Apparition - Dunkle Erscheinung
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BEWERTUNG |
04.09.2013 von BenjiAls experimentierfreudige College-Studenten versuchen, in einem pseudo-wissenschaftlichen Experiment einen Geist zu erschaffen, passiert das Unglaubliche – es funktioniert. Doch was da gerade erweckt wurde, war wohl bis zum Ende nicht mal den Produzenten klar. Neben biederem Hausfrauenhorror und unverständlichen Erklärungsversuchen hatte unser Filmfan Benji eine interessante Erkenntnis: Die Zeit verläuft relativ, und kurze Filme ohne Spannung können erstaunlich lange dauern ...
Als Kelly und Ben in ihr frisch bezogenes Heim einziehen, ist die Freude noch groß. Zwar liegt die gute Bude fernab vom Schuss, aber dafür müssen sie nahezu nichts bezahlen, denn die Besitzer sind ausgerechnet Kellys Eltern. Um den Einzug komplett zu machen, kaufen beide erstmal im riesigen Baumarkt um die Ecke ein. Ein Zelt ist perfekt, um in der kargen Landschaft zu übernachten und ein kleiner daumengroßer Kaktus soll später mal den Garten verschönern – ah ja. Doch dann beginnen die Probleme. Erst stirbt der Nachbarshund, dann breitet sich ein fieser Schimmelpilz im Haus aus. Schlechte Bauweise könnte man meinen, aber der wahre Grund liegt wohl in Bens Vergangenheit. Der hat nämlich früher in einem College-Experiment einen Dämon beschworen.
Beim sogenannten Charles Experiment handelte es sich um die Nachahmung einer alten Geisteranrufung, die bereits vor 30 Jahren durchgeführt wurde. Damals gab es beunruhigende Beobachtungen. War der gute Charles, der im Übrigen verblüffende Ähnlichkeit mit dem G-Man aus Half-Life besitzt, etwa nicht gut gelaunt? Wie auch immer, jetzt ist er in der Form eines übel aussehenden Schimmelpilzes zurück – ein Horror für jede Hausfrau!
Wirklich gruselig ist das allerdings nicht, es sei denn, man hat die Mühe das wegmachen zu müssen. Aber den allzu dümmlich wirkenden Hauptcharakteren reicht das schon, um in schiere Panik zu verfallen. Die Lösung des Ganzen soll letztlich Patrick bringen, der das Charles-Experiment damals im College angeführt hatte. Doch der Geisterexperte verliert sich zusehends in seltsamen Erklärungsversuchen. Man habe ein Tor in eine andere Dimension aufgeschlagen und der Dämon versuche sich, in dieser Welt zu manifestieren. Aus der Angst vor ihm könne er seine Kraft ziehen. Aber genau da liegt im Film das Problem. Denn warum man vor ekeligen Schimmelpilzen unbedingt Angst haben muss, wird nicht richtig klar.
Warum sich dann gegen Ende bestimmte Entwicklungen vollziehen, kann letztlich keiner mehr beantworten. Die immer wieder gebetsartig wiederholenden Erklärungsversuche des unglaubwürdig wirkenden Patrick haben ein handfestes Konsistenzproblem. Das große Stichwort ist „Logik“, denn die ist im Film schlichtweg nicht vorhanden - genauso wenig wie Spannung.
Als während des Films ein Freund von mir einschlief, wurde mir spätestens klar, dass man mit dünn gestrickten Handlungsverläufen keine gruselige Stimmung aufbauen kann.
Erstaunliches offenbart sich schließlich beim Abspann des Films. Obwohl meine innere Uhr der handfesten Überzeugung ist, dass man gerade den halben Abend mit Schimmel und seltsamen College-Experimenten zugebracht hat, sind gerade mal 84 Minuten vergangen. Erst zu diesem Zeitpunkt zeigt sich der wahre wissenschaftliche Gehalt dieses Filmes. Sie belegt Einsteins Theorie in unglaublicher Klarheit. Zeit ist relativ! Ein Glückwunsch an die Produzenten, für die Erschaffung eines solchen Erkenntnisprozesses.
Noch ein paar Worte zur Blu-ray-Qualität. Die gezeigten Bilder sind stets scharf und detailreich, dennoch ist die meisten Zeit ein minimales Bildrauschen zu erkennen. Hingegen zum Bild ist der Sound astrein. Die Stimmen sind klar getrennt und die Musik sowie die Effekte unterstreichen das Werk. Neben dem Wendecover sind ein paar informative Extras auf der Disk, die den Film aber auch nicht retten können! Cover & Bilder © Studiocanal GmbH / 2012 Dark Castle Holdings, LLC. Das Fazit von: Benji
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