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Camino
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BEWERTUNG |
13.12.2016 von MarS
Die Stuntfrau Zoe Bell ist schon seit vielen Jahren im Geschäft und dank ihrer Leistung als Double von Uma Thurman in Kill Bill und auf Zutun von Quentin Tarantino inzwischen auch immer wieder als Schauspielerin vor der Kamera zu sehen. Im vorliegenden Actionthriller Camino durfte sie nun erneut die Hauptrolle einnehmen, und wir haben uns für Euch angeschaut, ob sie auch hier eine gute Figur macht...
A
Entgegen der ersten Erwartungen setzt Camino nicht auf blutige und rasante Action, sondern auf eine realistische Darstellung von Kriegsgräueln und der Flucht einer einzelnen, mit der Situation völlig überforderten Frau vor erbarmungslosen Guerillas im dichten Dschungel Kolumbiens. Völlig unerwartet versucht der Film einen gewissen Grad an Anspruch zu erreichen und lässt dabei oftmals den Erzählfluss sowie den Unterhaltungswert links liegen, was Camino zwar zu einer ungewöhnlichen Ausnahme macht, Spannung und frischen Stoff für Actionfreunde allerdings auf der Strecke bleiben lässt. So zieht der Film sein Tempo schon sehr schnell an, was im weiteren Verlauf häufig geschieht, lässt diesen Erzählstil aber auch immer wieder im Nichts verpuffen und von mal mehr, mal weniger brauchbaren Dialogszenen unterbrechen. Zoe Bell macht dabei als Kriegsfotografin in Gefahr eine sehr gute Figur und agiert sehr authentisch und realistisch, was vor allem daran zu erkennen ist dass sie eben nicht mühelos alle Gegner beseitigt, sondern oftmals sehr hilflos ist und richtig einstecken muss. Überzeugend ist auch Nacho Vigalondo in seiner Rolle als Rebellen-Führer, der mit seiner psychopathisch ruhigen und doch beängstigenden Art immer wieder das Geschehen übernimmt - auch wenn die deutsche Synchronisation etwas befremdlich wirkt. So glaubwürdig und echt das Ganze auch wirkt, für den Unterhaltungswert des Films wäre es wohl besser gewesen, sich auf einen knackigen Actionfilm zu konzentrieren, auch wenn dies auf Kosten von Realismus und Ansätzen von Anspruch geschehen wäre.
Das Bild der Blu-ray liefert bei Tageslichtaufnahmen eine hervorragende Schärfe und kräftigen Farbkontrast, wirkt im Gegensatz dazu bei den Nachtszenen jedoch etwas trist und fad. Hin und wieder ist dezentes Filmkorn auszumachen, was allerdings kaum negativ ins Gewicht fällt. Sehr angenehm ist die Tonspur, welche sich sehr weitläufig und atmosphärisch präsentiert und immer wieder das gesamte Boxenspektrum zu nutzen weiß. Gewöhnungsbedürftig ist der Soundtrack bzw. Score des Films, der sich mit seinen extremen, unharmonischen elektronischen Sounds sehr dominant und drückend präsentiert und dabei immer wieder das Geschehen samt Dialogen überlagert. Das Fazit von: MarS
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