Da habe ich sie nun also in der Hand, die DVD des Films „Die ChaotenClique“ vom Regisseur Joel Schumacher. Wohl am meisten berühmt (oder berüchtigt?) geworden ist er für die Kinogurke „Batman & Robin“, welche zwar prominent besetzt war, aber ansonsten nicht viel zu bieten hatte. Dass der Mann aber zu mehr fähig ist zeigt sich, wenn man sich sein cineastisches Portfolio genauer ansieht. Da blitzen zwischen kleineren und untergegangenen Produktionen auch Filmperlen wie „8MM“ mit Nicolas Cage, „Nicht auflegen“ mit Colin Farrell und natürlich mein absoluter Lieblingsfilm Schuhmachers: „Number 23“ mit Jim Carrey hervor. Aber mit leichter Familienunterhaltung scheint sich der Gute wohl zu überheben. Beginnen wir einfach von vorne.....
In der vorliegenden US-Kömödie geht es um den jungen Albert (Adam Baldwin), welcher nach Washington zieht, um sich dort den großen Traum zu erfüllen: Er möchte ein eigenes Taxiunternehmen gründen! Als er bei seinem früheren Kumpel Harold (Max Gail) und seiner „liebenswürdigen“ Frau unterkommt, bewirbt er sich sogleich um eine Stelle als Taxifahrer in Harolds Taxifirma. Doch dort angekommen, ist es alles andere als einfach Fuß zu fassen, denn erst mal heißt es eine Taxilizenz zu bekommen. Da die Behördengeschichten in der Regel nicht von heute auf morgen in die Tat umgesetzt werden, bleibt Albert genug Zeit, mit den anderen Fahrern ein paar Runden in ihren Taxis zu drehen, die Bezirke auswendig zu lernen und sich evtl. sogar mit ihnen anzufreunden.
Da wartet auch schon das nächste Problem: Gute Laune stellt sich nur selten ein, denn Harolds Unternehmen steht kurz vor dem Ruin, denn der hinterhältige Bezirksaufseher Mr. Bravo hat es auf die Truppe rund um Samson (Mr. T) und die anderen Fahrer abgesehen. Denn, wie der Titel des Films es so passend umschreibt, handelt es sich hier tatsächlich um eine „Chaoten Clique“.
Buddy und Buzzy sind zwei hirnlose Muskelprotze, Xavier ein notorischer Gigolo, Dell ein Macho und großkotziger Sprücheklopfer und Jerome engt sich immer selbst sehr aufgrund seiner schwarzen Hautfarbe ein. Keine guten Voraussetzungen also für ein teamorientiertes Geschäftsunternehmen. Doch der gute Albert möchte seinen Traum so schnell nicht aufgeben und versucht alles, sich seine Sporen zu verdienen. So gelingt es ihm schon nach kurzer Zeit, seinen Kollegen neuen Teamgeist einzuimpfen, der sich auch schnell überträgt.
Dann überschlagen sich die Ereignisse: Harold findet in einem seiner Taxis eine wertvolle Violine, auf die auch schon ein Finderlohn von 10.000 Dollar ausgeschrieben ist. Harold möchte mit dieser Finanzspritze sein Unternehmen retten, doch der Rest des Clans denkt mal wieder nur an sich, so dass ein riesiger Streit ausbricht. Das nutzt natürlich Harolds Frau für sich und verschwindet mit der Kohle. Damit ist der Traum vom geretten Unternehmen erst mal ausgeträumt. Wäre da nicht Albert, der mit seinem Optimismus, seiner erstandenen Lizenz und seinen selbst gesparten 6.000 Dollar die Sache selbst in die Hand nimmt, neue Uniformen für alle kauft, die Taxis neu lackieren lässt und die Firma renoviert. Von da an wollen natürlich auch die anderen wieder mitmachen und das kleine Unternehmen mausert sich zur richtigen Konkurrenz für die anderen Firmen in der Stadt.
Doch erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Bei einer Routinefahrt mit dem Taxi wird Albert mitsamt seinen Passagieren, zwei Diplomatenkindern, entführt. Die Polizei verdächtigt jedoch Albert selbst des Verbrechens, und so beginnt eine wilde Jagd auf die wirklichen Kidnapper, um Albert zu retten und seine Unschuld zu beweisen. Klar, dass er sich dabei auf seine „Chaoten Clique“ verlassen kann.....
Noch ein Wort zur technischen Ausstattung: Man kommt nach kurzen Warnhinweisen in das simple Hauptmenü des Films, welches den Hauptfilm, Audiooptionen, Kapitelwahl und eine Trailershow zu bieten hat. Das Bild wird in 16:9 präsentiert (anamorph), reißt sich aber altersbedingt kein Bein aus. Man merkt eben doch, dass der Film mittlerweile fast 30 Jahre auf dem Buckel hat. Der komplette Film wirkt unscharf und grieselig, was sich besonders in den dunklen Szenen auf die Augen auswirkt. Kapitel gibt es 13 zur Auswahl und die Tonspuren gibt es in Deutsch und Englisch. Wobei dies ganz klar das größte Manko dieser DVD ist. Wer der englischen Sprache nicht mächtig ist, der muss sehr tolerant sein. Denn während der O-Ton hell und klar verständlich mit einer relativ guten Räumlichkeit überzeugt, schafft es der deutsche nicht mal auf VHS-Niveau. Dumpf, düster, verrauscht, dazu keinerlei Umgebungsgeräusche und stellenweise absolut sinnfreie Synchronisation.
Kommentare[X]