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The Vanishing of Ethan Carter

Entwicklerstudio: The Astronauts
Genre: Adventure
Art: Downloadtitel
Erscheinungsdatum: 25.09.2014
USK 16

The Vanishing of Ethan Carter   23.10.2014 von Assimilator

Mit The Vanishing of Ethan Carter veröffentlichte das bisher unbekannte Studio „The Astronauts” ein Indie-Spiel, welches bereits im Vorfeld viele Lorbeeren einsammeln konnte. Doch wird es seinem Ruf tatsächlich gerecht?

 

Achtung: The Vanishing of Ethan Carter ist ein Spiel, was seine spielerische Tiefe sehr stark mit der Handlung verwebt. Jeder, der das Spiel unvoreingenommen genießen möchte, sollte daher den kommenden Absatz überspringen!

 

Mein Name ist Paul Prospero, ich bin Detektiv und habe übernatürliche Fähigkeiten, welche mich dabei unterstützen Mordfälle aufzuklären oder vermisste Personen zu finden. Vor kurzem habe ich einen Brief erhalten von einem Jungen namens Ethan Carter. Ethan lebt mit seiner Familie in Red Creek Valley. Bereits kurz nach der Ankunft stelle ich fest, dass hier etwas nicht stimmt. Als ich eine Brücke passiere, stoße ich auf eine Lokomotive mit Blutspuren am vorderen Teil, wobei hier eine Kurbel zu fehlen scheint. Mit meinen Fähigkeiten kann ich besagte Kurbel schnell finden, ich sehe sie in einer Vision an einem Strand liegen. Ich folge den Gleisen und finde Seile, welche durch geschnitten wurden. Einige Meter weiter liegen abgetrennte Beine. Eine Blutspur führt von den Gliedmaßen weg einen Pfad entlang. Hier finde ich die Leiche eines jungen Mannes, welcher erschlagen wurde. Mit meinen Fähigkeiten versuche ich den Mord aufzuklären und zu sehen wer der Täter ist, jedoch fehlen noch weitere Hinweise. Also schaue ich mich weiter um und finde einen Steinhaufen, in welchem offensichtlich einer fehlt. Zugleich finde ich einen Stein mit Blutspuren, welcher anscheinend in den Wald geworfen wurde. Dieser passt perfekt in den Steinhaufen. Ein erneuter Versuch, den Mord mit meinen Fähigkeiten aufzuklären zeigt mir, dass immer noch ein Hinweis fehlt. Also folge ich dem Pfad entlang der Leiche. In einiger Entfernung kann ich einen großen See erkennen. Dort angelangt stelle ich fest, dass das Ufer genauso wie in meiner Vision aussieht und tatsächlich finde ich nach einer kurzen Suche die fehlende Kurbel. Zurück an der Lokomotive benutze ich sie, um so den Motor zu starten. Nun fahre ich rückwärts zu der Stelle, wo die Beine des jungen Mannes liegen. Plötzlich färbt sich meine Sicht bläulich, ich befinde mich in der Welt meiner Vision. Doch was genau ist hier tatsächlich passiert? Ich schaue mir Standbilder des Geschehens an und versuche sie zu ordnen. So ergibt sich für mich Schritt für Schritt ein Bild des Grauens. Ein Junge ist an die Gleise gefesselt während ein Teenager zu ihm hinab blickt. Ein älterer Mann nimmt den großen Stein vom Haufen und schlägt den Teenager bewusstlos. Gleichzeitig kann sich der Junge von seinen Fesseln befreien. Plötzlich kommt ein Zug angefahren, welcher von einem alten Mann gesteuert wird und dem Teenager die Beine abtrennt. Dieser schleppt sich mit letzten Kräften zu einem Pfad, wo der alte Mann den Teenager mit einer Kurbel erschlägt.

 

„Dieses Spiel ist eine narrative Erfahrung, die dich nicht an der Hand nimmt". Diese Warnung zu Beginn des Spiels ist gleichzeitig auch ein Hinweis darauf, dass es keinerlei Hinweise oder Tipps im Spiel geben wird. The Vanishing of Ethan Carter ist ein Spiel, was seine Stärken in der Erzählweise hat – Menüs, Karten oder Hinweise wären daher fehl am Platz. Hinzu kommen große Freiheiten beim Erkunden der virtuellen Welt.

 

Als Motor wird die Unreal 3 Engine genutzt, welche auch nach sieben Jahren immer noch unglaublich gut aussieht. Die Licht- und Schatteneffekte im Spiel sind atemberaubend, man kommt aus dem Staunen einfach nicht mehr heraus. Mehrfach habe ich mich dabei ertappt, einfach nur den schönsten Punkt für einen Screenshot zu suchen. Die dabei entstandenen Aufnahmen könnt Ihr in der Bildergalerie betrachten. Hinzu kommt, dass ich The Vanishing of Ethan Carter auf meinem bereits etwas betagten System trotzdem ohne Probleme auf höchster Auflösung spielen kann. Zusätzlich gibt es einen Soundtrack, welcher jeweils perfekt zur Situation passt. Diese Kombination zusammen mit einer guten Story ergibt eine Mischung, welche einen sofort aufsaugt und so schnell nicht mehr los lässt. Die Steuerung des Charakters erfolgt PC-typisch via Maus und Tastatur, wobei aber auch ein Controller angeschlossen werden kann.

 

Bildergalerie von The Vanishing of Ethan Carter (18 Bilder)

Jedoch ist nicht alles Gold, was glänzt. So hat auch The Vanishing of Ethan Carter seine Fehler. Das Fehlen von Hinweisen macht das Lösen der Rätsel manchmal etwas schwierig, weil man nicht weiß, was alles benötigt wird. Hinzu kommt, dass in den großen Arealen keinerlei Anhaltspunkte bezüglich der nächsten Rätsel existieren. So kann es durchaus vorkommen, dass man an einem Element der Geschichte vorbei läuft, ohne dies zu merken. Hinzu kommt eine relativ kurze Spieldauer, und trotzdem kann The Vanishing of Ethan Carter auf großer Linie überzeugen. 


Das Fazit von: Assimilator

Assimilator

Als ich das erste Mal von The Vanishing of Ethan Carter gehört habe, war ich ein wenig skeptisch, ob mich das Spiel tatsächlich überzeugen kann. Als ich es startete, wich jedoch die Skepsis ganz schnell großer Begeisterung. Allein die Grafik und der Sound des Spiel sind den Preis vollkommen wert. Hinzu kommt eine erzählerische Tiefe, welche ich lange Zeit nicht mehr in einem Spiel hatte. Die letzten beiden Games, welche mich so gefesselt haben, waren Dear Ester und Stanley Parable. Viele Blockbuster-Titel haben leider nicht den Mut, eine Story in diesem Maße zu erzählen. Dies ist sehr schade, weil in meinen Augen neben dem Geballer eines Call of Duty und Battlefield, die Möglichkeiten eines Minecraft oder der Geschwindigkeit eines Need for Speed solche Spiele sehr wichtig machen. Natürlich ist The Vanishing of Ethan Carter nicht perfekt, trotzdem ist es eine tolle Geschichte rund um Ethan und Detektiv Prospero.


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positiv negativ
  • Atemberaubende Grafik
  • Freie Welt
  • Tolle Erzählung
  • Sehr gute Atmosphäre
  • Keinerlei Tipps oder Hinweise
  • Kein Questlog o.ä.
  • Kurze Spielzeit (nur ca. 3 Stunden)





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