Die Konkubine

Die Konkubine

Originaltitel: Hoo-goong: Je-wang-eui cheob
Genre: Drama
Regie: Kim Dae-seung
Hauptdarsteller: Cho Yeo-jeong • Kim Dong-wook
Laufzeit: DVD (117 Min) • BD (122 Min)
Label: Capelight Pictures
FSK 16

Die Konkubine   03.08.2021 von MarS

Bereits im Jahr 2012 entstanden, hat es das koreanische Historiendrama Die Konkubine wohl dem weltweiten Erfolg Bong Joon-hos Parasite zu verdanken, dass auch dieses nun endlich seinen Weg in die westlichen Heimkinos gefunden hat - und bringt direkt noch ein Wiedersehen mit Hauptdarstellerin Cho Yeo-jeong mit sich...

 

Inhalt

 

Durch den Tod seiner Ehefrau fehlt es dem amtierenden König noch immer an einem Thronfolger, weshalb die Königinmutter (Park Ji-Young) die schöne Hwa-yeon (Cho Yeo-jeong) auserkoren hat, dem König als Konkubine zu dienen. Deren Herz gehört jedoch Kwon-yoo (Jung-min Kim), einem einfachen Mann ohne Stand, und so versuchen die beiden, ihrem Schicksal zu entfliehen. Doch Hwa-yeon wird gefasst, und um das Leben ihres Geliebten zu verschonen, willigt sie schließlich ein, die Konkubine des Königs zu werden. Fünf Jahre später hat Hwa-yeon dem König einen Sohn geschenkt, doch dieser liegt im Sterben und ebnet schließlich den Weg für seinen Bruder Sung-Won (Kim Dong-Wook). Dieser verzehrt sich schon seit Jahren nach Hwa-yeon, doch die Königinmutter, die inzwischen alle Fäden innerhalb der Regierung zieht, setzt alles daran, die Verbindung mit der ehemaligen Konkubine zu verhindern...

 

Die Konkubine ist ein Historiendrama mit erotischem Unterton, das man nicht unterschätzen sollte, und das dem Zuschauer bereits zum Einstieg eine Menge Aufmerksamkeit abverlangt. Ohne große Umschweife bereitet das Werk innerhalb kürzester Zeit den Weg für die späteren Ereignisse, bombardiert einen mit zahlreichen, auch später noch wichtigen Figuren und Zusammenhängen, und setzt währenddessen beinahe schon gewisse Grundkenntnisse der einstigen Kultur Koreas voraus. Doch auch wenn man sich zunächst regelrecht überfordert fühlen mag, es lohnt sich durchaus, diese Prozedur der Einführung über sich ergehen zu lassen. Springt das Geschehen nach diesem rasanten Einstieg nämlich dann um fünf Jahre in die Zukunft, reduziert sich zeitgleich auch das Erzähltempo um ein Vielfaches. Im gleichen Atemzug nimmt zu diesem Zeitpunkt ein vielschichtiges Machtspiel seinen Lauf, das den Zuschauer durch seine oftmals verschachtelte Erzählstruktur sowie die vielen beteiligten Figuren tatsächlich fordert, während man gleichzeitig von der opulenten, authentischen Ausstattung sowie den erotischen Momenten völlig verzaubert wird. Dabei muss man sich jedoch der Tatsache bewusst sein, dass die erotischen Szenen zwar wunderschön eingefangen und perfekt in Szene gesetzt wurden, die meiste Zeit jedoch zu einem eigenen Teil des intriganten, von Begierde und Machthunger geleiteten Geschehens werden. Im Mittelpunkt steht hier stets die titelgebende Konkubine, mysteriös und unnahbar, großartig gespielt von Cho Yeo-jeong, die jedoch erst im letzten Teil des Films tatsächlich mit in die Handlung eingreift. Bis dahin wirkt sie ebenso verletzlich wie unschuldig, und zeichnet damit ein trügerisches Bild, dass gleichzeitig als Spiegelbild des Lebens am Hofe dient. Wem man hier vertrauen kann, wer nur eigene Ziele verfolgt, und wer nur Spielball der anderen ist, das ist lange Zeit völlig unklar, wodurch geschickt die Spannung im eigentlich eher ereignisreduzierten Handlungsverlauf gesteigert wird. Reduziert zeigt sich aber auch das Setting, das sich beinahe ausnahmslos auf die Räumlichkeiten des Palastes beschränkt und die Außenwelt - und damit das Volk im Hintergrund - zugunsten der Fokussierung auf die Machtspiele im Inneren gänzlich außen vorlässt. Dass Die Konkubine trotz der grundsätzlich ruhigen Erzählung dabei eine gerechtfertigte Freigabe ab 16 Jahren erhalten hat, das liegt neben den für westliche Verhältnisse ungewohnt expliziten Erotikszenen vor allem an der ein oder anderen Gewaltspitze, die zwar meist nur angedeutet werden, durch ihre erbarmungslose Härte aber dennoch wie ein tiefer Schlag in die Magengrube wirken. 

 

Bildergalerie von Die Konkubine (6 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Neben seinem Inhalt lebt Die Konkubine auch von der visuellen Gestaltung, und genau in diesem Bereich hinterlässt die Blu-ray einen hervorragenden Gesamteindruck. Das Bild ist stets passend fokussiert, und setzt in wichtigen Bereichen durch gezielte Schärfeverteilung, Kontrastierung sowie Ausleuchtung klare Akzente. Die Darstellung ist dabei nicht nur absolut HD-würdig, sondern durchwegs absolut ansprechend. Ebenso überzeugend ist die Tonspur ausgefallen, die zwar überwiegend auf die klare, saubere Ausgabe der Dialoge ausgelegt ist, in den richtigen Momenten aber durch fein dosierten Einsatz der umliegenden Boxenbereiche und stimmig eingebundenen Score für eine starke Atmosphäre sorgt. 



Cover & Bilder © capelight pictures OHG


Das Fazit von: MarS

MarS

Die Konkubine erreicht weder im erotischen, noch inhaltlichen Bereich, die Intensität Park Chan-wooks Die Taschendiebin, erweist sich aber dennoch als absolut sehenswertes fiktionales Historiendrama. Die Inszenierung wirkt ebenso authentisch wie glaubwürdig, während sich die Handlung spannend und vielschichtig zeigt und sogar die ein oder andere Überraschung bereithält. Die Konkubine ist bildgewaltiges, erotisches sowie packendes Genrekino, das innerhalb seiner selbstauferlegten Grenzen vor allem starke Frauenfiguren in den Vordergrund stellt, während die männlichen Charaktere hier ganz klar in allen Bereichen das unterlegene Geschlecht darstellen.


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