God of War
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BEWERTUNG |
17.05.2018 von Der OhmKratos ist zurück! Nachdem er sich in den letzten sechs Ablegern quer durch die griechische Götterwelt geschnetzelt hat, verschlägt es ihn nun mitsamt seiner neuen Familie weit in den Norden. Erwartet ihn dort ein ruhiger Lebensabend mit Eisfischen und der Rentierjagd? Mit Nichten!
Was passiert in der Götterwelt?
Unsere Geschichte beginnt mit dem Tod seiner nordischen Ehefrau, dessen Wunsch es war, dass ihre Asche auf den höchsten Berg im Lande verstreut wird. Gemeinsam mit seinem Sohn Atreus, der anscheinend bisher von seinem Vater größtenteils ignoriert wurde, begibt er sich auf die beschwerliche Reise. Kurz vor Aufbruch bekommt Kratos unerwarteten Besuch von einem drahtigen, schwer tätowierten Fremden. Dieser scheint die Vergangenheit des griechischen Gottes zu kennen und fordert ihn zu einem Kampf heraus. Hierbei stellt der Fremde sich als äußerst zäh und schmerzbefreit heraus. Wo kommt dieser Fremde her und woher kennt er Kratos Herkunft? Mit diesen und weiteren Fragen machen sich die beiden auf den Weg, ihre Aufgabe zu erfüllen.
Was ist neu, was ist anders?
Das neue God of War beginnt sehr geradlinig. Gerade in den ersten Stunden des Spiels wird man oft zum Zuschauer degradiert, wobei Story und Spielgeschehen so nahtlos ineinander übergehen, dass es oft ein paar Momente dauert zu verstehen, dass der Spieler nun an der Reihe ist den Weg von Kratos zu bestimmen. Auch auf den Weg Richtung Berg ist es erstmal nicht möglich sich zu verlaufen. Die Startumgebung erinnert an alte Tomb Raider Spiele, wobei schon hier die teils interessant gestalteten Rätsel herausstechen. Seine Chaosklingen hat Kratos anscheinend irgendwo an die Wand gehangen und nutzt nun eine stilechte Streitaxt. Da diese nicht mit Ketten an seinen Handgelenken befestigt ist, wirft er sie gern auf alle möglichen Feinde und Gegenstände. Wie es sich für eine brave Streitaxt gehört kommt diese auf Befehl auf direkten Wege zum Besitzer zurück.
Nach den ersten Spielstunden erreichen Kratos und Atreus den See der Neun und somit den Hub der Spielwelt. Ab hier eröffnen sich neue Wege und neue Möglichkeiten. Zwei unterhaltsame Zwerge bieten hier und an weiteren Orten ihre Waren feil und es darf gecraftet werden, daran war in den vorangegangenen God of War Spielen nicht zu denken.
Über den erwähnten Hub lassen sich nun nach und nach Helheim, Alfheim und ein paar weitere „-heims“ bereisen. Dies bietet bunte Abwechslung im Spieldesign und entschädigt für die hübsche, aber zumeist graue Einstiegsphase.
Die Steuerung und der weiße Pfeil
Die Spielmechanik wurde für das Reboot komplett neu gestaltet. Vorbei sind die Zeiten wo wir uns mit weit heraus gezoomter Ansicht mit wilden Kombis durch Gegnerhorden schnetzeln und dabei der Killcounter nur so in die Höhe schnellt. Durch die neue Schultersicht fokussiert sich der Blickwinkel direkt auf die Sicht von Kratos. Daher ist es schwer sich auf mehr als drei Gegner gleichzeitig zu konzentrieren. Den Entwicklern ist das durchaus bewußt und so zeigen weiße Pfeile an Kratos Leib den Standort der Schergen hinter und neben der Spielfigur an. Sobald diese sich für einen Angriff bereit machen verfärben sich die Pfeile rot. Trotz dieses Kompromisses kann man schon mal die Übersicht verlieren. Ansonsten ist die Steuerung gut gelungen, die Angriffe sowie der Wurf der Axt wurden Daumenschonend auf die Schultertasten verlegt. Das Zurückrufen der Axt, die Anweisungen an Atreus sowie Sonderangriffe liegen auf den Haupttasten. Ein bisschen Übung gehört schon dazu, da einige Angriffe sich nur über die Kombination der Schultertasten und der Buttons auslösen lassen.
Atreus ist definitiv der beste Sidekick den ich je in einem Spiel hatte. Gut, hier und da nerven seine Sprüche, manchmal spricht die Stimme der Entwickler allzu deutlich aus seinem Mund: „Es gibt hier nichts zu entdecken“ oder „Schauen wir doch mal dort“. Dafür ist er aber eine existenzielle Hilfe im Kampf und steht nie im Wege. Übrigens kann er auch nicht sterben. Mit seinen Pfeilen bearbeitet er die Feinde und kann stellenweise Kratos gar wiederbeleben. Dies muß an der guten Erziehung der Mutter liegen, da sich im Storyverlauf mehr wie eindeutig zeigt, dass die beiden sich bisher kaum kennen. Neben den Action- und Puzzle-Sequenzen streut das Spiel gern eine ruhigere Bootsfahrt ein, in der innerfamiliäre Kontakte gepflegt werden.
Was hat das neue God of War zu bieten?
Die Vertonung steht der Grafik in nichts hinterher. Alle Synchronstimmen sind auch in der deutschen Version perfekt getroffen. Der Soundtrack wurde von Bear McCreary beigesteuert. Er behält den Grundstil der Reihe ein und interpretiert das Ganze mit nordischen Sprachen und Instrumenten neu. Zuletzt noch eine gute Meldung: God of War erschien in Deutschland komplett ungeschnitten und lief in der kompletten Testphase fehlerfrei. Das Fazit von: Der Ohm
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