Die Tribute von Panem - Catching Fire
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BEWERTUNG |
02.04.2014 von Wolf
Mit dem Untertitel Catching Fire kam nun die Verfilmung des zweiten Bandes von Die Tribute von Panem (Hier unser Review) auch fürs Heimkino. Nach dem großen Erfolg des ersten Teils waren die Erwartungen an Schauspieler, Regisseur und alle anderen Mitarbeiter entsprechend hoch. Aber auch die gesteckten Ziele der vorher genannten Personen sind noch ein ganzes Stück gewachsen. Werden die Erwartungen der Fans erfüllt? Ein Blick auf unsere Wertung zeigt es bereits: Ja, sie werden regelrecht übererfüllt ...
Die Tribute von Panem - Catching Fire beginnt mit der Tour der Sieger, an der die beiden Sieger der 74. Hungerspiele von Panem Katniss Everdeen (Jennifer Lawrence) und Peeta Mellark (Josh Hutcherson) zwangsweise teilnehmen müssen. In den Hungerspielen kämpfen jedes Jahr 24 junge Menschen - je ein Junge und ein Mädchen aus den zwölf Distrikten Panems - in einer Arena auf Leben und Tod, bis nur noch ein Sieger existiert. Die letzten Spiele allerdings verliefen anders: Es gab zwei Sieger, eben Katniss und Peeta. Die anschließende obligatorische Tour der Sieger deckt nun innerhalb von zwölf Tagen alle zwölf Distrikte von Panem sowie das Kapitol, die Hauptstadt Panems, ab.
Prinzipiell klingt das erst einmal nach einer netten Rundreise. Unglücklicherweise erhält Katniss vor ihrer Abreise Besuch des Präsidenten Snow (Donald Sutherland), der ihr eröffnet, dass ihr ungewollt subversives Verhalten am Ende der letzten Hungerspiele in anderen Distrikten aufrührisches Verhalten geschürt habe. Die Einwohner Panems sehen Katniss als eine Art Freiheitssymbol an. Der Handel ist klar: Katniss muss Snow und die Bewohner Panems davon überzeugen, dass ihr Handeln einzig und allein in ihrer Liebe zu Peeta begründet lag. Gelingt ihr das nicht, so droht Snow mit der Ermorderung ihrer Familie und Freunde!
Dummerweise hat Katniss kein Händchen für Politik, sodass sie ungewollt in jedem Distrikt ziemlich exakt das Gegenteil von dem erreicht, was sie eigentlich vorhat: Sie schürt den Unmut der Leute und facht somit die rebellische Stimmung im ganzen Land weiter an. Beim krönenden Abschluss der Tour im Palast von Snow wird ihr zu verstehen gegeben, dass sie es nicht geschafft hat, die Massen zu beruhigen. In Angst um ihre Familie und Freunde beginnt Katniss zu planen, in der Wildnis zwischen den Distrikten zu verschwinden. Zur Umsetzung dieses Plans kommt es allerdings nicht mehr. Das Kapitol beginnt damit, Truppen in die Distrikte zu senden und eine härtere Gangart gegenüber der Bevölkerung an den Tag zu legen. Als ihr Freund Gale (Liam Hemsworth) aufgrund von aufrührerischem Verhalten öffentlich ausgepeitscht wird, geht sie dazwischen und steht ab diesem Zeitpunkt praktisch unter Hausarrest.
Da auch diese Maßnahmen nicht gegen die aufkeimende Rebellion fruchten, entschließt sich Snow zu einem weiteren hinterhältigen Schachzug: Da es alle 25 Jahre ein sogenanntes Jubel-Jubiläum bei den Hungerspielen gibt und dieses somit bei den folgenden 75. Hungerspielen der Fall ist, gelten besondere Regeln. Dieses Mal werden die Tribute aus dem Kreis der bisherigen Gewinner gewählt. Die Wahl ist in Distrikt 12 relativ unspektakulär: Katniss ist die einzige Gewinnerin und wird somit automatisch gewählt. Das Los zwischen ihrem Mentor Haymitch (Woody Harrelson) und Peeta fällt letztendlich auf Peeta. Die beiden müssen also wieder in die Arena! Was dort alles passiert, soll an dieser Stelle nicht vorweggenommen werden ...
