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Dark Souls 2

Publisher: Namco Bandai
Entwicklerstudio: From Software
Genre: Abenteuer / Rollenspiel
Sub-Genre: Action-Rollenspiel
Art: Fullprice
Erscheinungsdatum: 14.03.2014
USK 16

Dark Souls 2   25.03.2014 von Xthonios

2011 erschien Dark Souls erstmals auch auf der Xbox 360. Der Demon's Souls Nachfolger präsentierte sich in völliger Bescheidenheit mit der klaren Ansage, dass der verwöhnte Xbox-Spieler hier weder eine helfende Hand noch ein leichtes Spiel erwarten darf. Und Dark Souls hielt sein Versprechen und sorgte für zahlreiche zerstörte Controller, Wutanfälle und Verzweiflungstränen. Drei Jahre später betritt nun Dark Souls 2 die Bühne und wirbt mit dem Versprechen, dass es ein würdiger Nachfolger wird. Mit Beruhigungstabletten ausgestattet wollen wir das herausfinden ...

 

Vorab eine Warnung! Dieser Test ist nichts für schwache Nerven und Casual Player. Dark Souls 2 macht keinen Spaß. Es wird Euch klarmachen, dass Ihr nur ein kleiner jämmerlicher Haufen seid, den die Computergegner mit Leichtigkeit solange auf die Nuss hauen, bis Ihr weinend Eure Mutti ruft und sie Euch doch lieber Diablo 3 oder Hello Kitty zum Spielen gibt.

 

Zur Story gibt es nicht viel zu sagen. Bereits im ersten Teil haben wir erfahren, dass ein roter Faden und eine ausgiebige Geschichte den Spieler nur zu zielstrebig das Spiel abschließen lässt. Ihr beginnt Euer Dasein als ein Untoter, auf dem ein Fluch liegt. Nach einem tiefen Sturz in das Nichts, einem kurzen Gespräch mit einigen alten Damen, findet Ihr Euch schließlich in dem kleinen Dorf Majula im Königreich Drangleic wieder. Wie auch im ersten Teil werdet Ihr kaum aufgeklärt, fortan besteht Eure Aufgabe darin, Seelen zu sammeln, um so womöglich den Fluch zu brechen. Wer mehr erwartet hat Pech gehabt.

 

Während des kurzen anfänglichen Gespräches habt Ihr die Möglichkeit, Euren Charakter zu erstellen. Neben der Klassenauswahl (Krieger, Ritter, Zauberer etc.) gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Euer Aussehen anzupassen. Danach folgt ein sehr kurzes Tutorial und schon seit Ihr auf Euch allein gestellt. Nach den ersten Minuten wird Euch recht schnell klar werden, dass die meisten Tode in diesem Spiel der Eure sein werden. Jeder, der sich erhofft hat, dass Dark Souls 2 leichter werden wird, bekommt eine extragroße Portion Enttäuschung spendiert. Frei nach dem "Trial-and-Error"-Prinzip sterbt Ihr Euch durch die Ländereien, auf der Suche nach Schätzen, Seelen und dem eigenen Frieden.

 

Die Steuerung hat sich gegenüber dem Vorgänger nicht wirklich geändert. Für Neulinge ist es dringend empfohlen, sich das Handbuch durchzulesen, da nicht erwartet werden sollte, dass einem alles erklärt wird. Insgesamt ist die Steuerung jedoch recht intuitiv und relativ leicht erlernbar, da es hier keine großen Tastenkombinationen gibt. Doch nur wer die Steuerung wie im Schlaf beherrscht wird am Ende auch erfolgreich vorankommen, soviel sei gesagt. Eine Pausentaste findet man allerdings NICHT. Wer also seine Strategie überdenken möchte, läuft entweder weit genug weg, springt in den Tod oder findet ein Leuchtfeuer und kann sich dort ausruhen.

 

