Egal ob Horror, Mystery, Thriller oder Drama, Regisseur Brad Anderson ist alles andere als ein unbeschriebenes Blatt. Nach Filmen wie The Machinist, The Call - Leg nicht auf! oder Stonehearst Asylum versucht er nun mit dem Horrordrama Blood einem der ältesten Genres frisches Blut einzuflößen...

Inhalt

Nachdem sie von ihrem Mann Patrick (Skeet Ulrich) verlassen wurde, zieht die Krankenschwester Jess (Michelle Monaghan) gemeinsam mit ihren beiden Kindern Tyler (Skylar Morgan Jones) und Owen (Finlay Wojtak-Hissong) in das verlassene Farmhaus ihrer Eltern. Während sie auf Grund ihrer einstigen Tablettensucht um das Sorgerecht für Tyler und Owen kämpft, versucht Jess ihr Möglichstes, um eine Beziehung zu ihren Kindern aufzubauen, doch auch die sind mit der neuen Situation völlig überfordert. Als Owen eines Nachts von seinem eigenen Hund gebissen wird, der zuvor tagelang im angrenzenden Wald verschwunden war, bekommt Jess allerdings unerwartet die Chance zu beweisen, wie hart sie wirklich für ihre Kinder zu Kämpfen imstande ist. Denn Owen beginnt sich plötzlich zu verändern, und entwickelt einen ungewöhnlichen Appetit auf frisches Blut...

Sieht man vom klassischen Vampirfilm einmal ab, so hat sich doch ein Sub-Genre in den letzten Jahren zu einem Dauerbrenner entwickelt: Das Vampirdrama. Gängige Klischees werden hier bewusst umgangen, und meist die Verwandlung vom Menschen zum blutlechzenden Wesen in den Fokus gerückt - mitsamt den Auswirkungen auf Umfeld und gesellschaftlichen Status. Blood bildet da keine Ausnahme, und fokussiert sich dementsprechend ebenfalls vor allem auf das familiäre Drama, das sich aus der unfreiwilligen Situation heraus ergibt. Das dies einerseits recht überraschungsarm und die meiste Zeit über auch wenig spannend wirkt, ist hierbei eigentlich selbsterklärend, denn auch einem Brad Anderson gelingt es nicht, der erzählerischen Grundlage etwas Neues zu entlocken. Was Anderson allerdings hervorragend gelingt, das ist eine hervorragende Atmosphäre und emotionaler Tiefgang, was er neben seinem inszenatorischen Handwerk sowie der düsteren Bildsprache vor allem seiner Casting-Entscheidung zu verdanken hat. Was Blood nämlich auch über diverse ereignisarme Passagen transportiert, das sind zweifellos die beiden im Mittelpunkt stehenden Michelle Monaghan und ihr sich stetig wandelnder Filmsohn Finlay Wojtak-Hissong. Während Michelle Monaghan gewohnt souverän spielt und ihre Rolle als verzweifelte Mutter, die wirklich alles für ihre Kinder tun würde, absolut glaubwürdig und aufopferungsvoll ausfüllt, überzeugt Finlay Wojtak-Hissong durch seine ambivalente, stets ebenso authentische Darstellung eines Kindes, das mit der eigenen körperlichen Entwicklung völlig überfordert ist, und sich dabei zusehends in ein Monster verwandelt. Blood ist sicherlich kein Vampirdrama, welches das Genre neu erfindet, sicherlich aber eines, das ohne jeden Zweifel sehenswert ist...

Bildergalerie von Blood (6 Bilder)

Details der Blu-ray

Von ein paar kleineren Unschärfen im oberen Randbereich einmal abgesehen leistet sich die Blu-ray keine nennenswerten Schwächen. Die leicht reduzierte, zurückhaltende Farbgestaltung passt perfekt zur Atmosphäre des Geschehens, während eine sehr gute Schärfe und ein ansprechender Detailgrad durchwegs einen sauberen, sehr schönen Look erzeugen. Die Tonspur bleibt auf Grund der eher dialogorientierten Inszenierung zwar unspektakulär, wird aber ausnahmslos klar und mangelfrei wiedergegeben.

Cover & Bilder © SquareOne