Charles Dickens: Der Mann der Weihnachten erfand
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BEWERTUNG |
17.10.2019 von MarS
"Eine Weihnachtsgeschichte" ist neben "Oliver Twist" das wohl bekannteste Werk des englischen Schriftstellers Charles Dickens. Bereits unzählige Male wurde die Geschichte verfilmt, parodiert oder am Theater aufgeführt. Dennoch findet sie immer wieder ihren Weg zurück zum Zuschauer, wie beispielsweise in Charles Dickens: Der Mann der Weihnachten erfand...
Inhalt
Gerade erst von einer Tour durch Amerika zurückgekehrt und für seinen Roman "Oliver Twist" gefeiert, leidet der Autor Charles Dickens unter einer regelrechten Schreibblockade. Die letzten drei Bücher waren ein Flop und das Vermögen neigt sich dem Ende zu - immerhin muss er nach außen hin weiterhin den Gentleman geben. Da kommt Charles die rettende Idee zu einem neuen Buch, doch seine Verleger sind nicht gerade angetan von einer Geschichte über das Weihnachtsfest, einer Tradition, die gänzlich überholt erscheint. Doch Charles lässt sich nicht aufhalten und versucht auf eigene Faust, sein Werk zu veröffentlichen. Allerdings ist die Zeit knapp, und die Handlung will einfach nicht voranschreiten. Noch dazu wo die Hauptfigur, der griesgrämige Ebenezer Scrooge, plötzlich zum stetigen und nörgelnden Begleiter geworden ist...
Anstatt die bekannte Geschichte einfach nur erneut zu erzählen, verbindet Charles Dickens: Der Mann der Weihnachten erfand die Elemente aus "Eine Weihnachtsgeschichte" mit einer biografischen Darstellung der Entstehungsgeschichte hinter dem Werk. Diese Vorgehensweise ist nicht nur neu, sondern auch sehr interessant inszeniert, denn diese Verbindung funktioniert erstaunlich gut und weiß unerwartet charmant zu unterhalten. Dabei gelingt es dem Film, weder die klassische Aussage der ursprünglichen Geschichte aus den Augen zu verlieren, noch das Ganze zu fantastisch wirken zu lassen. Während man auch hier den Geistern der Weihnacht begegnet durchlebt der geplagte Autor selbst eine an seine eigene Hauptfigur angelehnte Wandlung, die ihn auf der einen Seite erst zu seinem Werk inspiriert, auf der anderen Seite aber auch in eine regelrechte Obsession mündet, die sich letztendlich auch auf sein Umfeld auswirkt. Dass Charles Dickens: Der Mann der Weihnachten erfand dabei nicht sonderlich tiefgründig vorgeht kann man mühelos verschmerzen, denn dies unterstreicht nur erneut die Zeitlosigkeit der getroffenen Aussagen, sowie der offenen Kritik an der gehobenen Gesellschaft. Schade ist eigentlich nur, dass der Film zwar versucht, optisch detailgetreu und authentisch zu wirken, dabei aber erzählerisch viel zu glatt und bei der Ausstattung viel zu steril erscheint, als dies glaubhaft vermitteln zu können. Schauspielerisch hingegen ist es eine wahre Freude, dem Geschehen zu folgen, denn sowohl Christopher Plummer als Ebenezer Scrooge als auch Dan Stevens als kreatives Genie Charles Dickens sind neben den nicht minder gut besetzten übrigen Figuren absolut sympathisch und präsent.
Details der Blu-ray
Qualitativ kann die Blu-ray durchwegs überzeugen. Das Bild ist sehr scharf und voller Details, während der kräftige Kontrast und die angenehm warme Farbpalette für einen sehr ansprechenden, stets stimmigen Look sorgen. Die Tonspur erweist sich trotz vorwiegend auf Dialoge ausgerichteter Inszenierung als sehr räumlich und atmosphärisch. Die Kanäle sind klar voneinander getrennt und gezielte, feine Effekte verteilen sich sehr gut im ganzen Raum. Cover & Bilder © KSM GmbH Das Fazit von: MarS
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