Die Schauspieler liefern, allen voran die Hauptdarstellerin, hervorragende Arbeit ab. Das ist bei diesem Star-Aufgebot aber auch zu erwarten. Kein einziger Charakter ist nicht glaubwürdig gespielt oder bleibt blass. Besonders hervorzuheben sind die Leistungen von Jennifer Lawrence (Katniss), Donald Sutherland (Präsident Snow), Jena Malone (einen der Tribute), sowie Stanley Tucci (Moderator der Hungerspiele). Das hervorragende Spiel lässt in Kombination mit den tollen Naturaufnahmen und den beeindruckenden Szenen in den Distrikten und insbesondere im Kapitol nie Längen aufkommen. Meisterhaft gelingt es dem Regisseur, sich eng an die Buchvorlage zu halten, sodass für den Nichtleser keine unlogischen Stellen existieren und trotzdem alle wesentlichen Handlungsstränge abgedeckt und darüberhinaus noch eigene Ideen mit eingebracht werden. So wird der Film immer wieder durch Szenen mit Präsident Snow, mal beim Abendessen mit dessen Tochter, mal beim Gespräch mit dem obersten Spielmacher im Kaminzimmer, welche die Handlung durch die Betrachtung beider Seiten vorantreiben, ergänzt.
Man ist zu keinem Zeitpunkt gelangweilt. Ganz im Gegenteil: viele Details, an den richtigen Stellen angewendet, sorgen dafür, dass der Zuschauer emotional immer bei den Charakteren ist. Sei es der - nebenbei bemerkt, absolut geniale - Strip von Johanna im Fahrstuhl nach dem Training, bei dem die anwesenden Herren, Haymitch und Peeta, ihre Blicke nicht abwenden können, während Katniss beschämt an die Decke starrt, oder das Mitleid das aufkommt, wenn die Tribute gekürt werden - Catching Fire vermittelt permanent wechselnde Emotionen.
Weitere Höhepunkte von Catching Fire sind die glaubhaft gestalteten Kulissen und die phantastischen Kostüme, bei denen sich jemand wirklich Gedanken gemacht hat. Zudem tritt nicht nur Katniss im Verlauf der Handlung mit einer Reihe wunderschöner Kleider auf. Dasselbe gilt praktisch auch für alle anderen Charaktere, die eine größere Rolle spielen. Das verleiht dem Film an sich eine große Glaubwürdigkeit. Alles in allem schafft es Catching Fire damit, den Ansprüchen aller gerecht zu werden und noch ein bisschen besser zu sein, als der erste Teil.
Zu einem überragenden Film gehört auch eine referenztaugliche Qualität und die wird seitens Studiocanal abgeliefert. Die Kostüme fallen nicht nur aufgrund ihrer Vielfalt auf, sondern auch wegen den bunten und grellen Farben, die durch die Blu-ray verdammt gut rüberkommen. Ebenso verhält es sich mit dem Schwarzwert, den Details und dem Kontrast. Ein Bildrauschen gibt es nicht, sodass man durchaus von Referenz in Sachen Blu-ray sprechen kann. Ebenso verhält es sich beim Ton. Die Stimmen wurde klar getrennt und kommen sehr deutlich aus den Lautsprechern. Effekte gibt es reichlich und auch der Bass hat zu tun. Für Fans kommt die sogenannte Fan-Edition daher, die nicht nur zahlreiche Extras mit sich bringt, sondern auch mit einem Poster und einem ausführlichen Booklet. Cover & Bilder © Studiocanal GmbH Das Fazit von: Wolf
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