Glorious
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BEWERTUNG |
22.03.2023 von MarS2022 war offensichtlich das Jahr der "beengten Toilettenfilme". Nach der Thrillerkomödie Ach du Scheiße! des deutschen Filmemachers Lukas Rinker ist es in Rebekah McKendrys Science-Fiction Horrorkomödie Glorious nun Ryan Kwanten, der am nicht ganz so stillen Örtchen festsitzt, und es mit einem mächtigen Gegenspieler zu tun bekommt. Pierrot Le Fou veröffentlicht den Film nun im limitierten Mediabook als #30 ihrer Uncut-Reihe...
Inhalt
Wes (Ryan Kwanten) ist komplett am Ende. Nach der Trennung von seiner Freundin Brenda (Sylvia Grace Crim) ist ihm nur ein Teddybär geblieben - und eine Menge Herzschmerz. Völlig am Boden und mit seinen Habseeligkeiten auf der Rückbank seines Autos fährt Wes deshalb ziellos durchs Land, bis er an einem abgelegenen Rastplatz Halt macht, um sich sinnlos zu betrinken und alle Erinnerungen an Brenda zu verbrennen. Am nächsten Morgen treibt ihn sein Kater auf die Toilette, doch noch bevor Wes merkt, wie ihm geschieht, ist er in dem verdreckten Raum eingeschlossen. Allerdings ist er dort nicht allein, denn eine mysteriöse Stimme (im Original: J.K. Simmons) aus der Nebenkabine richtet plötzlich ihr Wort an Wes, und behauptet, ein Wesen aus grauer Vorzeit zu sein...
Wenn H.P. Lovecraft eine Geschichte geschrieben hätte, deren Handlung auf einer Raststätten-Toilette spielt, es wäre zweifelsohne die von Glorious geworden. Ein minimalistisches Setting, in dem sich mit kurzen Ausnahmen lediglich zwei Figuren befinden, wovon eine bis ins Finale lediglich als Stimme zu hören ist. Die Erzählung gespickt mit humoristischen Spitzen, ebenso wie mit einem stetig steigenden Ekel- und Gore-Faktor. Das Ganze schließlich immer wieder in grelle Neonfarben getaucht und von widerlichen Tentakeln und tropfendem Schleim durchzogen (Die Farbe aus dem All lässt grüßen). Mehr muss man über Glorious eigentlich nicht wissen, um zu erkennen, wo Rebekah McKendry ihre Inspiration gefunden hat. Natürlich wirkt dementsprechend auch in Glorious alles sehr bizarr, die metaphysische Ebene wird aufs Äußerste ausgereizt, und selbstredend tritt die abgefahrene Handlung jegliche Logik beziehungsweise jedes normale Filmverständnis beherzt mit Füßen. Eben dies macht aber gerade den Reiz des Ganzen aus, und nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise ins Skurrile, ein schräges Abenteuer irgendwo zwischen Wahnsinn und Philosophie, eine Selbstfindungstour durch Dreck und Exkremente. Und dennoch gelingt es McKendry ganz nebenbei auch noch, einige Überraschungen sowie eine unerwartete finale Wendung zu präsentieren, die das gesamte Geschehen auf den Kopf stellen oder in eine völlig neue Richtung lenken. Ein kreatives Kammerspiel, das ebenso seltsam wie unbestreitbar unterhaltsam ist.
Details der Blu-ray
Trotz stellenweise ausgeprägtem, vor allem auf farblicher Ebene extremen Stilmitteleinsatz erweist sich das Bild der Blu-ray als durchwegs knackig scharf, detailreich und mangelfrei. Der Kontrast ist kräftig sowie sehr ausgewogen eingestellt, der Schwarzwert bewegt sich auf hervorragendem Niveau. Einen gleichermaßen hochwertigen Eindruck hinterlässt die Tonspur, die sowohl an Dynamik sowie an Kraft keine Wünsche offenlässt. Eine saubere, klare Dialogwiedergabe sowie die harmonische Effektverteilung und differenzierte Signalgebung runden das insgesamt positive Gesamtbild der Blu-ray ab.
Details des Mediabooks
Pierrot Le Fou veröffentlicht Glorious im auf 2.500 Stück limitierten und auf dem Backcover serialisierten Mediabook. Während das Cover ein Szenenbild in grellen Pinktönen sowie den Titelschriftzug zeigt, ist die Rückseite im gleichen Stil gehalten, jedoch mit den üblichen Infos und Details zum Inhalt bedruckt. Der Innendruck des Mediabooks ist sehr schlicht, und zeigt lediglich eine mit Blut bespritzte Wand in trübem Grauton, wogegen die beiden Discs jeweils einen passenden Blick durch ein Gloryhole gewähren. Das 24-seitige Booklet, entstanden in Zusammenarbeit mit dem Deadline Magazin, liefert zahlreiche Hintergrundinformationen zur Produktion sowie ein Interview mit der Regisseurin Rebekah McKendry. Zusätzlich beinhaltet das Mediabook ein Poster, dessen Motiv sich an der Toilettenwand im Film orientiert. Cover & Bilder © Neue Pierrot le Fou / Produktfotos: www.sofahelden.de Das Fazit von: MarS
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