenn man klettert oder sich nur im Fell eines Kolossi festkrallt, der einen abzuschütteln versucht. Wenn einer von denen einen unter Wasser zieht, ist die Ausdauer auch repräsentativ für Wanders Lungenvolumen. Wenn man es weiß, kann man diese beiden Leisten mühselig aufstocken und sich die Kämpfe so deutlich erleichtern. Auf der ganzen Karte verteilt sind große Bäume mit Früchten zu finden, die es genauso herunterzuschießen gilt wie zappelige Eidechsen mit leuchtendem Schwanz, die nach dem Verzehr ein paar Milimeter zu der jeweiligen Leiste beitragen. Darüber hinaus kann man Tempel zum Speichern aktivieren und neu in der PS4-Version sind leuchtende goldene... Kügelchen (?), deren Nutzen die Hardcore-Fans noch zu ergründen versuchen und ein an The Last Guardian angelehntes Easteregg, das aktuellste Spiel der Entwickler.

 

Bildergalerie von Shadow of the Colossus (8 Bilder)

Die Spielwelt: Wunderschön... aber leer?

 

Ein schlagendes Argument, das für Shadow of the Colossus immer wieder aufgeführt wird, ist die Spielwelt. Riesengroß, frei begehbar und mit den wechselnden Szenerien von Wüsten, Wäldern, Bergen und Wiesen umwerfend schön. An den uralten, teilweise zugewachsenen Tempeln lassen sich Tauben nieder, über den großflächigen Steppen begleiten einen Adler beim Galopp und in klaren Seen treiben sich riesige Fische herum. Das Wetter ist karibisch und der Wind lässt die Pflanzen friedlich tanzen... aber - ohne diese beeindruckende, entwicklerische Leistung schmälern zu wollen - das war's irgendwie auch schon. Abgesehen von den 16 Kolossi, die sich in jedem anderen Spiel als Bosse präsentiert hätten, gibt es keine Gegner oder Gefahren im gesamten Spiel. Auch das ist ein stilistisches Mittel des künstlerisch orientierten Entwicklers Team Ico und als Alleinstellungsmerkmal ebenso wie für die einzigartige Atmosphäre ist das zweifelsohne zuträglich, aber spielerisch ist es so leider auch weniger spaßig. Klar, kann man die Szenerie genießen und die weitläufige Spielwelt erforschen, was auch durch die weiten Wege zu den Kolossi ermuntert wird, aber mir persönlich widerstrebt eine solche Sightseeing-Tour, wenn es nichts zu entdecken gibt, außer Bäume mit Früchten und schwer zu fassende Echsen, die man selbst mit einer Karte kaum findet. Aber auch hier verdient Shadow of the Colossus viel Respekt dafür ein Spiel zu sein, dass in 2-5 Stunden beendet sein kann, ohne dass man irgendwelche Türme freischalten oder nervige Nebenmissionen annehmen soll, die einem die Spielzeit ums Vielfache strecken und die eigentliche Botschaft und Atmosphäre des Spiels rauben.


Das Fazit von: LorD Avenger

 LorD Avenger

Shadow of the Colossus ist ein absoluter Kulttitel der PlayStation-Konsolen und sollte für viele Entwickler wegweisend sein. Die Gestaltung einer riesigen Spielwelt mit riesigen, einzigartigen aber eben auch seltenen Gegnern ist ohnegleichen, ebenso wie die abwechslungsreichen Kämpfe gegen die Giganten, die einen sogar unter Wasser oder in die Lüfte befördern und jeden einzelnen zu etwas so epischem machen, das andere Spiele sich fürs große Finale aufheben würden. Die Atmosphäre von einem dezenten aber großartigen Soundtrack, geheimnisvollen Tempelruinen, dem wiederholten Blick aufs leblose Ziel des Spiels auf dem Altar oder einfach einem kreischenden Adler, der verspielt neben unserem galoppierendem Pferd herfliegt. Auch wenn es zu eben dieser Atmosphäre und dem tollen Spielgefühl beiträgt, so haben mich doch die langen Wege durch die ziemlich leere Spielwelt etwas gelangweilt, ebenso das Jagen von den schwer zu fassenden Echsen, die unsere dringend notwendige Ausdauer verbessern. Das sind meines Erachtens nach aber die einzigen Schwächen des Spiels, das man auch nach der kurzen Spieldauer mit mehreren Schwierigkeitsgraden oder Herausforderungen auf Zeit gerne noch mal in die Hand nimmt.


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positiv negativ
  • Wunderschöne, stimmige Open World mit viel Abwechslung
  • Einzigartiges Spielkonzept mit lediglich 16 Boss-Kämpfen
  • Kolossi sind sehr kreativ und abwechslungsreich gestaltet
  • Wenig Gameplay-Funktionen, die aber vollends ausgenutzt werden
  • Wundervoll aufpolierte Grafik bei einem ursprünglich 2005 veröffentlichten PS2-Spiel
  • Schöne Geschichte, die ohne viele Worte auskommt
  • Ziemlich leere Spielwelt, die nur schön anzusehen ist
  • Das Suchen und Jagen von "Ausdauer-Echsen" ist unheimlich nervig (aber auch optional)





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