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Batman: Arkham Origins
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BEWERTUNG |
03.01.2014 von GloansBunnyEin schwarzer Spandex-Anzug, eine Gesichtsmaske mit Fledermausohren und eine dunkle, maskuline Stimme ... Wer jetzt an nichts anderes als Batman denkt, liegt goldrichtig. Mit Batman: Arkham Origins geht die Flattermann-Spielserie in die nächste Runde. Ist das Spiel cool wie Mr. Freeze oder kratzbürstig wie Catwoman? GloansBunny schwingt sich ins DC-Universum ...
Jede Geschichte hat irgendwo ihren Anfang. Es gibt schöne Geschichten mit Happy End, es gibt
Ich kenne keine Furcht. Ich kenne keinen Schmerz. Ich kenne keine Gnade. Ich bin Batman ...
Steuerung und Sound: Da brat' mir doch einer 'ne Fledermaus ...
Die Warner Brothers aus Montreal zollen ihren Vorentwicklern Rocksteady Tribut und bleiben deren Steuerungskonzept treu. Gewohnt flüssig und präzise lässt sich der dunkle Ritter sowohl zu Lande als auch in der Luft an die gewünschte Stelle dirigieren. Nur selten scheitert die Fledermaus an zu hohen Hindernissen, die aber weniger der Steuerung als dem Leveldesign zuzuschreiben sind. Die dynamischen Kämpfe gestalten sich wieder wie in den Vorgängertiteln als herrlich agile und schlagkräftige Tritt-, Schlag-, Kombo- und Gadgetkombination mit gelegentlich frustrierender Kameraführung. Auch Spezialfertigkeiten, Detektivmodus und Interaktionsmöglichkeiten findet man auf dem durchdachten Controllerlayout wieder und mit ihnen den Spaß an Actiongames. Das ist eine reife Leistung WB Games Montreal – never touch a running system!
Das heimliche Herzstück der Batman-Spiele ist und bleibt die Soundkulisse. Neben treibenden Rocktiteln und wummernden Bässen überzeugt der orchestrale Soundtrack von Batman: Arkham Origins vor allem auch mit den ruhigeren, melancholischen Stücken. Die ausgezeichneten, motivierten Synchronsprecher schaffen eine enorm mitreißende und authentische Atmosphäre und werden durch die präzise gesetzten, glasklaren Soundeffekte gekonnt in Szene gesetzt. Gerade Mark Hamill, der den Joker im englischen Originalton spricht, und David Nathan, der dem deutschen Batman seine Stimme leiht, stechen enorm positiv hervor. Akustisch cineastischer ist nur der filmische Bruder The Dark Knight Rises.
Grafik, Gameplay und Umfang: Das ist ein Superheld, ein prügelnder, investigativer Superheld ...
Die Ära der XBox 360 und der PlayStation 3 neigt sich dem Ende zu, doch dass die Konsolen noch nicht zum alten Eisen gehören, beweist Batman: Arkham Origins. Das düstere, karge Setting des Stadtteils Arkham glänzt mit architektonisch eindrucksvollen Kulissen und ist zudem etwa doppelt so groß wie die bespielbare Fläche von Batman: Arkham City. Grandiose Lichteffekte, tolle Weitsicht und bildschöne Animationen arbeiten Hand in Hand mit den detaillierten, aber etwas unscharfen Umgebungstexturen. Das Mimikspiel der Figuren ist gerade in den tollen Zwischensequenzen realistisch in Szene gesetzt, kann aber leider nur selten mit abgestimmter Lippensynchronität zur deutschen Sprachausgabe punkten. Optisch merkt man dem riesigen Open-World-Arkham kaum an, dass hier noch die veraltete Unreal 3-Engine die Fäden zieht. Der werte Herr Batman ist hübsch anzusehen!
Die Story von Batman: Arkham Origins ist das Prequel zu den Vorgängertiteln Batman: Arkham Asylum und Batman: Arkham City. Der Dunkle Ritter ist noch jung, ungestüm und wenig tolerant. In einer verhängnisvollen Weihnachtsnacht, Jahre vor den Ereignissen in Arkham Asylum,
Doch Batman wäre nicht Batman, wenn es nicht auch ein wenig Action neben den ganzen Gefühlsduseleien gäbe. Wobei "ein wenig" etwas untertrieben ist, denn wie auch seine Vorgänger lebt Arkham Origins von rasanten Kämpfen, halsbrecherischer Flugakrobatik und zahlreichen Rätseleinlagen. Gelegentliche Stealth-Passagen sorgen für kleinere Verschnaufpausen und verleihen mit für die Riesenfledermaus typischen Manövern wie das kopfüber vom Fenstersims baumelnde Aufhängen von Gegnern das typische Bats-Feeling.
