Die geheimen Perversionen der Cleopatra
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BEWERTUNG |
23.11.2020 von Michael RotheDie geheimen Perversionen der Cleopatra ist nun schon ein sehr reißerischer Filmtitel, von dem ich mir pauschal mehr erwartet hätte, als er letztendlich bieten kann. Die Worte Perversion und Passion benutzte de Sade (zumindest laut den Übersetzungen) gern, weshalb ich da recht schnell einen Zusammenhang im Kopf hatte, die eh sehr interessante Persönlichkeit Kleopatra VII. mit de Sade‘schen Zügen ausgeschmückt zu sehen. Darauf ließ auch zusätzlich noch die 18er Freigabe hoffen, aber es kam anders…
Inhalt
Julius Caesar (Jay Edwards) ist es müde, sich ständig in Saufgelagen und Sexorgien zu ergehen und begehrt aufgrund eines Vorschlags die ägyptische Herrscherin Cleopatra (Loray White/Sonora) zur Frau. Er schickt seinen Getreuen Mark Anton (Johnny Rocco) zu ihr, um ihr ein Heiratsangebot zu unterbreiten. Doch es kommt anders, Cleopatra und Anton verlieben sich ineinander und planen, Julius Caesar auzubooten…
Statt einer potentiell absolut interessanten Mischung aus fragwürdig philosophisch hinterlegtem und hochtrabendem Geschwurbel und einem für die 70er qualitativ gutem Porno nicht nur mit der Missionarsstellung kam dann leider nur ein dummes kleines Klamaukfilmchenmit peinlichen und schlechten Softpornoeinlagen, das meine Erwartungen einfach mal komplett über den Haufen schmiss.
Es war zwar der Plan der Macher, ein Schmuddelfilmchen zur allgemeinen Unterhaltung zu machen, aber ich hätte mir wirklich einige Bemühungen mehr gewünscht. Der Film kann leider mit gar nichts protzen. Manche Softpornos können wenigstens mit einer gewissen Ästhetik und zumindest schöner Darstellung punkten und ja, auch einige aus den 70ern. Die peinlichen „Hoppeleinlagen“ hier sind selbst beim exotischen Tänzchen als Vorspiel schon peinlich, werden spätestens beim Kuss unglaubwürdig und das bisschen liebloses „Gerammel“, was da abgeht, hat leider null erotischen, ästhetischen, sexuellen oder sonst einen Reiz. Gut, da wäre noch der Brechreiz, aber so schlimm ists dann doch nicht. Schade, wenigstens hier hätte man sich doch mal ins Zeug legen können.
Dramaturgisch und erzählerisch ist das ganze auch eine Vollkatastrophe. Spannung kommt nicht mal ansatzweise auf, man will eigentlich auch gar nicht wissen, was als nächstes passiert. Zudem erschienen die einzelnen Szenen wie Versatzstücke aus völlig unterschiedlichen Filmen mit zufällig denselben Schauspielern, die irgendwie neu zusammengeflickt worden. Kommen dann noch die Klamaukeinlagen von Julius Caesar, der mit einem Paukenschlag wie bei Stan Laurel und Oliver Hardy aufs Gesäß fällt, weiß man, dass hier alles verloren ist. Einige wenige Szenen haben tatsächlich so etwas wie aussichtslose Atmosphäre und zwar die Kampfszenen der Gladiatoren in einer Arena. Die erscheinen mir wirklich gut, wirken aber auch wie aus einem Film hier reingebastelt und im Gesamtbild ist hier gar nichts stimmig.
Details zur DVD
Der Stereoton ist soweit gut und klar verständlich. Mehr benötigt es auch nicht, da es keine wirklichen Hörwerte zu erleben gibt. Die Schauwerte halten sich bis auf die Gladiatorenszenen auch in Grenzen. Das Bild wechselnd zwischen für eine DVD ok, mehr aber auch keinesfalls und relativ unscharf. Ich kenne natürlich das Originalmaterial nicht, vielleicht wurde ja auch von vornherein unscharf gefilmt. Bild- und Klangerlebnis ists also auf keinen Fall, aber das ist dann auch stimmig mit dem „Filmerlebnis“. Cover & Bilder © Schröder Media Handels GmbH Das Fazit von: Michael Rothe
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