Halo - Die komplette erste Staffel
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BEWERTUNG |
03.01.2023 von MarSFast 10 Jahre lang wurde sie immer wieder verschoben, doch nun ist es endlich so weit: Halo bekommt seine erste nicht animierte Serie (auch wenn Halo: Nightfall ursprünglich als fünfteilige Mini-Serie geplant war). Doch hat sich das Warten auch tatsächlich gelohnt...?
Inhalt
Während sich das Universum im Krieg mit der Covenant-Allianz befindet, einem Zusammenschluss von Außerirdischen, haben sich Jin Ha (Jeong-hwan Kong) und seine Tochter Kwan (Yerin Ha) einer Rebellion verschrieben, um ihren Heimatplaneten Madrigal von der Herrschaft des United Nations Space Command - kurz UNSC - zu befreien. Als Madrigal jedoch vom Covenant angegriffen wird, bekommen die Rebellen ausgerechnet Unterstützung durch die Spartan-Einheit unter der Führung von Master Chief Petty Officer John-117 (Pablo Schreiber), einer Spezialeinheit des UNSC. Nachdem die Spartans den Angriff, den nur Kwan überlebt hat, zerschlagen konnten, entdeckt der Master Chief in einer Höhle ein mysteriöses Artefakt, das offensichtlich eine Verbindung zu seinem Unterbewusstsein aufbauen kann, und welches über unerklärliche Kräfte verfügt. Während der Master Chief das Artefakt seiner Vorgesetzten Dr. Halsey (Natascha McElhone) übergibt, wird er immer häufiger von Erinnerungen an seine Kindheit heimgesucht, die er längst vergessen geglaubt hatte. In welchem Zusammenhang stehen diese Erinnerungen mit dem Spartan-Programm? Wieso haben es auch die Krieger der Covenant-Allianz auf das Artefakt abgesehen? Und wieso ist er der Einzige, auf den das Artefakt zu reagieren scheint? Während der Master Chief zunehmend von Fragen zu seiner Vergangenheit gequält wird, stellt sich heraus, dass es noch ein weiteres, noch größeres Artefakt geben muss, und auch das Covenant im Besitz eines sogenannten "Gesegneten" ist, der diese Artefakte nutzen kann. Noch bevor ihr Vorzeige-Spartan den Antworten näherkommt, und damit womöglich sogar ihre gesamte Arbeit in Gefahr bringt, entscheidet sich Dr. Halsey dazu, ihn durch den Einsatz ihrer experimentellen KI "Cortana" (Jen Taylor) unter Beobachtung zu stellen, und bei Bedarf in Stasis zu versetzen. Der Master Chief allerdings denkt gar nicht daran, die Vergangenheit ruhen zu lassen, und wendet sich zunehmend von den Befehlen des UNSC ab...
Die Serienadaption einer so bekannten und beliebten Spielereihe wie Halo stellt zweifellos eine Herausforderung dar, noch dazu wo in der Vergangenheit bereits mehrfach versucht wurde, den Spielen im Filmformat gerecht zu werden - mit gemischtem Erfolg. Noch schwerer macht man es sich, wenn man sich für eine komplett eigenständige, von der Spielereihe unabhängige Geschichte entscheidet, und das gesamte Universum nach eigenem Ermessen überarbeitet. Zumindest für die Fans der Spielereihe dürften sich dadurch so manche Probleme ergeben, auch wenn Halo die erste Staffel durchaus dazu nutzt, sowohl eine Menge Fanservice in Form von bekannten Elementen zu liefern wie auch die Handlung zumindest auf Basis der Spiele aufzubauen. Nur dass die Serie einige der in den Spielen nur angedeuteten Aspekte weiterspinnt, während das bereits etablierte und durchaus komplexe Halo-Universum - Spielen, Filmen und Büchern sei Dank - andererseits unbeachtet bleibt. Eine neue Erfahrung also sowohl für Fans wie auch Neulinge. Aber auch eine, die nach einem zugegeben etwas holprigen Start durchaus gelungen umgesetzt wurde, und deren Geschichte ebenso spannend wie fesselnd erzählt wird. Gerade das UNSC kommt hier nicht allzu gut weg, und offenbart zahlreiche Schattenseiten, die einen kritischen Blick auf Militärherrschaft und militärische Machtstrukturen werfen, während im Verlauf der Serie immer wieder auch moralische und ethische Grundsatzfragen aufgegriffen werden. Unterdessen beschäftigt sich ein weiterer Handlungsstrang mit einer Rebellion gegen das UNSC, die ebenfalls von einigen unerwarteten Wendungen geprägt ist und schließlich auch einen harmonischen Zusammenhang zur Hauptgeschichte offenbart. In diesem Bezug ist die Erzählung damit zwar nicht allzu innovativ, setzt das gewählte Konzept aber ebenso gelungen wie unterhaltsam um. Halo legt dabei viel Wert auf die Ausarbeitung einer vielschichtigen Handlung und charakterlichen Tiefgang bei den Figuren, wobei an mancher Stelle etwas zu stark auf Klischees und übertrieben Emotionales gesetzt wurde. Zudem sind die Actionsequenzen deutlich seltener, als man sich diese vielleicht gewünscht hätte. Wenn es jedoch zur Sache geht, dann tut es das nicht nur unterhaltsam, sondern regelrecht spektakulär, wobei man sich im Verlauf nicht nur an zahlreichen bekannten Waffen, Rüstungen, Fahrzeugen und sogar aus der Ego-Perspektive gefilmten Sequenzen samt passenden Soundeffekten erfreuen kann, sondern auch am unerwartet knackigen Gewaltgrad, der alles andere als zurückhaltend ausfällt. Etwas zweischneidig sind dagegen die CGI-Effekte ausgefallen - und von denen gibt es wirklich eine Menge. Während man in einem Moment aus dem Staunen kaum herauskommt, und von den beeindruckenden Aufnahmen in den Bann gezogen wird, wirken andere Szenen und vereinzelte Animationen dann doch etwas zu künstlich, wodurch an mancher Stelle ein wenig von der ansonsten sehr stimmigen Atmosphäre verloren geht.
Details der Blu-ray
Technisch liefern die Blu-rays insgesamt überzeugende Werte, zeigen aber gelegentlich auch unnötige Schwächen. So ist das Bild der Blu-ray beispielsweise sehr scharf, detailreich und von einem kräftigen Kontrastverhältnis sowie einer satten Farbdarstellung dominiert, zeigt andererseits an einigen Stellen aber auch deutlich ausgeprägtes Banding. Die unzähligen CGI-Effekte fügen sich zudem nicht an jeder Stelle harmonisch ins Bild ein, sondern sind immer wieder auch als solche zu erkennen. Ähnlich zweischneidig wirkt die Tonspur, die in der deutschen Synchronfassung lediglich in einer Dolby Digital 5.1 Abmischung vorliegt. Hier wirken die klar und sauber wiedergegebenen Dialoge im direkten Vergleich zum übrigen Sounddesign etwas dominant, wogegen es in den Actionsequenzen ein wenig an Dynamik und Druck mangelt. Gerade in den spektakulären Kampfszenen wäre hier akustisch deutlich mehr drin gewesen.
Episodenguide
Cover & Bilder © Halo © Microsoft Corporation. All Rights Reserved. Das Fazit von: MarS
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