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Candyman
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BEWERTUNG |
12.06.2016 von Mario von CzapiewskiKennt ihr den Candyman? Obwohl diese Filmreihe fest in den neunziger Jahren verankert ist und mit dem ersten Teil im Jahre 1992 ihren Einstand feierte, folgt sie geistig noch den achtziger Jahren, der Hochzeit des Horrors.
Helen (Virginia Madsen) befindet sich mitten in ihrer Doktorarbeit zum Thema „Urbane Legenden“ und erforscht die Legende des berüchtigten Candyman (Tony Todd). Als jedoch eine Mordserie die Ghettos ihres Wohnortes erschüttert, wird sie mehr und mehr zur Detektivin, welche sich immer weiter in ein Horrorszenario hineingräbt…
Neue Horrorikonen zu etablieren war bis Ende der achtziger Jahre kein sonderlich schwieriges Unterfangen. Von Frankenstein’s Monster über den Wolfman bis hin zu Michael Myers und Freddy Krüger entstanden unzählige Charaktere. Heutzutage haben es neue Horrorfiguren schwer, und blickt man zurück, würden viele sicher Ghostface (aus der Scream-Reihe) als eine der letzten neuen ikonischen Horrorfiguren der frühen Geschichte bezeichnen. Doch zu oft fällt ein Charakter unter den Teppich – der Candyman.
Candyman verfolgt klassische Erzählmuster der achtziger Jahre und bietet einen Mix aus Thriller und übernatürlichem Slasher. Grundlage ist eine abgewandelte Version der Bloody-Mary-Legende – stellt man sich vor einen Spiegel und sagt fünfmal das Wort Candyman, kommt dieser, um einen mit seiner Harkenhand zu holen. Tatsächlich baut der ganze Film auch diesen Mythos immer weiter auf und schafft sich so sehr geschickt einen Horrorcharakter, der auch noch heute Horrorfans ein Begriff ist.
So bietet der Film klassische Jump Scares wie auch traditionellen Suspense. Das Setting hingegen verfrachten die old-schoolige Horrorgeschichte in ein amerikanisches Ghetto und addiert eine besonders starke sozial-kritische Komponente zur Geschichte. Damit wirkt Candyman deutlich erwachsener als die zahlreichen Horrorvorläufer, die sich meistens eher an ein jugendlicheres Publikum richteten.
Gewalttechnisch geht es an manchen Stellen ebenfalls zur Sache, wenngleich es nie zu sehr ausufert. Tatsächlich lebt Candyman von einer interessanten Geschichte, die zwar oberflächlich Neues bestreitet, jedoch grundlegend Muster klassischer Slasherfilme aufgreift und neuartig auskleidet.
Das Fazit von: Mario von Czapiewski
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