Batman darf sich in riesigen Arkham frei bewegen. Wenn er nicht gerade in seiner als Basis dienenden Bat-Höhle hitzige Diskussionen mit Alfred führt oder an neuen Gadgets bastelt, gleitet der dunkle Ritter wieder geschmeidig und agil durch die (leider viel zu leblosen) Straßenschluchten oder hangelt sich mit Hilfe der Seilkanone von Dach zu Dach. Das Areal ist riesig und wird von deutlich höheren Gebäuden dominiert. Diese bieten zwar einerseits zahllose Ansatzpunkte für die hilfreichen Seile, andererseits dämpfen sie gelegentlich den Spielfluss. Nur allzu leicht verliert man durch die baulich eingeschränkte Rundumsicht die Orientierung oder bleibt mitten im Flug an zu hohen Simsen hängen. Dank freispielbarer Schnellreisepunkte entfallen aber endlich langwierige Fußmärsche und Flattereien. Ein Fortschritt, der für Entlastung der geschundenen Spielerdaumen sorgt.
Auch das weitere Gameplay baut auf Altbewährtem auf. Die Kämpfe gegen zumeist in Gruppen auftretende zwielichtige Gestalten, Verbrecher und Straßenräuber fühlen sich gewohnt flüssig und geschmeidig an und wurden in ihrer Schwierigkeit etwas knackiger gestaltet. Angriffs-, Konter- und Blockmanöver erfordern nun ein genaueres Timing und mehr taktisches Denken als
Ebenso wie die Kämpfe bringen auch die zahlreichen kleinen, erzählerisch starken Nebenquests Erfahrungspunkte, die der dunkle Ritter wiederum in neue Gadgets investieren darf. Einfache Such- und Geschicklichkeitsaufgaben im Riddler-Datenpakete-Look ersetzen hierbei die prinzipiell ähnlichen Riddler-Umgebungsscan-Missionen der Vorgänger, womit leider ein gutes Maß an Adventurefeeling verloren geht. Die in der ganzen Spielwelt verteilten Nebenmissionen mit bekannten Charakteren bieten kaum etwas Neues, sorgen aber für viele Aha-Momente und storytechnischen Tiefgang. Lediglich die optionalen Mordfall-Quests bringen Erfrischung ins zwar unterhaltsame, aber doch irgendwie altbekannte Gameplay. Hier darf Batman Verbrechen rekonstruieren, indem er die Szenerie scannt und Geschehnisse wie in einer Filmszene vor- und zurückspulen kann, um Beweise zu sammeln und schlussendlich den Fall zu lösen.
Neben dem Storymodus befindet sich wieder der Herausforderungsmodus für alle Highscore-Jäger mit auf der Disk, bei dem zig Gegnerwellen auf diversen Maps verprügelt werden wollen. Zusatzmissionen mit spielbaren Charakteren wie etwa Catwoman entfallen kommentarlos und wurden durch einen brandneuen Multiplayer-Modus ersetzt. Diesem mangelt es allerdings an Umfang und Abwechslung. Acht Spieler treten in Teams auf lediglich vier Maps gegeneinander an. Hierbei bekämpfen sich zwei aus jeweils drei Gangstern bestehenden Teams gegenseitig mit Fäusten, Tritten und erstmals auch Feuerwaffen, während das dritte Team, gebildet von Batman und Robin, auf leisen Sohlen auf Verbrecherjagd gehen. Das Prinzip an sich ist durchaus kurzweilig, gerade wenn die Spieler immer wieder ihre Verbrecher gegen Superschurken wie Bane und Co. austauschen können. Doch nur mit weiteren Maps kann dieser einzige Multiplayermodus wohl langfristig an den Bildschirm fesseln. Kleines Trostpflaster: Erkämpfte Erfahrungspunkte dürfen wieder in Gadgets und Inventargegenstände investiert werden.
Batman: Arkham Origins ist genau das, was es mit seinem coolen Cover verspricht: ein reinrassiges, kurzweiliges Batman-Prequel. Trotz weniger Neuerungen macht das Spielprinzip mit seiner düsteren Aufmachung noch immer enorm viel Spaß und bietet zudem ganz viel Tiefgang in der Charakterentwicklung. Fans werden sich freuen und Genreliebhaber werden sich sofort im Arkham City der Warner Bros. Games wohlfühlen. Das Fazit von: GloansBunny
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