Aber es gibt auch diverse Unterschiede gegenüber dem ersten Teil. Bereits zu Beginn kann man nun beliebig zwischen den einzelnen (gefundenen) Leuchtfeuern hin- und herreisen. Auch das Leveln geht einfacher und schneller, zudem findet man recht früh bessere Ausrüstung im Spiel. Im Gegenzug beginnen wir das Spiel jedoch mit viel weniger Estus Flakons (Heiltränke) als noch im ersten Teil. Dem nicht genug, verliert Ihr bei jedem Tod ein wenig Eurer maximalen Energieleiste und das bis zu 50 Prozent des ursprünglichen Wertes. Es ist dann nur mithilfe von bestimmten Artefakten möglich, diese wieder zu erhöhen. Aber auch bei dem Verhalten der Gegner hat sich Einiges geändert. Gerade die einfacheren Feinde haben neue Fähigkeiten erhalten, die uns mächtig auf den Sack gehen können. Sie sprinten auf einen zu, machen Sprungangriffe und stechen mehrmals blitzschnell zu. Eine Änderung gibt es bei den sogenannten Backstab-Angriffen. Während man im ersten Teil um den Gegner rumlaufen konnte und dann während des Angriffes unverwundbar war, bekommt man nun die heransausende Monsterkeule des zweiten Gegners deutlich zu spüren, wenn sich die Gedärme beim Einschlag nach außen bewegen. Aber auch die Heiltränke brauchen eine längere Zeit, um ihre volle Wirkung zu entfalten. Um den Ganzen noch eins draufzugeben, verlieren Waffen nun Haltbarkeit. Es gibt nichts Schöneres, als in einem Bosskampf plötzlich ohne Waffe dazustehen, weil man diese Kleinigkeit unwissentlich ignoriert hat. Amen. Eine weitere Änderung gibt es beim Thema Respawn der Gegner. Während man früher bestimmte Gegner endlos abfarmen konnte, betont FromSoftware, dass nach dem Tod oder dem Ausruhen am Leuchtfeuer einige Gegner respawnen können - aber nicht garantiert. Egal wie man über das Spiel schimpfen mag, es hasst und verflucht, die Kämpfe sind fordernd, schwer, jedoch niemals ungerecht. Man muss sich nur die Zeit nehmen die Angriffsmuster und Bewegungsabläufe genau zu studieren, um dann im richtigen Moment die Schwächen des Gegners auszunutzen.

 

Bildergalerie von Dark Souls 2 (28 Bilder)

Grafisch gesehen bietet uns Dark Souls 2 kaum Neues. Charakter und Gegner sehen aus wie im Vorgänger, es wirkt jedoch alles etwas flüssiger, sodass mehr Dynamik in die Kämpfe und Bewegungen kommen. Optisch aufgehübscht sind vor allem die Hintergründe. Wenn man sich die Zeit nimmt und zur Klippe läuft, auf das Meer schaut und dabei den Sonnenuntergang anschaut, sieht man, dass technisch definitiv mehr möglich wäre, man aber den Fokus bei einem solchen Spiel einfach woanders gesehen hat. Denn wichtig ist vor allem die Stimmung in dem Spiel. Dank einer komplett offenen Spielweise und den quasi unendlichen Strategien um ans Ziel zu kommen, gelingt es dem Spiel trotz ständiger Misserfolge den Spieler zu fesseln. Nicht nur einmal, habe ich vor Wut und Verzweiflung das Spiel schnellstens beendet, bevor mein Controller durch die Luft geflogen wäre. Nur um wenige Stunden später oder am nächsten Tag trotzdem wieder diese Hassliebe weiter zu schüren. Freude durch Schmerz.


Das Fazit von: Xthonios

Xthonios

Dark Souls 2 ist ein Spiel, das in jedem Spieler Wut, Verzweiflung, Frust und Aggressionen wecken wird. Wer glaubt, hier ein gemütliches Spiel zu spielen ist auf dem Holzweg: Dieses Spiel wird kein Zuckerschlecken und schnelle Gamerpunkte darf man hier auch nicht erwarten. Die Änderungen gegenüber dem ersten Teil mögen das Spiel in gewisser Weise einfacher machen, aber dennoch erwartet Euch ein hoher Schwierigkeitsgrad, der nicht auswählbar ist. Storytechnisch ist Dark Souls 2 eher uninteressant, auch grafisch bieten Euch zahlreiche andere Spiele wesentlich mehr. Es sind die kleinen Erfolgsmomente und der Ehrgeiz den verdammten Gegner endlich zu besiegen, die einen Spieler hier fesseln und nicht weglassen, bis entweder der Boss liegt oder der Controller den Kampf gegen die Wand verliert.


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positiv negativ
  • Herausfordernder Schwierigkeitsgrad ...
  • Freie Wahl des Charakters und offene Spielweise ...
  • Bockschwere Bosskämpfe
  • Tolle offene Welt ...
  • Intelligente Gegner
  • Reisen zwischen Leuchtfeuern von Anfang an möglich
  • Handhabung jeder Waffe ist unterschiedlich
  • Flüssige Animationen und Bewegungsabläufe
  • Eindrucksvolle Stimmung fesselt
  • ... der Frustmomente garantiert
  • ... die Neulinge schlichtweg überfordern wird
  • Bockschwere Bosskämpfe
  • ... die manchmal doch eingeschränkt ist.
  • Grafisch eher unspektakulär
  • Gegner farmen nicht mehr endlos möglich
  • Nichts für Gelegenheitsspieler





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