Nachdem die ersten drei Staffeln der britischen Krimiserie Der junge Inspektor Morse in recht kurzen Abständen hintereinander veröffentlicht wurden, mussten die Fans dieses Mal über zwei Jahre auf eine Fortsetzung warten. Nun endlich ist es wieder Zeit, ins Oxford der späten 60er Jahre einzutauchen - als kleine Entschädigung dieses Mal sogar für insgesamt sechs Folgen...

Was bisher geschah:

Der junge Inspektor Morse - Pilot & Staffel 1

Der junge Inspektor Morse - Staffel 2

Der junge Inspektor Morse - Staffel 3

Der junge Inspektor Morse - Staffel 4

Inhalt

Nach seiner erfolgreichen Sergeant-Prüfung steht Endeavour Morse (Shaun Evans) kurz vor einem Wandel. Nicht nur, dass ihm mehr Verantwortung übertragen wird und er nun für den jungen Detective Constable George Fancy (Lewis Peek) verantwortlich ist, sondern auch die Dienststelle der Cowley Police Station befindet sich vor einer möglichen Umstrukturierung. Und auch DI Thirsday (Roger Allam) hegt Zweifel daran, ob er weiterhin als Polizist arbeiten möchte. Doch es bleibt keine Zeit, um über das eigene Privatleben nachzudenken, denn Oxford wird von einer regelrechten Welle des Verbrechens überrollt, in die ein alter Bekannter Thirsdays verwickelt zu sein scheint. Der ist der Polizei schon lange ein Dorn im Auge, konnte sich bislang aber stets gekonnt aus der Affäre ziehen...

Die lange Wartezeit auf die nächste Staffel von Der junge Inspektor Morse hat sich auf jeden Fall gelohnt. Zwar fällt es zu Beginn ein wenig schwer, wieder in die Handlung zu finden, die offensichtliche Neustrukturierung der Erzählung ist diesbezüglich jedoch sehr hilfreich. Wo die Serie bisher viel Zeit in die menschliche Seite der Akteure investierte, werden die persönlichen Belange nun zugunsten eines durchgehenden Handlungsfadens bis weit ans Ende der Handlung hintenangestellt. Der junge Inspektor Morse verzichtet dabei zwar nicht gänzlich auf Nebenhandlungen im direkten Umfeld der Figuren, konzentriert sich aber dennoch stark auf die Kriminalfälle, die durch die erhöhte Besetzung innerhalb der Cowley Police Station meist sogar an mehreren Schauplätzen gleichzeitig vorangetrieben werden. Zudem gibt es nun erstmals einen gesonderten Gegenspieler, dessen Beteiligung, zumindest aber seine Erwähnung, sich wie ein roter Faden durch die Erzählung zieht und dessen mögliche Überführung das treibende Element der Staffel darstellt. Außerdem bleibt die Handlung nun nicht mehr nur auf Oxford beschränkt, sondern dehnt sich auf weitere Städte Englands aus, während die Beteiligung von anderen Dienststellen und sogar Geheimdiensten für zusätzliche Abwechslung und neue Facetten sorgt. Auf diese Weise gelingt es der Serie, einen völlig neuen erzählerischen Touch zu entwickeln, der sowohl dem Spannungsbogen, als auch der Komplexität der Geschichte absolut zuträglich ist. Beides erreicht seinen Höhepunkt in der finalen Episode, in welcher das Geschehen erstmals einen äußerst emotionalen, einschneidenden Schlusspunkt setzt. Trotz allem verarbeitet Der junge Inspektor Morse auch weiterhin ebenso zeitgenössische wie auch zeitlose Themengebiete wie beispielsweise tief verwurzelten Rassismus oder die zunehmende Emanzipation der Frauen, die immer wieder vor harte Herausforderungen gestellt wird. Einen weiteren neuen Aspekt der Serie liefert hingegen der verstärkte Grad an Gewaltmomenten beziehungsweise den etwas expliziteren Aufnahmen von Leichen, vor allem in den ersten beiden Episoden, die der Serie erstmals - und völlig zurecht - eine Freigabe ab 16 Jahren beschert haben und die Verbrechen dadurch noch intensiver wirken lassen.

Bildergalerie von Der junge Inspektor Morse - Staffel 5 (6 Bilder)

Details der DVD

Schärfe und Detailgrad der DVD bewegen sich auf gutem Niveau. Die Farbgestaltung ist leicht entsättigt, aber natürlich, das Kontrastverhältnis ist ausgewogen. Leichtes Filmkorn ist ebenso vorhanden wie marginales Banding, beides wirkt sich aber nur in den wenigen Momenten negativ auf den allgemein schönen Look aus. Die Tonspur liegt erstmals in einer Dolby Digital 5.1 Abmischung vor und erweist sich daher als deutlich dynamischer und räumlicher als bei den Vorgängern. Eine saubere und klare Kanalverteilung sorgt für eine stimmige Wiedergabe. Die Sprachausgabe ist stets verständlich und gut ortbar, kleinere Effekte und Umgebungsgeräusche verteilen sich wo vorhanden angenehm in den Raum.

Episodenguide

• Episode 01 - Muse
• Episode 02 - Kartusche
• Episode 03 - Passagiere
• Episode 04 - Farben
• Episode 05 - Quartet
• Episode 06 - Ikarus

Cover & Bilder © Edel Motion / Jonathan Ford